Altbewährtes und neue Ideen
Das neue Lokal "Auszeit" sei "für uns sinnbildlich, um mit dem Keller abzuschließen. Andererseits wollen wir durch dieses Motto unseren Gästen zeigen, dass sie bei uns wie gewohnt Ruhe und Entspannung bei guter Verpflegung bekommen. Für ihre eigene Auszeit vom Alltag", erklärt Seitz.
Das Angebot wird sich zunächst an Altbewährtem orientieren - Abendkarte und sonntags Mittagstisch, das Personal für Service und Küche soll so weit wie möglich gehalten werden. Auch der Schenker Henry Hallmann, der im Keller-Gewölbe ungesehen die wichtigste Arbeit erledigte, wird bald wieder den Anstech-Schlegel schwingen. Im Frühjahr wird vor der benachbarten Grillhütte ein Biergarten realisiert.
Alexandra Seitz erhofft sich zudem mehr Lebensqualität, weil sie nur noch 50 Meter von ihrer Arbeitsstätte entfernt wohnt: "Wir werden weniger Zeitaufwand haben und sind weniger vom Wetter abhängig. Und für mich schließt sich ein kleiner Kreis, denn mein Opa hat einst den Sportplatz mit angelegt."
Und was wird aus dem Rappen-Keller? Die Antwort: keine Rocker-Kneipe
Die Zukunft am Rappen-Keller bleibt spannend. Zuletzt schien - Gerüchten folgend - sogar fraglich, ob er überhaupt künftig öffentlich bewirtet wird. Denn als Nachfolger wurde neben einem Forchheimer Imbiss-Betreiber ein Motorradclub aus Dreuschendorf gehandelt.
Stefan Brand, einer der Sprecher der "Roads" genannten Biker, bestätigte vorige Woche auch Verhandlungen mit Eigentümer Johann Modschiedler von Löwenbräu Buttenheim, wies aber sofort darauf hin, dass er beabsichtige, den Keller "wie bisher" öffentlich zu bewirtschaften.
Die finalen Gespräche blieben nach Auskunft von Modschiedler jedoch ergebnislos. Gründe nannte er nicht. Ihm schwebe inzwischen ohnehin "eine interne Lösung" vor, die er ab sofort verfolge: "In den 60er Jahren waren der Rappen-Keller und der heutige Schaufel-Keller ein einziger Bierkeller. Und wieso sollte das nicht wieder so werden? Hilde Schaufel ist eine der dienstältesten Wirtinnen im Kellerwald. Ihr Gatte Georg und mein Vater Hans haben am 3. Januar 1981 den Vertrag gemacht, somit könnte sie in 15 Monaten ihr 40. Jubiläum feiern", sagt Modschiedler.
Mit Neffen und Nichten von Hilde Schaufel seien bereits einige Gespräche geführt worden, Konkretes habe sich daraus aber noch nicht so schnell entwickelt. Zudem verweist Modschiedler darauf, dass seine Pächterin noch so lange wie möglich weitermachen will: "Der Schaufel-Keller ist das Lebenswerk von Hilde und ihrem verstorbenen Mann. Deswegen wäre die Vereinigung eine ausgezeichnete Lösung."
Er sei zuversichtlich, dass sich diese Idee realisieren lasse, und möchte es zeitnah verkünden. Einen neuen Pächter ausschließlich für den Rappen-Keller schließt Modschiedler nahezu aus: "Ich will keinen anderen mehr haben!"