Nach etwa 75 Jahren hat die Metzgerei Sendner in Forchheim endgültig geschlossen. Die örtliche Feuerwehr verabschiedet sich mit bewegenden Worten von dem Traditionsbetrieb.
Etliche Traditionsmetzgereien kämpfen gegenwärtig ums Überleben. Vor allem familiengeführte Betriebe stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Die Ursachen sind vielschichtig: Zum einen bildet das Angebot von Fleisch- und Wurstwaren in Supermärkten und Discountern eine erhebliche Konkurrenz. Zum anderen fehlt es vielerorts an dem dringend benötigten Personal. Der allgemeine Fachkräftemangel setzt den Verantwortlichen ohnehin zu - zusätzlich gibt es oftmals keinen Nachfolger, der den jeweiligen Metzgereibetrieb übernehmen will, wenn sich der bisherige Inhaber aus Altersgründen vom Berufsleben verabschiedet.
Im oberfränkischen Forchheim machte die geschichtsträchtige Metzgerei Sendner erst Anfang dieses Jahres zu. Im Januar war nach insgesamt fast 75 Jahren für immer Schluss. Die Anfänge des Familienbetriebs lagen einst im Landkreis Bamberg. "Mein Schwiegervater hat nach dem Krieg damals in Schlüsselfeld begonnen", berichtete die Metzgerei-Chefin Mitte vergangenen Jahres im Gespräch mit inFranken.de. Inzwischen hat sich das Ehepaar Sender altersbedingt in den Ruhestand begeben. Das Geschäft in der Wallstraße 11 hat seitdem geschlossen - zum Bedauern der örtlichen Feuerwehr.
Metzgerei Sendner hat Betrieb eingestellt: Forchheimer Feuerwehr verliert langjährigen Partner
"Nach Jahrzehnten erfolgreicher Geschäftstätigkeit hat die Metzgerei Sendner im Januar ihren Betrieb eingestellt", berichtet die Freiwillige Feuerwehr Forchheim in einer aktuellen Pressemitteilung. Für die Organisation bedeute dies "nicht nur den Verlust eines geschätzten Nahversorgers in der Innenstadt, sondern auch eines verlässlichen Partners". Ob bei Festen, Veranstaltungen oder Einsätzen - die Metzgerei habe die Feuerwehr "stets mit hochwertigen Produkten und tatkräftigem Engagement" unterstützt, konstatieren die Verantwortlichen der Feuerwehr.
"Es ist bedauerlich, einen so langjährigen und engagierten Partner zu verlieren. Die Metzgerei Sendner war immer für uns da und hat uns in vielerlei Hinsicht unterstützt", wird der Feuerwehrvorsitzende Josua Flierl in der Verlautbarung zitiert. Als Zeichen der Wertschätzung überreichte die Feuerwehr unlängst eine kleine Aufmerksamkeit an die Familie Sendner. "Wir wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute", erklärte Flierl mit Blick auf die langjährigen Betreiber des Forchheimer Traditionsbetriebs abschließend.
In Bamberg sah ein Metzgerei-Inhaber indessen keinen anderen Ausweg, als seinen Laden kurzfristig zuzumachen. Gegenüber inFranken.de stellt er klar, wie es um seinen Betrieb steht. Im mittelfränkischen Georgensgmünd hat sich ein Metzger derweil zur nahenden Bundestagswahl etwas äußerst Originelles einfallen lassen: Er bietet Bratwürste in den Farben der sieben stärksten Parteien an. Mit seinem ungewöhnlichen Produkt schaffte es der 54-Jährige sogar in die "Heute-Show" im ZDF.