Gemeinderat inspiziert Überschwemmungsgebiet in Drosendorf

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Claus Schwarzmann (vorne) inspiziert die vermeintlich illegale Zufahrt am Reiterhof.Foto: Lengenfelder
Claus Schwarzmann (vorne) inspiziert die vermeintlich illegale Zufahrt am Reiterhof.Foto: Lengenfelder

In dem Eggolsheimer Ortsteil Drosendorf soll ein Privatbesitz unter Wasser leiden, das vom Gemeindegebiet herkommen soll. Der Gemeinderat hat jetzt die verzwickte Angelegenheit unter die Lupe genommen.

Über Stock und Stein mussten die Mitglieder des Eggolsheimer Bauausschusses gehen. Ingenieur Thomas Hüppe führte die Ratsmitglieder über einen steilen Weg in ein Waldstück bei Drosendorf. Ziel der kleinen Exkursion war ein Privatgrundstück, dessen Besitzer sich bei der Gemeinde beschwert hatten.

Seit etwa 25 Jahren fließt Oberflächenwasser über den gemeindlichen Flurweg und wird über Rohre auf den betreffenden privaten Waldbesitz geleitet. Die Vorbesitzer hatte das ein vierteljahrhundertlang offensichtlich nicht gekümmert. Die neue Eigentümerin jedoch ärgert sich so sehr über diesen Zustand, dass sie rechtliche Schritte einleiten will, wenn die Gemeinde den Zulauf nicht stoppt. Mehrere Bäume sollen unter dem Wasser gelitten haben, behauptet sie.

Warum gibt es dort überhaupt das Rohr? "Dort liegt eine Gasleitung. Aus diesem Grund wurde der Weg und das Rohr damals angelegt", erklärte Ingenieur Hüppe den Bauausschussmitgliedern.
Da die Angelegenheit der Gemeindeverwaltung seit etwas mehr als einem Jahr bekannt ist, wurde bereits nach möglichen Lösungen gesucht. Auch haben bereits mehrere Ortstermine mit dem Landratsamt, dem Wasserwirtschaftsamt und dem Revierförster stattgefunden.

In schlechtem Zustand

Da das Wasser aus dem Wald kommt und wieder in den Wald zurückfließt, fühlt sich bislang allerdings keine Behörde so richtig zuständig.

Nun will die Gemeinde Eggolsheim das Wasser durch einen Querschlag in die gegenüberliegende Richtung leiten, sodass es über einen Seitengraben und ein Rohr über gemeindliche Fläche abfließen kann. "Wir schauen, was es bringt und verzichten erst einmal auf weitere Maßnahmen", sagte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB).

Als Nächstes besichtigte der Bauausschuss ein Kreuz am Weiher in Drosendorf. In der vergangenen Bürgerversammlung in Drosendorf war der Wunsch aufgekommen, es restaurieren zu lassen. Auch Roswitha Schirner liegt das Kreuz, dass Wallfahrer nach dem Krieg aufgestellt haben, sehr am Herzen. Sie schmückt das Kreuz regelmäßig mit Blumen. "Es kommen viele Wanderer vorbei, die es sehen", sagte sie. Der Gartenbauverein hatte das Kreuz bereits vor einigen Jahren liebevoll hergerichtet.

Nun müsste der Holzkorpus, der in einem schlechten Zustand ist, durch einen neuen ersetzt werden. Die Gemeinde will zunächst einmal einige Angebote für einen neuen Korpus einholen. Zum Schluss machten sich die Bauausschussmitglieder auf, um einer weiteren Sache nachzugehen, über die sich Drosendorfer in der Bürgerversammlung beschwert hatten.

Angeblich wurden an der Umgehungstraße in Drosendorf ohne Genehmigung zwei Zufahrten zu einem Reiterhof errichtet und außerdem das Bett des "Scheerbachs" eingeengt, um Parkplätze zu schaffen. Die Verrohrung, die unterhalb der Zufahrten verläuft, hat einen zu geringen Umfang. "Die obere Zufahrt ist völlig illegal", meint Ingenieur Hüppe dann auch vor Ort. Eine Konsequenz daraus wäre, dass die Besitzer einen Rückbau vornehmen müssten.

Schwarzmann lässt prüfen

Doch von dieser Idee sind die Besitzer überhaupt nicht begeistert und verweisen stattdessen darauf, dass auch der Bauhof der Gemeinde daran beteiligt gewesen sei. "Wir suchen das Gespräch mit den Anwohnern und prüfen das", sagte Schwarzmann später.

Arnulf Koy (CSU) kann der Erweiterung des Parkstreifens jedoch doch auch etwas Positives abgewinnen. "Jetzt kommt der Verkehr besser", sagte er. Schwarzmann versprach, diese Einschätzung zu berücksichtigen.