Im Ehrenbürg-Gymnasium werden nun auch die Räume der Fachklassen erneuert. Dadurch steigen die Kosten um 2,5 Millionen Euro. Der Kreis-Bauausschuss billigte die neue Entwicklung, gleichwohl gab es auch entsetzte Stimmen.
Bei künftigen Haushaltsplanungen brauche sich der Kreistag "keine Gedanken mehr über Investitionen zu machen", stellte JB-Kreisrat Michael Hofmann fest. Es war eine Feststellung zwischen Ernüchterung und Ratlosigkeit: Hofmann reagierte damit auf die Kosten-Debatte im Kreis-Bauausschuss am Dienstag.
Für die Sanierung der Hartmann-Realschule, des Gymnasiums Fränkische Schweiz (Ebermannstadt) und des Forchheimer Ehrenbürg-Gymnasiums (EGF) seien anfangs rund 30 Millionen Euro eingeplant gewesen, erinnerte Hofmann. "Nun liegen wir bei 40 Millionen Euro." Das Vorhaben, die Schulsanierungen sparsam zu gestalten, bezeichnete er daher als "grandios gescheitert".
Im Mittelpunkt der Debatte stand das Ehrenbürg-Gymnasium (EGF). Da der Bauausschuss beschloss, nun auch den Trakt der Fachklassen in die Sanierung einzubeziehen, werden die Kosten um 2,5 Millionen auf jetzt 11,5 Millionen steigen.
Wie Reinhold Otzelberger
(SPD-Kreisrat und im EGF-Direktorat für den Schulunterhalt zuständig) betonte, werde bei der Sanierung "nichts Überflüssiges investiert". Die Labor-Räume in den Fachklassen seien bald 40 Jahre alt, die Kanäle unter dem Klassen-Trakt seien marode, wie eine Kamera-Untersuchung gezeigt habe. Und Architekt Volker Rosbigalle hob hervor, dass sich die Sanierung mit "hoher Kostenschärfe" an den "Schulbau-Richtlinien" orientiere. Wegen des Feuerschutzes seien auch "Eingriffe in den Grundriss" erforderlich.
Ausschuss stimmt geschlossen für neue Entwicklung Letztlich stellte sich der Ausschuss geschlossen hinter die neueste Entwicklung; sowohl was die "Wirtschaftlichkeitsberechnung" für die Georg-Hartmann-Realschule, als auch was das neue Budget für das Ehrenbürg-Gymnasium betrifft.
Otzelberger hatte seine Kreistag-Kollegen darauf hingewiesen, wie sparsam die EGF-Sanierung insgesamt immer noch sei: Im Gegensatz zur Hartmann-Realschule sei etwa auf eine Lüftung in der Aula verzichtet worden. Der SPD-Kreisrat Hans-Jürgen Nekolla wies außerdem darauf hin, dass dank der "Verlegung der EDV-Räume auf die Nordseite des Gebäudes" auf eine Klimatisierung verzichtet werden könne.
Karl-Heinz Fleckenstein (CSU) sagte, nirgends auf der Welt werde ein Standard wie in Deutschland gepflegt. Der CSU-Kreisrat forderte, auf eine Belüftungsanlage der Aula in der Hartmann-Realschule zu verzichten und so 400.000 Euro einzusparen. "Von der Aula Lüftung profitiert nur das Architekten-Honorar", sagte Fleckenstein.
Stefan Götz, Leiter der Hochbauabteilung, erwiderte: Die Realschule sei mit dem EGF nicht vergleichbar, weil sich die Realschul-Aula "über mehrere Stockwerke zieht".
Dippacher "erschüttert" Edwin Dippacher (CSU) zeigte sich "erschüttert". Die Nachfragen des Ausschusses hätten gezeigt, dass die Bau-Verwaltung den Kreispolitikern "Alternativen vorenthalten hat". Als Beispiel nannte Dippacher die Klimatisierung der EDV-Räume. Da würden Hitzeperioden einberechnet, die es möglicherweise gar nicht gebe; zudem sei die Verlegung der EDV-Räume in die Nordseiten der Gebäude (wie im EGF vorexerziert) nicht überprüft worden.
Landrat Reinhardt Glauber (FW) sagte eine Prüfung der Pläne zu. Er bezweifelte selbst die Berechnungen für die EDV-Räume. Da werde von Hitze erzeugenden Rechnern ausgegangen, die in naher Zukunft nicht mehr verwendet würden: "Bald wird jeder Schüler sein Notebook haben, da werden die Rechner nicht mehr benötigt."