Grüner soll in Obertrubach Müller beerben

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Markus Grüner kann dank einer schnellen Internetverbindung von zu Hause aus arbeiten. Foto: Franz Galster
Markus Grüner kann dank einer schnellen Internetverbindung von zu Hause aus arbeiten. Foto: Franz Galster

Der bisherige stellvertretende Bürgermeister Markus Grüner tritt für die CSU im Rennen um den Chefsessel im Obertrubacher Rathaus an. Der 52-Jährige will vor allem die Attraktivität der ländlichen Gemeinde erhalten.

Eines steht schon vor der Kommunalwahl im März 2014 fest: Obertrubach bekommt einen neuen Bürgermeister. Willi Müller (CSU) tritt nach zwölf Jahren an der Gemeindespitze nicht mehr an, und als möglichen Nachfolger einigten sich die örtlichen Christsozialen jüngst auf den derzeitigen stellvertretenden Bürgermeister Markus Grüner.
Müller hatte Grüner als "einen Kandidaten mit hoher Fachkompetenz" vorgeschlagen, der seit 1990 im Gemeinderat Erfahrung gesammelt hat. "Wir waren sehr froh, als er seine Bereitschaft signalisierte", sagte Müller, "alles andere wäre Wasser in die Trubi schütten".
Sein Entschluss sei in vielen Fraktionssitzungen und nach gründlicher Überlegung gereift, erklärte Grüner. Er sei jetzt bereit, das Bürgermeisteramt zu übernehmen.
"Dank eines guten Internetzugangs kann ich inzwischen auch von zu Hause aus arbeiten", erläuterte der Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik, der bisher wöchentlich zwischen Obertrubach und London hin- und her pendelt.
"Viele Menschen ermutigten mich und gaben mir Zuspruch für die Kandidatur", sagte er. "Meine Gemeinde und mein Dorf liegen mir sehr am Herzen. Je länger ich in der Welt fort bin, desto mehr gefällt es mir daheim in der schönen Fränkischen Schweiz", schob er noch eine Liebeserklärung nach. Die Grundversorgung auf dem Land, der Tourismus, die Attraktivität, dass Leute hier bleiben und nicht wegziehen, das sei ihm wichtig. Er wolle da weitermachen, wo Willi Müller aufhören wird. Seine Familie gebe ihm Halt, so behalte er seine Bodenhaftung.
"Ändern wird sich nicht viel, natürlich werde ich ihn unterstützen, wo ich kann", meint seine Frau Elisabeth nach der Nominierung in einem Gespräch im trauten Heim. "Ich bin überzeugt, dass er seine Sache gut und mit viel Herzblut macht", fügt sie hinzu.
Markus Grüner selbst ist 52 Jahre alt, geboren in Obertrubach. Vier Jahren in der dortigen Grundschule folgten neun Jahre Gymnasium in Pegnitz, anschließend 15 Monate Grundwehrdienst bei der Luftwaffe in Manching und ein Studium der Elektrotechnik an der Universität in Erlangen, Abschluss Dipl.-Ingenieur.
Er hatte ein bewegtes Berufsleben im Softwarebereich, schrieb Programme, hatte teilweise eine eigene Firma. Grüner war auch an der Börse in Frankfurt tätig und ist seit 2005 in leitender Stellung bei der amerikanischen Firma Morning Star im Softwarebereich, die ihren Hauptsitz und seinen Arbeitsplatz 2009 nach London verlagerte.
"Was Willi Müller als Chef von Schmetterlingreisen mit seinen 400 Beschäftigen und weltweiten Aktivitäten nebenbei als Bürgermeister möglich ist, sollte auch mir gelingen", ist er überzeugt. Es sei schon eigenartig. Er selbst habe nie einen Posten angestrebt, sie seien ihm immer zugetragen worden. Er stelle sich der Verantwortung.
Fünfzehn Jahre spielte er aktiv in Obertrubach Fußball, jetzt gehört Grüner so ziemlich allen Vereinen im Ort an. Privat liebt er das Mountainbiken, Windsurfen, Wandern mit der Familie. Markus Grüner ist seit 25 Jahren verheiratet, immer mit der gleichen Frau, wie er lächelnd betont. Sie haben einen Sohn, Alexander, 15 Jahre alt.