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Fahrradfahren in Forchheim: Das sind die gefährlichsten und ärgerlichsten Stellen


Autor: Ronald Heck

Forchheim, Dienstag, 03. Sept. 2019

Wo sind die größten Radverkehrsprobleme in Forchheim? Der FT hat Bürger und Fahrradexperten gefragt. Eine interaktive Karte zeigt die kritischen Orte.
Eine Gefahrenstelle ist die Verengung auf der Bamberger Straße: Der Fahrradstreifen endet auf Höhe der Von-Brun-Straße direkt an der Querungshilfe: Die Radler, die auf der Straße weiterfahren, sind wegen der Fahrbahnverengung durch den rollenden Verkehr gefährdet. Vorschlag des ADFC Forchheim: Weiterführung des Fahrradstreifens als Schutzstreifen oder Versetzung der Querungshilfe. Auch nach der Sanierung der Bamberger Straße blieb die Engstelle. Foto: Ronald Heck


Wo sind in der Königsstadt die gefährlichsten Stellen für Radlerinnen und Radler? Der Fränkische Tag Forchheim hat die gefährlichsten Stellen für Radlerinnen und Radler im Stadtgebiet gesammelt: Unsere Leser haben uns zahlreiche Hinweise gegeben. Auch der ADFC Forchheim kennt einige der fahrradunfreundlichsten Orte in Forchheim.

 

Auf unseren Facebook-Aufruf haben sich zahlreiche Forchheimerinnen und Forchheimer zu Wort gemeldet. "Beinahe überall", schreibt Nutzer Chris H. Als ein besonders brisanter Knotenpunkt hat sich die Eisenbahnbrücke herausgestellt. Zum Beispiel an der Kreuzung in Richtung Hainbrunnenstraße. "Es ist eh schon viel Verkehr. Plötzlich hört der Radweg auf und man muss auf die Straße ausweichen. Gefährlich für beide Parteien", ärgert sich Julia M. Auch die endenden Fahrradwege in der Bamberger Straße (Ecke Von-Brun-Straße) und in der Burker Straße (auf Höhe des Kriegerdenkmals) sind für Fahrradfahrer gefährlich.

 

Die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Forchheim haben eine Liste mit den 22 größten Radverkehrsproblemen in der Stadt Forchheim erstellt. Am Donnerstag trafen sich die Vorstände, um die drängendsten Orte zu priorisieren. Ganz oben landete die Eisenbahnbrücke: "Hier müsste zumindest die Ampelschaltung verbessert werden und sei es nur für die verkehrsschwachen Zeiten", schlägt Frank Wessel, der verkehrspolitische Sprecher vor. Besonders problematisch seien auch die fehlenden Radwege auf der Piastenbrücke. Die Stadt Forchheim hat der geänderten Planung für die neue Piastenbrücke zugestimmt. Allerdings bleiben dabei die Radler auf der Strecke.

Fahrradbeauftragte belebt "AG Rad" in Forchheim

Mit der priorisierten Mängelliste will der ADFC nun den Druck auf die Stadt erhöhen. Denn neuerdings hat Forchheim in der Stadtverwaltung eine Fahrradbeauftragte. Reinhilde Steinmetz ist Mitarbeiterin im Stadtplanungsamt. Sie will die "AG Rad" wieder reaktivieren und hat für Donnerstag, 19. September, zur ersten Sitzung der "Arbeitsgemeinschaft zur Verbesserung des Radwegenetzes im Gebiet der Stadt Forchheim" eingeladen. Ein Interview mit dem FT über ihre genauen Aufgaben sagte Steinmetz wieder ab - da sie die Vorgabe habe, sich vorher nicht zu äußern.

"Wir sind da sehr gespannt", betont Wessel. "Aus der alten Radarbeitsgemeinschaft, die es seit mindestens sieben Jahren nicht mehr gibt, sind wir ziemlich frustriert herausgegangen, da keine Mittel bereit gestellt wurden." Der ADFC Forchheim möchte deshalb, dass Vertreter aller Stadtratsfraktionen in der "AG Rad" mitmachen. Das sei bisher nicht vorgesehen. "Wir wollen nicht als Feigenblatt genutzt werden. Sondern wir wollen effektiv eine Verkehrswende mit diesem Arbeitskreis unterstützen!" Damit die Liste der Radverkehrsprobleme in der Stadt künftig kürzer ausfällt, hofft ADFC-Vorstand Frank Wessel.