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Fränkische Schweiz: Hiltpoltsteiner Gasthof führt Zutrittsverbot ein


Autor: Manuel Dietz

Hiltpoltstein, Mittwoch, 07. Mai 2025

Der Gasthof "Zur Sägemühle" in der Fränkischen Schweiz hat eine neue Zutrittsregel eingeführt. Mehrere Vorfälle haben den Inhabern "keine andere Wahl" gelassen, als den Besuch eines bestimmten Bereichs für Eltern mit Kindern zu reglementieren.
Unbeaufsichtigte Kinder verwüsteten vor einigen Wochen den liebevoll angelegten Gartenteich des Gasthofs "Zur Sägemühle" in Hiltpoltstein (Kreis Forchheim).


Der Gasthof "Zur Sägemühle" im Hiltpoltsteiner Gemeindeteil Großenohe (Landkreis Forchheim) hat eine neue Zutrittsregel eingeführt, die sich an Besucher mit Kindern richtet. Bereits in der Vergangenheit hat das Lokal in der Fränkischen Schweiz mit besonderen Maßnahmen für Aufsehen gesorgt. So hatten die Wirtsleute Anfang vergangenen Jahres beispielsweise Alkohol komplett von ihrer Karte verbannt und damit in der Folge einen regelrechten Hype ausgelöst. Schnell war die "Sägemühle" in aller Munde und zog Besucher aus ganz Deutschland an.

Mit einem ungewöhnlichen Verbot macht der Gasthof jetzt erneut von sich reden. Demnach dürfen Kinder seit einigen Wochen nicht mehr unbeaufsichtigt den Garten betreten. Wie Betreiberin Kerstin Gößl am Mittwoch (30. April 2025) gegenüber inFranken.de erklärt, hatte vor allem ein Vorfall Mitte März sie dazu veranlasst, diesen drastischen Schritt zu gehen. 

Gasthof "Zur Sägemühle" führt neue Zutrittsregel ein: "sehr schade, wenn Sachen mutwillig beschädigt werden"

"Den Steingarten mit integriertem Gartenteich haben wir liebevoll angelegt und wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue über diese wundervolle Insektenoase", erklärt Gößl im Gespräch mit inFranken.de. "Leider waren vor ein paar Wochen sehr unaufmerksame Eltern mit ihren Kindern zu Gast bei uns und diese Kinder haben den Gartenteich verwüstet, während die Eltern tatenlos zusahen", berichtet sie. Ihr Mann Vladi sei es schließlich gewesen, der die Kinder vom Teich wegschicken musste. Von den Eltern sei hingegen keine Reaktion gekommen. Auch eine Entschuldigung sei ausgeblieben. Vor allem letzteres habe die Wirtsleute maßlos enttäuscht.

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"Wir sind wirklich ein familienfreundliches Lokal", betont Gößl. "Wir haben Tiere hier und etliche Spielmöglichkeiten in unserem Garten", erklärt sie. "Aber wir finden es sehr schade, wenn Sachen in unserem Garten mutwillig beschädigt werden, sowas möchten wir hier nicht". Ihr sei es deshalb wichtig, dass Eltern ihrer Aufsichtspflicht nachkommen, auch zum Schutz der Kinder. Zumal es nicht das erste Mal gewesen sei, dass Kinder im Garten der "Sägemühle" unbeaufsichtigt Unfug treiben.

Wie sie berichtet, war nur eine Woche zuvor "ein unbeaufsichtigtes Kleinkind von einem Kaninchen gebissen worden, als es den Finger durch den sehr engmaschigen Zaun der Voliere gesteckt hat". Um derartige Vorfälle zukünftig bestmöglich vermeiden zu können, hängt in der Wirtsstube, im Garten und an der Eingangstüre des Gasthofs jetzt seit gut einem Monat ein Aushang, der darauf hinweist, dass das Betreten des Gartens für Kinder in Zukunft nur noch in Begleitung eines Erwachsenen erlaubt ist. 

Gästen zeigen Verständnis für drastischen Schritt - "wüsste auch keine andere Lösung"

"Natürlich sind Familien weiterhin herzlich willkommen bei uns, aber nun zu unseren Bedingungen", erklärt Gößl zu dieser Maßnahme. Dass sie zu derartigen Mitteln greifen muss, tue ihr zwar leid, nach den jüngsten Vorkommnissen bleibe ihr jedoch "keine andere Wahl".

Ihre Gäste reagieren derweil mit großem Verständnis auf die drastische Maßnahme reagiert. Das zeigen auch die Kommentare in den sozialen Medien. "Ich kann euch da gut verstehen und ich wüsste auch keine andere Lösung, als den Weg, den ihr jetzt gewählt habt", schreibt ein Nutzer unter einem Facebook-Post. "Gut gemacht", lobt ein anderer. 

Erst vor wenigen Wochen hatte auch ein Kulmbacher Wirt von einem Vandalismus-Vorfall berichtet. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Forchheim findet ihr in unserem Lokalressort.