Ein Thema, das die Gemüter in Leutenbach stark berührt, sind die Ruhezeiten auf dem Friedhof in Leutenbach.
Betroffen ist dabei der untere, westliche Teil. Der Teil des Friedhofes wurde aufgefüllt. Es stellte sich heraus, dass hier 30 Jahre Liegezeit nicht ausreichen. Spätestens, wenn diese Gräber wieder belegt werden sollen, kommt es immer wieder zu unliebsamen Überraschungen. Dabei handelt es sich um Gräber, die nach 1973 angelegt wurden.
Man versuchte erfolglos, mit Bodenproben dem Problem beizukommen, da das Problem sehr unterschiedlich und unregelmäßig auftritt. Es gab jetzt wieder einen Fall, bei dem das Grab, das neu belegt werden sollte, wieder geschlossen werden musste.
89 Gräber betroffen
Die Frage der Pietät steht im Raum, das ist allen bewusst. Insgesamt sind an die 89 Grabstellen betroffen. So will man die nach 1973 belegten Gräber nicht neu belegen lassen und an ihrer Stelle eine Begrünung vornehmen, es sei denn, die Angehörigen möchten die Grabstätte behalten. Es sind wohl noch 25 Erdbestattungen möglich. Soweit noch nicht geschehen, kann eine Belegung noch erfolgen.
Damit erhebt sich auch die Frage der Bezahlung unter verschiedenen Bedingungen und Fristen, insgesamt stellt sich das Problem extrem komplex dar. Wie bei vielen anderen Friedhöfen schon eingerichtet, arbeiten die Leutenbacher jetzt an einem Urnenfriedhof und hoffen, auf diese Weise auch eine gewisse Entspannung zu erreichen.
Gemeinderat Raimund Dörfler (WvE) schlug vor, eine Grafik zum Problembereich anzufertigen, die nach Farben getrennt die jeweilige Situation darstellt, um so einen klaren Überblick zu erhalten. Das soll erfolgen. Das Problem wird die Gemeinde weiter begleiten.
Handyempfang
Wie in vielen Orten, so wird ein guter Handyempfang selbstverständlich vorausgesetzt, kommt es zur technischen Voraussetzung, wird die Sache schon schwieriger. So auch in
Leutenbach, wo die Telekom für ein verbessertes Netz einen Mobilfunkstandort errichten will. Vorgeschlagen hat sie in einem Schreiben einen zentralen Punkt mitten im Ort an der Biegung der Staatsstraße. Höhe und weitere technische Ausführung sind noch nicht bekannt.
Bürgermeister Florian Kraft (FW) betonte das Mitspracherecht der Kommune. Gemeinderat Reinhard Weber (CSU) plädiert für eine Ablehnung mit Hinweis auf einen bereits bestehenden Standort anderer Anbieter an der Bergstraße Richtung Hundsboden. Den könne man doch nutzen.
Florian Kraft verwies darauf, dass sich Einwohner schon jetzt Kopfweh wegen des bestehenden Mastes einbilden. Zu beachten sei bei der Suche aber die Lage des Kindergartens. Dörfler verwies darauf, dass das schnurlose Festnetztelefon eine achtfach höhere Strahlung habe, die seltsamerweise niemanden störe. Jetzt wollen die Leutenbacher erst einmal weitere Details mit der Telekom vor einer endgültigen Entscheidung klären.
Kontroverse um Feuerwehr
Kontrovers diskutierten die Räte auch einen Antrag der FFW Leutenbach/Dietzhof auf Anschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeugs (MTW). Begründet wird dies mit Fahrten bei Jugendausflügen, Transporten bei Atemschutz, Lehrgängen und Vorträgen. Als Unterstellfläche stellt man sich den FFW-Anbau am Bauhof vor.
Die Antragsteller rechnen mit Anschaffungskosten in Höhe von 35.000 - 45.000 Euro. 13.100 Euro erwarten sie als Zuschüsse der Regierung, den Rest, so ihr Vorschlag, sollten sich die Gemeinde und der FFW-Verein hälftig teilen. Die Lieferzeit beträgt rund neun Monate. Der Bürgermeister verwies auch auf den bereits vorhandenen Gemeindebus. Der aber ist, so Gemeinderat Erich Kohler (CSU), total ausgebucht, wobei sofort die Frage aufkam, wer denn jeden Tag den Bus brauche.
"Ist das richtig, Feuerwehr ist Feuerwehr und die geht vor", warf Raimund Dörfler ein. Das sollte nochmals geprüft werden, riet Reinhard Weber und regte an, für die regulären Fahrten bei Bedarf einen Bus zu mieten, das sei günstiger.
Generell tauchte der Gedanke auf, das Fahrzeug für alle vier Wehren der Gemeinde zu nutzen. Kraft schlug vor, zunächst ein Gespräch mit allen Wehren zu suchen. Dörfler meinte, man könnte es ja über die künftige neue Software der Wehren einsetzen. Da beißen sich freilich Theorie und Praxis: Wer nimmt das Fahrzeug im Bauhof jeweils auf und wie kommt er praktisch heran, wenn mehrere den Bedarf melden. Fragen, die das Unternehmen kompliziert bis unmöglich erscheinen lassen. Florian Kraft will eine Abstimmung mit der Feuerwehr vornehmen.
Zuschuss für St. Moritz
Reinhard Weber brachte als Gemeinderat und Kirchenpfleger der Filialkirche St. Moritz den Antrag auf Bezuschussung für Befestigung von Wegen ein. Genauer geht es um das Areal von rund 35 Quadratmetern im Friedhof vor der Leichenhalle als Ergänzung zur Kirche. Dazu kommen der Eingang zum Einsiedlerhaus und eine Natursteinmauer an der Toilettenanlage. Nach einem Kostenvoranschlag ist mit Gesamtkosten von 12.000 Euro zu rechnen.
Florian Kraft schlug zunächst eine Förderung von zehn Prozent vor. Raimund Dörfler nannte einen Mindestbetrag von 30 Prozent. Schließlich gehe es hier um eine historische Anlage und Kultur. Zweiter Bürgermeister Wilhelm Sponsel (WvO) mahnte, den Zuschuss gut zu begründen, sonst komme ja jeder Verein. Jetzt soll noch versucht werden, die Marktgemeinde Egloffstein ins Boot zu nehmen, deren Ortsteile Hundsboden und Hundshaupten auch betroffen sind, sowie das Museum in Gößweinstein, dessen Außenstelle das Einsiedlerhaus mittlerweile ist. Leutenbach will sich voraussichtlich - bei einer Gegenstimme - mit 30 Prozent auf den nicht geförderten Betrag beteiligen.
Die letzte Bürgerversammlung des Jahres findet am Donnerstag, 23. November, um 19 Uhr im Gasthaus Alt, Dietzhof, statt.
Raimund Dörfler regte zur besseren Effizienz an, die Tagesordnungspunkte künftig in Form von Sachverhalt und Beschlussvorschlag schriftlich den Teilnehmern vor Sitzungsbeginn zukommen zu lassen, wie es auch bei anderen Kommunen üblich sei. Davon verspricht er sich eine bessere Vorbereitung und so eine konstruktivere Sitzung.