Der Landkreis Forchheim hat den Fränkische Schweiz-Marathon erneuert: Die Große Kreisstadt ist nicht mehr Teil der Strecke. Und: Es gibt drei neue Disziplinen.
Wer schon immer einen Marathon laufen wollte, sich aber die 42,2 Kilometer nicht zutraute, der bekommt am 6. September seine Chance: Der 16. Fränkische Schweiz-Marathon "startet runderneuert", so wirbt der Veranstalter, der Landkreis Forchheim. Zu dieser Runderneuerung gehört das Angebot, die Strecke in der Staffel anzugehen. "Das ermöglicht Familien oder Firmen, den Marathon zu laufen", sagt Anton Eckert, der Kulturreferent des Landkreises. Zwei bis fünf Läufer können sich zusammenschließen und die Staffel in Form eines Klettbandes mit der Zeitmessung einander weitergeben.
Gemeinsam mit seinen organisatorischen Mitstreitern Michael Cipura und Marion Rossa-Schuster stellte Anton Eckert am Freitag die "gravierenden Änderungen" des 16. Fränkische Schweiz-Marathons vor.
Die Staffel-Idee sei nicht nur aufgegriffen worden, sagt Rossa-Schuster, "weil sie im Trend liegt, wie die Marathonläufe in Frankfurt und München gezeigt haben"; sondern weil so für den Lauf durch die Fränkische Schweiz zusätzliche Teilnehmer motiviert werden könnten. Um die 2000 Starter erhofft sich der Landkreis Forchheim heuer, sagt Toni Eckert.
Start und Ziel: Ebermannstadt Zu den Neuerungen zählt auch der Halbmarathon, der 10-km-Lauf - und: eine komplett neue Streckenführung. Forchheim ist aus dem Rennen. Die große Kreisstadt ist nicht mehr Teil der Strecke. "Keinerlei negatives Echo" habe diese Entscheidung hervorgerufen , sagt der Kulturreferent.
Die neue Streckenführung scheint ausschließlich Vorteile mit sich zu bringen. Die Läufer hatten den Start durch das städtebaulich unattraktive südliche Forchheim ohnehin nicht gemocht.
Zudem spart sich die Stadt jede Menge Arbeit beim Sperren der Strecke. Und: Die Klagen der Bürger über die Nicht-Erreichbarkeit der Klinik während des Laufs gehören endgültig der Vergangenheit an.
Start und Ziel des Marathons sind in Ebermannstadt, dort, wo die Breitenbachstraße in die B 470 mündet. Cipura und Rossa-Schuster haben den neuen Verlauf "bereits minutiös erkundet", lobt Anton Eckert. Weil die Läufer, Skater und Handbiker mit Weilersbach und Behringersmühle zwei Wendepunkte vor sich haben, wird die ganze Veranstaltung "kompakter", sagt Anton Eckert.
"Wir haben", erklärt Michael Cipura, "den größten gemeinsamen Nenner zwischen dem Rhythmus der schnellen und der langsameren Läufer genommen". Mit anderen Worten: Die Startzeiten der einzelnen Gruppen sind so gelegt, dass am Ende möglichst viele Sportler auf der Strecke sind und "möglichst viele Läufer einander motivieren", wie
Cipura sagt.
"Das ist gut durchdacht", meint Thomas Pötsch, der Marketingleiter der Sparkasse, die als Hauptsponsor der Veranstaltung auftritt. Wobei Thomas Pötsch den Lauf nicht nur aus der Perspektive des Sponsors sieht; er geht am ersten September-Wochenende selbst auf die Halbmarathonstrecke. Für die Läufer sei es wichtig, "wenn hinten raus Leben auf der Strecke ist", freut sich Pötsch über das neue Streckenprofil.
Wobei Anton Eckert gestern erneut betonte, dass die gesamte Veranstaltung der "Kreis- und Regional-Entwicklung" diene. Es gehe also nicht nur um das Laufen, sondern auch darum, dass an diesem autofreien Sonntag die Menschen den "sanften Tourismus" genießen: auf der Straße radeln, die Dampfbahn Fränkische Schweiz oder die Wanderwege nutzen. Eckert: "Die Fränkische Schweiz ist durch diese Veranstaltung als Kultur- und Sport-Region in vieler Munde."
Eine Strecke weg von der B470 wäre das Vollkommenste gewesen!