Bei Friseur Weber sind fünf Meister aus drei Generationen vereint. Am Samstag frisieren sie bei der FT-Himmelswerkstatt.
Das Licht ist hell. Die Spiegel sind groß. Kein Entkommen. Dem Wirrwarr auf dem Kopf muss nun endlich ein Ende gesetzt werden. Nur wie? "Rosa ist zur Zeit total angesagt. Generell Farbe. Am besten in Pasteltönen", sagt die 24-jährige Laura. "Ich würde eher eine Kurzhaar-Frisur empfehlen. Nur mit der Schere geschnitten. Ohne Maschine", sagt der 21-jährige Henrik, während Chefin Claudia zielsicher zum Frisiertisch läuft und ein Machtwort spricht: "Auf jeden Fall danach föhnen. Und die Bürste nicht vergessen! Lassen Sie etwa daheim die Haare lufttrocknen?", fragt die Chefin entsetzt. "Totaler Fehler dieses Lufttrocknen. Das ist leider ein weit verbreitetes Haar-Märchen."
Mit 77 Jahren noch im Geschäft Wenn es um die Haare geht, macht dieser Familie so schnell keiner etwas vor. Beim Modefriseur Weber schneiden und föhnen gleich fünf Meister unter einem Dach. Aus drei Generationen! "Meine Mama Irmgard steht mit ihren 77 Jahren immer noch im Geschäft." Auch Opa Heinz ist (81) Friseur-Meister. Logisch, dass Tochter Claudia nach der Schule auch zur Schere gegriffen hat. "Haare wachsen immer nach", lautet schließlich der Leitspruch in der Familie. Seit 1956 haben die Webers einen Laden in Forchheim. Seit 1960 immer am gleichen Fleck. In der Von-Ketteler-Straße. "Ich bin jetzt auch Friseur-Meister", sagt der 21-Jährige Henrik.
"Den Meisterbrief habe ich schon seit fünf Jahren", sagt die 24-jährige Laura. "Und ich bin Obermeisterin", sagt die Chefin, die sich allerdings in einen Kaufmann (Karl-Heinz) verliebt hat. "Ich bin in Rente", sagt Karl-Heinz, der der Scheren-Dynastie Weber einen neuen Nachnamen geschenkt hat: Gottstein. Der Friseur-Salon heißt immer noch Weber. Einigen Kunden würden die Haare zu Berge stehen, würde der Laden den Namen ändern. Tradition muss eben sein. Bei der Mode geht man dagegen mit der Zeit.
Wellness für die Kopfhaut
Heute sucht der Kunde beim Friseur nach Entspannung. Der neue Haarschnitt ergibt sich dann fast von selbst. "Die Damen sitzen unten. Die jungen Kunden gehen nach oben." Das Radio läuft überall. Nur wenn eine Stamm-Kundin sich anmeldet, bleiben die Lautsprecher stumm. Ein Friseur weiß eben mehr. Kennt die Köpfe, die sich ihm anvertrauen. Früher wurde viel geklatscht unter der Lockenwickler-Haube. Heute wird beim Cappuccino über Wellness für die Kopfhaut philosophiert. Schließlich sind Haare eine heikle Angelegenheit. Da lässt man nicht jeden ran. Die Webers und Gottsteins dürfen das schon seit Generationen.
Die Kinder der FT-Himmelswerkstatt können sich am Samstag, 15. Dezember, von 14 bis 17 Uhr im Rathausrückgebäude vom Flair in der fränkischen Frisierstube selbst überzeugen. So viel wird verraten: Es wird lockig. Engelshaar lässt grüßen.
Alles Wissenswerte zur FT-Himmelswerkstatt Allgemein: Die Himmelswerkstatt des Fränkischen Tags geht am Samstag, 15. Dezember, von 14 bis 17 Uhr über die Bühne. Zentraler Ort der Aktion ist der Weihnachtsmarkt am Rathausplatz, wo FT-Redakteur Josef Hofbauer durch das Programm führt. Für gute Töne sorgen der Musikverein Buckenhofen und der Spielmannszug der SpVgg Jahn Forchheim. In einer Bude informieren FT-Mitarbeiter über die einzelnen Himmelswerkstätten.
Engelslocken: Friseur Weber mit Henrik Gottstein macht aus Kindern kleine Engel im Rathaus-Rückgebäude.
Fotoaktion: "Ihr Bild auf der Titelseite" erhalten Sie im FT-Servicepoint im Tabakladen Hocke, Hauptstraße 30, von 10 bis 16 Uhr.
Textilspaß: Taschen bedrucken können Kinder im Modehaus Schick am Marktplatz.
Lesefreude: In der Stadtbücherei Forchheim in der Schulstraße wird vorgelesen und gebastelt.
Honigkuchenduft: Zum Plätzchen backen lädt Brezen Meyer im "Cafe am Kellerwald", Schlachthofstraße 4 (Netto-Markt), ein.
Himmelskunst: Weihnachtsengel drucken auf einer Handpresse im Gewölbekeller der Volksbank Forchheim. Den Druckstock stellen die Künstler Guido und Johannes Häfner zur Verfügung
Puppenklinik: Ärztin Elisabeth Dewald vom Klinikum Forchheim und zwei Helferinnen von der Krankenpflegeschule untersuchen und verbinden die Puppen und Teddybären der Kinder. Außerdem steht ein Notarztwagen zur Besichtigung bereit.
Gewinnspiel: An jeder Station der Himmelswerkstatt gibt es einen Stempel auf den Teilnahmeschein. Wer mindestens drei Stempel hat, ist bei der Verlosung dabei. Teilnahmescheine gibt es an der FT-Bude, dort erhält man auch kostenlos eine Zeitung. Abgabeende der Teilnahmescheine ist um 17 Uhr am FT-Stand. Die Sieger werden um 17.15 Uhr von den Forchheimer Weihnachtsengeln gezogen. Insgesamt 15 Gewinne gibt es, darunter auch Eintrittskarten für die Brose Baskets Bamberg.