Ein Abt trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Forchheim ein

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Abt Markus Spanier trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Forchheim ein. Foto: Josef Hofbauer
Abt Markus Spanier trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Forchheim ein. Foto: Josef Hofbauer
Foto: Josef Hofbauer
Foto: Josef Hofbauer
 

Der Ordensleiter des Klosters Marienberg im Vinschgau trug sich in das Goldene Buch der Stadt Forchheim ein. Dabei gab es sowohl Einblicke in die Forchheimer als auch in die Kloster-Geschichte.

In seinem Urlaub in Franken stattete Abt Markus Spanier (54) aus der Benediktinerabtei Marienberg im Vinschgau (Südtirol) seinem ehemaligen Chef Walter Lippert in Forchheim einen Besuch ab. Der gebürtige Kaiserslauterer Markus Spanier hatte nämlich bei der Hypobank Bamberg eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen, ehe er 1993 in den Benediktinerorden eintrat. Bei seinem Abstecher nach Forchheim trug sich der Kirchenmann auch in das Goldene Buch der Stadt ein.

Bei seinem launigen Abriss über die Geschichte der Stadt verwies Oberbürgermeister Franz Stumpf darauf, dass Forchheim neben Lindau in Ingolstadt zu jenen Städten gehöre, die von den Schweden nicht eingenommen wurden. Und: Zwischen 1870 und 1890, als die heute 31 000 Einwohner zählende Stadt sieben Jahre keinen Bürgermeister hatte, wuchs Forchheim von 6000 auf 9000 Einwohner. Durch die Wasserkraft der Wiesent habe sich Forchheim zum Industriestandort, insbesondere der Papier- und Bekleidungsindustrie entwickelt.

Nach dem zweiten Weltkrieg gehörte Forchheim zu den Städten, die am meisten Heimatvertriebene aufgenommen haben. Mittelständische Betriebe wie Waasner oder Piasten gehörten zum wirtschaftlichen Rückgrat der Stadt. Die so genannte dritte Industrialisierung gab es seit Mitte der 90er Jahre, als Siemens hier groß investierte. Die Computertomografen und Angiografen werden nicht nur in Forchheim gebaut, sondern auch hier entwickelt, freute sich Stumpf.

Abt Markus Spanier erinnerte daran, dass das Kloster Marienberg, Europas höchst gelegenes Benediktinerkloster ursprünglich in der Schweiz gegründet wurde und die Mönche 1147 in den Vinschgau übersiedelten. Seit er die Verantwortung für das Kloster übernommen habe, werde gebaut, gestand der Abt.

Das aktuellste Projekt ist eine große Bibliothek über zwei Etagen, die aus Gründen des Denkmalschutzes aber unterirdisch errichtet werde. Die Eröffnung ist für 2017 geplant, wozu der Abt die Forchheimer herzlichst einlud.
Ein weitere Anreiz, das 900 Jahre alte Kloster zu besuchen sei die Krypta. 1980 wurden hier die Grufteinbauten entfernt so dass die jahrhundertelang verdeckten Fresken freigelegt wurden. Sie gelten als eines der größten Zeugnisse romanischen Kunstschaffens .