Ein ganzes Wochenende im Funkloch

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Kadda, Laura, Johannesm Benedikt und Sebastian (v.l.) suchen auf Burg Feuerstein nach Handyempfang. Foto: Lengenfelder
Kadda, Laura, Johannesm Benedikt und Sebastian (v.l.) suchen auf Burg Feuerstein nach Handyempfang.  Foto: Lengenfelder
 

Auf Burg Feuerstein ist ein Handy-Empfang oft Glückssache. Die Jugendlichen, die dort zu Besuch, gewöhnen sich allerdings in der Regel schnell an die Unannehmlichkeiten. Ein Sozialpädagoge kann der schlechten Verbindung sogar Gutes abgewinnen.

Manchmal ist es ja gar nicht so schlecht, einfach einmal nicht erreichbar zu sein. Für manche sind Funklöcher ein Ort, wo sie abschalten können und der Stress außen vor bleibt. Für andere sind Funklöcher dagegen ein einziges Desaster.

Wenn es am Empfang hapert, ist es nämlich sehr schwer, immer in Kontakt mit den Mitmenschen zu bleiben oder auch mal eben eine kurze Nachricht zu senden.

Die Frage von Funklöchern auf Feuerstein ist abhängig von den Mobilfunkbetreibern. Das mussten jetzt auch die Jugendlichen erfahren, die sich dort zur Diözesanversammlung des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) getroffen haben. Während manche von ihnen den Netzempfang auf der Burg immerhin nur als "nicht optimal" beschreiben, haben andere nur mit Glück überhaupt eine Verbindung bekommen. "Man muss wissen, wo man hin muss", erklärt Michael Jahn.

Doch auch das helfe nicht immer.
"Manchmal hatte ich stundenlang keinen Empfang und plötzlich war er wieder da." Daniel Köberle ist dagegen überzeugt: "Es gibt keinen Empfang."
Doch das liege hauptsächlich an seinem Netzanbieter. Um ab und zu telefonieren zu können, sei es ratsam, möglichst weit hoch zu gehen, mindestens in den dritten Stock, sagt Ingrid Enzenberger.

Aus dem Fenster gelehnt

Ins Internet können sich die Jugendlichen auch über das burgeigene W-LAN einklinken. "Ich habe Empfang, wenn ich mich im vierten Stock ganz weit aus dem Fenster der Toilette lehne", berichtet Kadda Hofmann.
Doch das Handy sei ihr an diesem Wochenende ohnehin nicht so wichtig. "Man kommt klar.""Am besten ist es, wenn ich rausgehe", sagt Daniel Dotterweich.

Und auch Johannes Hein meint: "Hauptsache,man ist aus den Mauern draußen." Dort gebe es Stellen, wo der Empfang relativ in Ordnung sei. Björn Scharf, Sozialpädagoge im Diözesanverband, kann der Situation auch etwas Positives abgewinnen: "Manchmal ist es ganz gut, dass es Funklöcher gibt. Das ist eine Alternative zur ständigen Erreichbarkeit." Scharf sieht dabei auch eine Chance für eine neue Erfahrung.Schließlich gebe es im

Alltag nur noch wenige solcher Orte der Ruhe.
Viele der Jugendlichen würden dem Sozialpädagogen sogar zustimmen. "Das gilt aber nicht immer. Bei Jugendfreizeiten ist das in Ordnung. Da genieße ich eine kleine Auszeit. Bei Konferenzen ist aber eine gute Infrastruktur wichtig", wendet Melanie Eheim ein.