Für sein jahrzehntelanges Engagement im Umwelt- und Naturschutz verlieh die CSU an den Forchheimer Gunter Brokt die Karl-Eugen-Koehl-Umweltverdienstmedaille .
Zur Verleihung einer Medaille gehört auch immer eine Laudatio auf den Preisträger. Heinz Marquart und Michael Hofmann von der Forchheimer CSU-Fraktion wussten bei ihren Reden aber gar nicht so genau, wo anfangen und wo aufhören.
Zu viel steht auf der Liste der Verdienste von Gunter Brokt. "Es ist ein Rückblick auf ein Lebenswerk im Natur- und Umweltschutz", sagte Marquart, "eine Leistung, die man nicht hoch genug bewerten kann."
Dabei habe er auch immer wieder die Verwaltung gefordert. "Du warst einer, der immer den Rechtsstaat hochgehalten hat", betonte Marquart.
Auch MdL Hofmann versuchte all das zusammen zu bekommen, was Brokt geleistet hat. "Wir fügen heute jemanden zur Liste der Preisträger hinzu, der Maßstäbe setzt", sagte Hofmann, "er ist ein herausragender Vertreter des Naturschutzes."
Brokt selbst nahm die Auszeichnung dankend entgegen und sprach in seiner kurzen Rede seine persönliche Beziehung zu Koehl an. "Ich lernte von Karl-Eugen-Koehl viel", sagte der Preisträger, "er war ein Mann zu dem ich aufschaute. Und das lag nicht an seiner Körpergröße."
Interview
Der Arbeitskreis Umwelt und Kreisentwicklung der CSU Forchheim verleiht Gunter Brokt die Karl-Eugen-Koehl-Umweltverdienstmedaille. Für den engagierten Naturschützer ist das eine besondere Auszeichnung. Auch, weil er ein persönliches Verhältnis zu Koehl hat, der von 1972 bis 1990 für die CSU im Kreistag und den Kreisverband des Bunds Naturschutz mitbegründet hat. Koehl starb 2001 im Alter von 86 Jahren.
Herr Brokt, erzählen Sie doch mal, wo engagieren Sie sich überall?
Gunter Brokt: Seit 26 Jahren mache ich ehrenamtlich die Naturschutzwacht, seit elf Jahren bin ich ebenfalls ehrenamtlich Biberberater. Außerdem halte ich Vorträge zu verschiedenen Themen. Demnächst auch wieder in der Volkshochschule zu den Bibern. Dann bin ich noch stellvertretender Vorsitzender im Landesbund für Vogelschutz und sitze im Vorstand der Umweltstation Lias-Grube in Eggolsheim.
Dann sind Sie ja der ideale Preisträger. Was bedeutet der Preis für Sie?
Als ich das gehört habe, dachte ich zuerst, dass es da doch ganz andere gegeben hätte, die das verdienen. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut. Vor allem auch, weil ich Eugen Koehl gut gekannt und in seiner letzten Zeit viel mit ihm gemacht habe. Wir haben uns auch häufig bei Vorträgen und Versammlungen getroffen. Ich habe ihn sehr geschätzt.
Was denn zum Beispiel?
Ich wusste von vielen Zusammenkünften, zum Beispiel bei Vorträgen, dass er ein echter Forstmann war. Als er dann älter wurde und nicht mehr gut laufen konnte, haben wir uns oft ins Auto gesetzt und sind in verschiedene Wälder gefahren. Dort habe ich ihn dann auch über die Waldwege geschoben.
Wenn Sie Ihr eigenes Engagement - zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen - zurückschrauben müssten, was würden Sie auf jeden Fall weitermachen?
Bei diesen Naturthemen muss man immer draußen vor Ort sein. Wenn man nicht mehr fit ist und raus kann, ist es schwierig. Ich würde aber immer in Kontakt bleiben mit den Leuten, die sich engagieren.