"Forchheim reicht's": Fitnessstudios fordern Öffnung mit Protestaktion
Autor: Daniel Krüger
Forchheim, Montag, 03. Mai 2021
In Forchheim haben sich sechs Fitnessstudios zu einer gemeinsamen Protestaktion zusammengeschlossen. Der Initiator hat kein Verständnis dafür, weshalb die Studios zu bleiben müssen - er verweist auf eine europaweite Studie.
- "Forchheim reicht's": Fitnessstudios schließen sich für Protestaktion zusammen
- Betreiber fordern "schnellstmögliche Öffnung und Wieder-Inbetriebnahme"
- Initiator verweist auf neue Studie: "Keine Infektionen"
- Fitnessstudios legen Öffnungskonzept vor: So sollen Kunden wieder trainieren können
Fitnessstudios aus Forchheim und Umgebung mobilisieren Mitglieder für Protest - sie fordern schnelle Öffnung: Sechs Fitnessstudios aus Forchheim und Umgebung haben am Wochenende gemeinsam eine Protestaktion gegen die Zwangsschließung ihrer Center gestartet. Die Inhaber kritisieren die Corona-Politik der Bundesregierung und fordern die "schnellstmögliche Öffnung" der Studios. Initiator Norbert Zettl, Betreiber des "Clever fit" in Forchheim, verweist auf eine europaweite Studie. Die zeige, dass "die Infektionsrate" mit entsprechenden Konzepten "gleich null" sei.
Forchheimer Fitnessstudio-Betreiber: "Sitzen alle im gleichen Boot"
Am Samstag und Sonntag (01.05./02.05.2021) haben sechs Fitnessstudiobetreiber auf dem Parkplatz des "Clever fit" in Forchheim für eine "schnellstmögliche Öffnung und Wieder-Inbetriebnahme aller Fitnessstudios" protestiert. Mitglieder und Interessenten wurden für eine Unterschriftenaktion an den Forchheimer Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) mobilisiert. Die Gruppe zeigte ein Banner mit der Aufschrift "Hygienekonzepte und Öffnungsperspektiven statt Dauerlockdown".
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Der Betreiber des "Clever fit" in Forchheim, Norbert Zettl, hatte die Aktion initiiert. "Wir sitzen alle im gleichen Boot, haben seit dem 2. November geschlossen", so Zettl gegenüber inFranken.de. "Es geht - wie man so schön sagt - um die Wurscht", betont er. Denn die Schließung betreffe nicht nur die Fitnessstudios, die trotz Kündigungen zumindest weiterhin zahlende Mitglieder hätten halten können. "Anderen Branchen wie der Gastronomie geht es noch viel schlimmer als uns".
Zettl fordert von der Politik "eine Perspektive". Insgesamt habe er über 40.000 Euro in ein Ein-Wege-System, Handdesinfektionen, Trennwände in den Duschen sowie ein neues Verwaltungsbüro investiert, dass "Mitarbeiter und Mitglieder voneinander trennt". Sogar für eine Luftreinigungsanlage, die rund 15.000 Euro koste, sei man im Gespräch. Eine Luftumwälzungsanlage sei bereits vorhanden.
Kritik der Fitnessstudios an Corona-Politik: "Katastrophales Signal"
"Die Öffnung der Fitnessstudios und Sportvereine zum Erhalt der allgemeinen Fitness und Gesundheit sowie zur Stärkung des Immunsystems ist unerlässlich. Menschen brauchen Sport", heißt es auf dem Unterschriftenpapier. Zettl, der noch in neun weiteren "Clever fit"-Studios in Bayern Leiter der Unternehmensentwicklung ist, sagt zur Öffnung im Sommer 2020: "Es gab bei uns keine Infektionen". Die Studie eines europäischen Sportverbands aus dieser Zeit habe unter 62 Millionen Studiobesuchern nur 487 Infizierte registriert. "Und da ist keine Infektion im Studio nachgewiesen."
Das Schlimmste für ihn sei, sagt Zettl, dass die Bundesregierung Fitnessstudios "nicht mehr als Sportstätten, sondern als Freizeitstätten einstuft". Das sei "ein katastrophales Signal". In seinen Studios könne man "im Bachelor und Master studieren, wir haben verschiedene Ausbildungsberufe, zum Beispiel den Fitnesstrainer". Der 39-Jährige hält die Öffnung der Fitnessstudios "unter Einhaltung der Hygienekonzepte" für absolut vertretbar. Die Decke seines Studios sei sechs Meter hoch, "da ist die Infektionsgefahr gleich null, wenn Leute außerhalb der Geräte FFP2-Masken tragen."