Forchheim: Kaffee genießen wie im Ursprungsland Äthiopien

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Yewbdala Dinku Sima lässt die Besucher an den frisch gerösteten Kafeebohnen riechen. Denn Kaffee soll die Sinne wecken. Foto: Pauline Lindnder
Yewbdala Dinku Sima lässt die Besucher an den frisch gerösteten Kafeebohnen riechen. Denn Kaffee soll die Sinne wecken. Foto: Pauline Lindnder
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In Forchheim findet die Fair-Trade-Woche statt. Yewbdala Dinku Sima hat im Weltladen einen äthiopischen Kaffee zubereitet - ein Genuss für alle Sinne.

Ein kleiner Gaskocher brennt, ein niedriger Tisch mit Kaffeetassen und eine schwere Tonkanne. Yewbdala Dinku Sima hat im Weltladen anlässlich der Fair-Trade-Woche eine äthiopische Kaffeezeremonie vorbereitet. Die Äthiopierin greift zu einer Pfanne und füllt grüne Kaffeebohnen aus ihrer Heimat ein. Eifrig rührt sie das Röstgut und langsam strömt ein würziger Duft durch den Laden.

"Wo Leute zusammenkommen, wird in Äthiopien so Kaffee zubereitet", erläutert Susanne Ehrenspeck vom Weltladenteam den Besuchern. Wenn Leute zu einem Schwatz sich treffen, läuft die ganze Prozedur - immer inklusive dem frischen Rösten. Das bestätigt auch ein Gast, der aus Armenien stammt. Auch dort war es früher üblich, die Bohnen ungeröstet zu kaufen.

Yewbdala stellt eine Schale mit Gebäck dazu; ein leichter gesalzener Hefeteig, der durch Schwarzkümmel einen würzigen Geschmack erhält. Zucker gibt es reichlich - so man will -, aber er wird in die Tassen gegeben. Langsam nehmen die Bohnen die Farbe an, wie wir sie bei handelsüblichen gerösteten Kaffee gewohnt sind. Ganz traditionell würde nun die Hausfrau die abgekühlten Bohnen mit dem Mörser zerstampfen. Die Kaffeezubereiterin heute nimmt dafür eine elektrische Mühle, die allerdings wesentlich gröber eingestellt ist, um das Mahlgut nicht zu sehr zu zerkleinern.

Kaffee aus der authentischen Tonkanne

Anschließend füllt sie die Tonkanne mit Wasser und gibt gleich löffelweise Kaffeepulver hinein. Während das Wasser langsam aufkocht, prüft sie durch Ausgießen, ob der Sud die richtige Konsistenz hat, das heißt ordentlich stark ist. Denn Kaffee soll ja die Sinne wecken. Aus der Kanne blubbert die Flüssigkeit; Yewbdala kühlt durch Einschieben eines längeren Stäbchens, das die Kanne verschließt, etwas ab und gießt dann in die erste Tasse. "Wer möchte als erster probieren", fragt sie in die Runde. "Mit viel oder wenig Zucker?"

Nachdem jeder sein Tässchen hat, setzt sie gleich den nächsten Sud auf. Sie hat richtig mitgedacht, denn dass starke Getränk schmeckt köstlich und weckt den Wunsch nach Nachschub. Für den, der deshalb noch einmal äthiopischen Kaffee trinken möchte: Die Zeremonie wird am Samstag, 28. September, ab 11 Uhr im Weltladen in der Wiesentstraße wiederholt.

Angebote des Weltladens in Forchheim

Bis dorthin bieten die Ehrenamtlichen des Weltladenteams während der Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr und samstags 10 bis 13 Uhr allerhand Kostproben von Nahrungsmitteln aus fernen Ländern an: verschiedenen Tee, Gebäck und pflanzliche Brotaufstriche. Der Schwerpunkt beim angebotenen Kunsthandwerk liegt auf Zimbabwe - mit ausgewählten Textilien und Holzplastiken und Schalen.

Zusätzlich gibt es an den Freitagen, 20. und 27. September, um 17 Uhr je eine faire Stadtführung. Treffpunkt ist jeweils der Rathausbrunnen. Die Tour führt zu Orten, die in Verbindung mit der Fair-Trade-Town Forchheim stehen und vermittelt den Teilnehmern Wissen über fairen Handel und die Verflechtungen des Welthandels.