Eine Vereinbarung zum Umgang mit jungen Flüchtlingen mit ungeklärtem Status unterzeichnete Landrat Hermann Ulm gemeinsam mit Vertretern der IHK, HWK und des Arbeitsamts.
ForchheimUm die Ausbildung von Flüchtlingen weiter zu fördern und um Rechtssicherheit sowohl für die jungen Leute als auch für ausbildende Betriebe zu schaffen, wurde am Donnerstag im Forchheimer Landratsamt eine "Vereinbarung zur Integration von Flüchtlingen in berufliche Ausbildung und in den Arbeitsmarkt" unterzeichnet.
Die Vereinbarung bezieht sich auf Asylbewerber unter 21 Jahren aus nicht sicheren Herkunftsländern, deren Status noch nicht geklärt ist. Ihnen soll die Möglichkeit gegeben werden, trotz des ungeklärten Status eine Ausbildungsstelle anzutreten. Das ist vor allem in der aktuellen Zeit wichtig, in der die Bearbeitung von Asylanträgen sich in die Länge zieht.
Wer arbeitet, darf bleiben
Mit der Vereinbarung gebe man den jungen Flüchtlingen eine Bleibe-Perspektive, erklärte der Präsident der Handwerkskammer (HWK) Oberfranken, Thomas
Zimmer. Christi Degen, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Oberfranken, sieht in der neuen Vereinbarung sogar einen Sichtwechsel: "Früher hieß es: Wer bleiben darf, kann arbeiten. Jetzt ist es andersrum: Wer arbeitet, darf bleiben."
Brigitte Glos von der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg betonte vor allem die Planungssicherheit für Unternehmen, Asylbewerber und die Arbeitsagentur, die mit der Vereinbarung einhergehe. "Das gibt es kein zweites Mal in Deutschland", erklärte Zimmer. Auch deshalb sei diese Vereinbarung wichtig, man nehme eine Vorbildfunktion ein.
Michael Waasner, der für das Forchheimer IHK-Gremium anwesend war, sagte, er hoffe, dass viele Unternehmen im Landkreis Forchheim Praktika und Ausbildungsplätze für Asylbewerber anbieten werden.
Deutsch als Voraussetzung
Aktuell leben im Landkreis 85 unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge. Hinzu kommen etliche andere junge Asylbewerber, die entweder mit ihren Eltern gekommen sind oder zwischen 18 und 21 sind, erklärte Landrat Hermann Ulm (CSU).
Dass die Vermittlung der Flüchtlinge in Ausbildungsplätze nicht unbedingt einfach werden wird, räumte Glos auf Nachfrage jedoch ein. "Es ist schon auch wichtig zu sehen, dass ohne Sprachkenntnisse keine Ausbildung möglich ist", sagte sie. Daher seien die Übergangsklassen in den Berufsschulen bedeutend: Denn dort wird neben der Berufsvorbereitung auch Deutsch gelernt.
Die große Welle der Ausbildungsplatz-Anfragen erwarten IHK, HWK, Kreishandwerkerschaft und Arbeitsamt zum 1. September 2017: Dann werden in Oberfranken Asylbewerber aus rund 220 Übergangsklassen fertig. Zum Beginn des nächsten Ausbildungsjahrs werden zirka 200 Flüchtlinge bereit sein.
Die Erklärung wurde durch Landrat Ulm, der HWK für Oberfranken, der IHK für Oberfranken, der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft Forchheim, vertreten durch Kreishandwerksmeister Werner Oppel, und vom IHK-Gremium Forchheim unterzeichnet.
... dass Flüchtlinge integriert werden wollen??
Vielleicht sollte man erstmal die Betroffenen zu dem Thema befragen, bevor man sie "zwangsintegriert".
Von Lehrern aus dem kürzlich aufgelegten Lehrermotivationsprogramm weiß ich, dass die Lust deutsch zu lernen sehr begrenzt ist. Da wird rumgeblödelt, im Smartphone getippt usw.
Der Grund ist einfach und nachvollziehbar: Die Flüchtlinge wollen vor allem eins: Zurück in die Heimat!
gehen sie zurück in die "heimat" was ich aber sehr stark bezweifel! sie gehen da hin wo ihre landsleute in deutschland leben. in die großstädte, da brauchen sie keine deutsch kenntnisse!
hatten extra ein Programm aufgelegt. Null, Nada, Njente, Nichts. Keiner gekommen.
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Sind die jugendlichen Flüchtlinge nach Besuch der Übergangsklassen in den Berufsschulen dann qualifiziert, einen Beruf zu lernen?
Bei den deutschen Jugendlichen genügt vielen Lehrbetrieben ja oft nicht der Hauptschulabschluss, da muss es ja oft schon guter bis sehr guter Mittelschulabschluss oder mehr sein, damit man eine Lehrstelle erhält.
Wird es nun den jugendlichen Flüchtlingen einfacher gemacht als unserer Jugend, indem man die Zugangsvoraussetzungen wesentlich niedriger ansetzt?
Ich glaube auch, dass nicht unbedingt jeder jugendliche Flüchtling Koch oder Bäcker werden oder im Hotelgewerbe tätig sein möchte.
Ist nur mal so ein Gedankengang