Baugebiete mit weniger als 10 000 Quadratmetern können künftig in einem beschleunigten Verfahren ausgewiesen werden.
"Weber" heißt das neue Bebauungsgebiet, das in Weißenoher Hanglage ausgewiesen wird. "Es ist ein exklusives Gebiet. Südhang, eine der besten Lagen", beschreibt Bürgermeister Rudolf Braun (FW) das Baugebiet, das von einigen Bürgern auch "Rutschhang" genannt werden würde.
Für das Gebiet soll ein Bebauungsplan mit Grünordnungsplan aufgestellt werden. Nun gibt es dazu seit Mai eine neue gesetzliche Grundlage. Diese erlaubt es, Bebauungspläne für Baugebiete, die kleiner als 10 000 Quadratmeter messen, in einem beschleunigten Verfahren einzuleiten. Bei einem beschleunigten Verfahren gibt es keine Umweltprüfung mehr.
Hausaufgabe für die Räte
Das Weißenoher Baugebiet Weber würde darunter fallen, umfasst es doch knapp unter 10 000 Quadratmeter. Ob die Gemeinde das beschleunigte Verfahren wolle, fragte Bürgermeister Braun sein Gremium. Die Räte sprachen sich daraufhin für dieses beschleunigte Verfahren aus. Zugleich gab der Gemeindechef seinen Räten eine Hausaufgabe auf. Sie sollten sich überlegen, ob man die Bebauungsrichtlinien auch auflockern möchte, um neue Dachformen oder modernere Quadraturen zulassen möchte. "Damit auch Leute bauen können, die etwas anderes wollen", sagte Braun. Er erklärte, dass schon etliche Anfragen in diesem Zusammenhang eingegangen seien.
"Im Baumgärten" heißt ein anderes Wohngebiet, in dem auch ein Ehepaar ein etwas exklusiveres Haus bauen möchte. Das sei nicht so einfach, meinte Bürgermeister Braun, denn das Vorhaben erfordere doch etliche Befreiungen. So beträgt die gewünschte Dachneigung nur 40 Grad statt der gewünschten 42 bis 48 Grad, der Kniestock hingegen misst 1,14 Meter statt der erlaubten 50 Zentimeter und die Fensterflächen würde statt der erlaubten 1,8 Quadratmeter auf einer Fläche mehr als vier Quadratmeter ausmachen.
Bislang wurden in dem Baugebiet dort nur wenige Ausnahmen genehmigt, sagte Braun. Die Weißenoher Verwaltung jedenfalls rät, nicht alle Überschreitungen zuzulassen. Das wurde auch den Bauwerbern mitgeteilt, woraufhin das Planungsbüro einige Maße beim Kniestock oder dem Dachüberstande reduzierte habe. Hans Hackl (WG d. AN) hatte den Eindruck, auf einem türkischen Bazar zu sein. Man gebe das Doppelte an und gehe dann um die Hälfte runter. "Der Leidtragende ist" der Nachbar, sagte Hackl unter Zustimmung der anderen Weißenoher Räte.
Beim Dachüberstand, der Traufe und dem Kniestock soll nun nachgebessert werden. In den anderen Punkten will die Gemeinde eine Befreiung erteilen. Das Einverständnis habe sie aber noch nicht gegeben, da möchten erst die Räte auf den geänderten Antrag warten.