Der Marktgemeinderat Wiesenttal treibt das Baugebiet Wirtsäcker in Niederfellendorf weiter voran. Ein Gemeinderat nannte es "ein Superprojekt".
Das Bebauungsplanverfahren für die Wirtsäcker in Niederfellendorf läuft weiter. Der Marktgemeinderat Wiesenttal billigte einstimmig die Änderungen, die nach der ersten Auslegung durch die Planerin Ingrid Saal eingearbeitet wurden. Ab dem 18. Januar werden für vier Wochen die Pläne nochmals öffentlich ausgelegt.
30 Baurechte entstehen
Die Ringstraße zur Erschließung ist geblieben, weil sich eine Ratsmehrheit dafür ausgesprochen hat. In Abstimmung mit den Grundeignern wurde das höchstgelegene Hanggrundstück geteilt, so dass insgesamt 30 Baurechte entstehen werden. Der geplante Spielplatz im flachen Teil des Baugebiets soll nunmehr näher am Ort Richtung Wiesent eingerichtet werden. Das Böschungsgrün wurde, erläuterte Bürgermeister Helmut Taut (FWW), so weit wie möglich den Grundstücken zugeschlagen.
Die vorgesehene Ausgleichsfläche in Richtung Rothenbühl wird durch Ackerland östlich von Muggendorf ersetzt. Aus den zwei Hektar soll Dauergrünland werden. "Wir haben die Wünsche, Anliegen und Sorgen der Bürger eingearbeitet", berichtete Taut von einem Treffen zwischen Grundeigentümern, Vertretern der Gemeinde und der Planerin. "Mit dieser Lösung könnten wir alle leben."
Taut setzt darauf, dass schon im März die Baurechte entstehen. Am eiligsten sei es für ein Grundstück an der schon bestehenden Straße. Hier möchten die Eigentümer sehr schnell bauen, damit sie zu Schulbeginn einziehen können. Die Straßenplanung übernimmt das Büro Weyrauther aus Bamberg. Für die Bauherren wies Taut auf das Freistellungsverfahren hin, wenn sie sich an die Vorgaben des Plans halten. Hier wurde festgelegt, dass bei zwei Geschossen kein Kniestock und eine Dachneigung von 25 Grad erlaubt ist, ansonsten bis zu 75 Zentimeter und bis zu 45 Grad.
"Ein Superprojekt"
"Ein Superprojekt" nannte Marco Trautner (FWW) das Vorhaben. Er sah sehr wohl einen "Konkurrenzkampf" zwischen den umliegenden Gemeinden um Bauinteressenten. Der Spielplatz mehr innerorts trage seiner Meinung nach zur Integration der Neubürger bei. Zweiter Bürgermeister Gerhard Kraus (BGS) war skeptisch in das Treffen mit den Eigentümern gegangen. Er freute sich nun über einen "tragfähigen Kompromiss. Es wäre nicht gut, wenn die Besitzer gegen uns wären".
Konrad Rosenzweig (CSU) lobte, dass sehr stark auf die Bürgerwünsche eingegangen worden sei. Er erinnerte an den einzelnen Bauantrag am Ortsrand vor drei Jahren, aus dem das Baugebiet entwickelt wurde. Wiesenttal habe in den "Bergdörfern" wenig Möglichkeiten, Bauplätze auszuweisen. "Es stärke Kita und Schule und wirke gegen das Stigma eines Seniorenheims oder einer aussterbenden Gemeinde. Rosenzweig erwartet eine rege Nachfrage.
Umlegungsverfahren
Das Umlegungsverfahren wurde eröffnet. Sobald der Bebauungsplan rechtskräftig ist, nehmen Wolfgang Schlegel für das Vermessungsamt, Ramona Steblein und Walter Neuner für das Landratsamt Forchheim sowie Bürgermeister Taut und Marktgemeinderat Roland Knauer (BGS) die Arbeit auf.