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Hallerndorf: Alleinerziehende Mutter braucht dringend Wohnung - doch niemand gibt Familie eine Chance


Autor: Daniel Krüger

Hallerndorf, Montag, 13. Dezember 2021

Jacqueline K. aus Hallerndorf (Landkreis Forchheim) ist alleinerziehende Mutter und benötigt dringend eine Wohnung für sich und ihre beiden Töchter. Doch trotz verzweifelter Suche findet sie keine neue Bleibe.
Jacqueline K. lebt zur Zeit noch im Haus ihres Ex-Freundes in Hallerndorf.


  • Hallerndorf: Alleinerziehende auf verzweifelter Suche nach Wohnung
  • "Hat mir Frist gesetzt": 36-Jährige wohnt noch bei ihrem Ex-Partner
  • Mutter will ihren Töchtern Umgebung bieten, "in der wir glücklich und zufrieden sind"
  • "Sobald das Wort Kinder kommt": 36-Jährige klingelt sogar persönlich an Haustüren - bisher ohne Erfolg 

Jacqueline K., die in Hallerndorf (Landkreis Forchheim) lebt, ist Landschaftsgärtnerin und alleinerziehende Mutter von zwei schulpflichtigen Töchtern im Alter von sieben und elf Jahren. Ihre derzeitige Wohnsituation mit ihrem ehemaligen Partner beschreibt K. als schwierig - "es geht nicht mehr". Deshalb ist die 36-Jährige seit Längerem auf der Suche nach einer neuen Bleibe für die kleine Familie. Doch trotz großen Aufwands gestalte sich die Suche deutlich "schwieriger als gedacht". 

"Ständig Stress und Streit": Mutter sehnt sich nach eigener Wohnung für sich und die Töchter

"Wir wohnen unter einem Dach mit meinem Ex-Freund, der auch der Vater der Kinder ist", erzählt K. im Gespräch mit inFranken.de. Im Januar 2010 sei sie der Liebe zu ihm wegen von Thüringen nach Franken gezogen, vor fünf Jahren habe sich das Paar, das zwei Töchter hat, getrennt. 

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"Wir leben ohne räumliche Trennung, quasi in einer WG und haben so auch lange Zeit funktioniert", sagt K.. Doch seit zwei Jahren sei dies nicht mehr der Fall, schildert die Mutter. "Es gibt ständig Streit und Stress und das schadet auch den Kindern". 

Man wolle und könne "nicht mehr die heile Familie vorspielen, die wir nicht sind". Zwar sei es einerseits "schön für die Mädchen, mit beiden Elternteilen aufzuwachsen, aber getrennte Eltern haben im Normalfall auch getrennte Wohnungen". Sie wünsche sich eine Umgebung, "in der wir alle zufrieden sind und glücklich, aber das ist aktuell nicht mehr der Fall." Die Lage habe sich stark zugespitzt, sagt sie. 

Alleinerziehende sucht Bleibe für Familie: So sollte die Wohnung sein

Schon zum ersten Januar soll es so weit sein. K., die derzeit als Landschaftsgärtnerin arbeite, sagt, sie habe neben Kindern und Arbeit "schon immer gesucht". Durch die schwierige Situation betreibe sie dies seit vier Wochen jedoch "extrem". "Ich habe Flyer verteilt, Visitenkarten gedruckt, eine Anzeige im Gemeindeblatt veröffentlicht und laufe sogar schon durch die Nachbarschaft und Dörfer um uns herum und klingel an Haustüren."

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Sie wisse auch, dass "im Moment viele Wohnungen leer stehen". Doch Erfolg habe sie bei ihrer Suche trotzdem nicht gehabt. "Wir suchen nach einer Wohnung mit etwa 80 Quadratmetern, maximal drei Zimmern für nicht mehr als 900 Euro warm", erzählt sie.

Ein Balkon oder Gartenmitnutzung "wäre schön, ist aber keine hundertprozentige Bedingung. Ich kann froh sein, wenn ich überhaupt etwas Bezahlbares finde", sagt die Alleinerziehende mit Resignation in der Stimme. Große Ansprüche habe sie nicht, ihr gehe es vor allem um ihre Töchter. 

36-Jährige aus Hallerndorf: Viele Absagen auf Wohnungssuche - häufig ignoriert

"Ich würde gerne im Gemeindegebiet Hallerndorf bleiben, allerdings kommen Kleinbuchfeld und Großbuchfeld auch infrage", sagt sie. Der Grund: Sie wolle gerade in der Corona-Zeit ihrer jüngeren Tochter keinen Schulwechsel zumuten. "Sie wurde letztes Jahr eingeschult und ein Wechsel ist gerade momentan hart für ein Kind, sie hat auch schon viele Freunde gefunden." 

Doch momentan sehe es alles andere als gut für diesen Wunsch aus. "Ich schreibe sehr, sehr viele Vermieter an und schaue mittlerweile auch nach Zwei-Zimmer-Wohnungen", sagt K. "Aber wir werden meistens von vornherein ausgeschlossen. Die Leute haben wohl schlechte Erfahrungen gemacht, wenn nur von einer Person die Miete abhängt, die meisten suchen auch nur zwei Erwachsene." "Ich schreib ja immer gleich, dass ich Mutter von zwei Kindern bin, aber sobald das Wort Kinder kommt, wird abgesagt oder man bekommt oft sogar gar keine Antwort", erzählt die 36-Jährige. Sie wolle aber nicht aufgeben und hat auch in den sozialen Medien einen Aufruf gestartet.

"Falls einer von euch einen Tipp hat, wäre ich sehr dankbar, ich verzweifle so langsam", schreibt K. dort. Falls sich gar nichts ergebe, müsse sie wohl oder übel mit den Töchtern Franken verlassen und den "Weg zurück in meine Heimat" gehen. Denn in Thüringen finde sie sicher eine Wohnung, sagt die Alleinerziehende. Doch gerade ihre Kinder wollten dies auf keinen Fall.

Wer einen Tipp hat oder eine mögliche, passende Wohnung für Jacqueline K. und ihre Töchter kennt, kann sich per Mail an jacqi_lsz@yahoo.de wenden. 

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