Kaum jemand kann das "Rondell" in der Fußgängerzone von Forchheim leiden. Doch das Innenleben der ehemaligen Telefon-Säule könnte den "Pilz" unsterblich machen.
Viele nennen es "das Rondell vor dem Eduscho". Doch Eduscho ist längst weg. Und auch das "Rondell", das einmal eine Telefon-Säule der Telekom war, dürfte es nicht mehr geben. Denn offenbar kann dieses Gebilde keiner leiden, wie im Planungsausschuss am Dienstag deutlich wurde.
Bereits vor fünf Jahren hatte Sabine Dittrich für die Grünen dafür geworben, dass die überdachte Säule aus dem Stadtbild verschwindet. Doch sie bleibt - mit der selben Begründung wie vor fünf Jahren.
Denn das Rondell, von Stadtplaner Alexander Dworschak "Pilz" genannt, ist voller Elektrik. Wird in der Stadt ein Fest gefeiert, läuft der Schaltschrank im Inneren des Pilzes auf Hochtouren: Die Außen-Elektrik des Stadtkerns ist hier gebündelt. "Alle Leitungen neu zu verlegen, das käme teuer", sagte Dworschak.
Sein Vorschlag: Für 5000 Euro könne der Bauhof das Dach demontieren und das Rondell so bearbeiten, dass eine Litfaßsäule übrig bliebe.
Udo Schönfelder (CSU) schlug vor, die Säule für Kinowerbung zu nutzen. Albert Dorn (SPD) machte sich dafür stark, rund um die Säule Sitzbänke zu stellen. Das Dach müsse bleiben. Das fanden auch Manfred Mauser (FBF) und Josua Flierl (CSU). "Ästhetisch" sei das Dach zwar nicht, sagte der CSU-Rat. Aber eine blanke Säule passe wahrscheinlich nicht zu der geplanten Neumöblierung der Innenstadt. "Besser wir lassen es erstmal wie es ist."
Nach dem gescheiterten Demontage-Versuch von einst, plädierte Sabine Dittrich dafür, dem Dworschak-Vorschlag zu folgen und dem Pilz zumindest das Dach zu nehmen.
Doch die Vorliebe für das Dach setzte sich im Planungsausschuss durch. Auch Manfred Hümmer (FW) sprach sich dafür aus - "und gegen Plakate an der Säule". Stattdessen solle hier ein "städtischer Info-Punkt" entstehen. Ja, meinte auch SPD-Rat Uwe Kirschstein - "ein digitaler Info-Punkt der Stadt Forchheim".