Gesundheitsministerin besucht Ebermannstadt: Huml will mehr Landärzte

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Foto: Josef Hofbauer
Foto: Josef Hofbauer

Melanie Huml spricht sich für Ausbau regionaler Gesundheitsnetzwerke aus. Sie gastierte bei der "Gesundheitsregion plus" des Landkreises Forchheim.

in Melanie Huml setzt auf den weiteren Ausbau regionaler Gesundheitsnetzwerke im Freistaat. Huml betonte anlässlich des dritten Forums der "Gesundheitsregion plus" des Landkreises Forchheim im Klinikum Fränkische Schweiz in Ebermannstadt: "Es ist wichtig, eine hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung zu gewährleisten. Mein Ziel ist zudem, die Gesundheitsförderung und Prävention noch stärker in den Alltag der Menschen zu integrieren. Dafür sind regionale Lösungen gefragt. Dabei unterstützen wir die Kommunen mit den ,Gesundheitsregionen plus' gerne."

Derzeit fördert das bayerische Gesundheitsministerium 39 "Gesundheitsregionen plus" mit bis zu 250.000 Euro je Region. Ziel der "Gesundheitsregionen plus" ist es, die Akteure des Gesundheitswesens vor Ort besser zu vernetzen und auch die Kommunalpolitik einzubinden, um passgenaue Lösungen für bürgernahe Präventionsangebote und eine Gesundheitsversorgung der Zukunft zu finden.


Viele Ärzte über 60

Die Ministerin erläuterte: "Mehr als die Hälfte der kreisfreien Städte und Landkreise sind Teil einer 'Gesundheitsregion plus' - nämlich 49 von 96". Mit den zusätzlichen Mitteln aus dem Doppelhaushalt 2017/2018 könnten insgesamt bis zu 50 Regionen gefördert werden.

Huml ergänzte: "Ein erfolgreiches Beispiel ist die sehr aktive "Gesundheitsregion plus" des Landkreises Forchheim, die seit April 2016 besteht und vom Gesundheitsministerium mit rund 239 000 Euro gefördert wird. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Thema hausärztliche Versorgung. " Derzeit seien ein Drittel der im Landkreis tätigen Allgemeinärzte älter als 60 Jahren. Es müsse also sichergestellt werden, dass sich auch künftig junge Mediziner auf dem Lande niederließen. Pro Praxis gebe es dafür Fördermittel bis zu 60 000 Euro, wenn sich ein Arzt in einer Gemeinde unter 20.000 Einwohner niederlasse.


Bessere Versorgung

Als Erfolg wertete Huml, dass die Versorgungsbezirke verkleinert wurden. Statt 137 Planungsregionen, in denen die Kassenärztliche Vereinigung die Bedarfsplanung von Ärzten durchführe, gebe es mittlerweile 204. So könne die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten besser gewährleistet werden.

Auch ein Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin sei gegründet worden. Und: "In der Gesundheitsregion plus Forchheim gibt es jetzt mit der neu konzipierten Notfallmappe etwas ganz Konkretes zum Vorzeigen", lobte Huml. In dieser Notfallmappe sollen alle medizinisch relevanten Dokumente, vom Impfpass über Medikamentenverordnungen bis zur Patientenverfügung gesammelt werden. Dies gebe im Erstfall Sanitätern und dem Notarzt einen schnellen Überblick.

Wohl im Hinblick auf die bevorstehende Fusion der Krankenhäuser Ebermannstadt und Forchheim erklärte Gesundheitsministerin Melanie Huml: "Zur flächendeckenden Versorgung gehören auch die Krankenhäuser. Aber nicht an jedem Standort kann alles geboten werden. Konkurrenz auf engem Raum bringt nichts." Sinnvoll sei vielmehr ein auf die Region abgestimmtes Konzept.