Forchheim: Bierkeller dürfen wieder aufmachen - doch viele Betreiber sind skeptisch
Autor: Clara Maria Wimmer
Forchheim, Samstag, 08. Mai 2021
Im Zuge der jüngsten Corona-Lockerungen könnten die Forchheimer Keller schon bald wieder geöffnet sein. Viele Pächter freut das - es gibt aber auch Skepsis.
Keller-Saison in Forchheim steht in den Starlöchern: Schon bald könnten auf den Forchheimer Kellern die ersten Gäste für dieses Jahr sitzen. Die von der Politik beschlossenen Corona-Lockerungen freuen viele Wirte sehr. "Es ist toll, eine Aussicht zu haben", sagt beispielsweise Matthias Erlwein vom Glocken-Keller im Forchheimer Kellerwald. Die neuen Corona-Regeln im Freistaat Bayern gelten ab kommenden Montag (10. Mai 2021). Für die Gastronomie heißt es dann: Sofern die Inzidenz stabil bei unter 100 liegt, dürfen in der Außengastronomie bis 22 Uhr Personen mit negativem Test oder vollständig erfolgter Impfung empfangen werden.
Stabil bedeutet aktuell, dass eine Inzidenz von 100 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten werden muss. Dann können die jeweiligen Landratsämter die Lockerungen verkünden, die dann am übernächsten darauffolgenden Tag - also am siebten Tag nach der ersten Unterschreitung des Inzidenzwertes - greifen. Wird der Wert von 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten, gelten ab dem übernächsten Tag wieder verschärfte Maßnahmen, wie das Bayerische Staatsministerium erklärt und es in der Zwölften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung festgehalten ist.
Kellerwald Forchheim: So stehen die Wirte zu den möglichen Öffnungen
Die Inzidenz in Forchheim lag am Donnerstag (6. Mai 2021) mit 87,8 seit längerer Zeit erstmalig wieder unter 100. Die Lockerungen könnten, sofern der Wert die nächsten vier Tage ebenfalls unter 100 liegt, also frühestens am Donnerstag (13. Mai 2021) in Kraft treten. Am Freitag (7. Mai 2021) weist der Landkreis Forchheim einen Corona-Wert von 86,1 auf.
Ob die Keller wirklich öffnen, obliegt letzten Endes jedem Wirt persönlich.
Die Freude der Bierkeller-Inhaber über die kurzfristige Öffnungserlaubnis wird gleichwohl auch von Unsicherheiten begleitet. Gegenüber inFranken.de haben sich fünf Forchheimer Kellerbetreiber zu den möglichen Öffnungen geäußert. Die Wirte verraten, ob sie schon bald wieder Gäste empfangen werden.
Glocken-Keller-Pächter: "Ich habe spontan einen riesigen Fragenkatalog im Kopf"
"Generell freuen wir uns natürlich, dass es zumindest mal eine Aussicht gibt", erklärt Matthias Erlwein vom Forchheimer Glocken-Keller. Es gebe endlich eine Perspektive. "Das Problem dabei ist nur: Aktuell kann keiner sagen, wie das funktionieren soll." Wie allein der organisatorische Aufwand bewältigt werden soll, kann sich Erlwein noch nicht so recht vorstellen. "Da kommen dann Gäste, die sind vielleicht genesen und geheilt, geimpft oder getestet." Wie Kontrolle und Datenerfassung funktionieren sollen, ob man zum Beispiel auf die Luca-App zurückgreifen könne, erschließt sich ihm noch nicht genau.
"Ich habe spontan schon einen riesigen Fragenkatalog im Kopf - mit bestimmt 30 bis 40 Fragen", meint Erlwein. Ob sein Personal sich dann auch täglich testen lassen müsse, sei eine weitere davon. "Diese Fragen kann mir aktuell keiner beantworten. Aber man will ja auch nichts falsch machen." Er habe seine ausgearbeiteten Konzepte aus dem vergangenem Jahr noch bereit. "Aber ob wir die einfach so übernehmen dürfen, wissen wir auch noch nicht."