Eggolsheimer fürchten sich vor zu viel Lärm durch Zugverkehr

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Blick aus einem benachbarten Haus auf den Eggolsheimer Bahnhof Foto: Josef Hofbauer
Blick aus einem benachbarten Haus auf den Eggolsheimer Bahnhof  Foto: Josef Hofbauer

In Eggolsheim tut sich derzeit sehr viel. Bürgermeister Schwarzmann sieht die Gemeinde auf einem guten Weg. Nur die Deutsche Bahn bleibt ein steter Quell des Ärgers.

Der Auftakt zu den Bürgerversammlungen des Markts Eggolsheim fand traditionsgemäß im Hauptort der Gemeinde statt. Die Entscheidung, die Veranstaltung vom Gasthaus Schwarzes Kreuz in die Eggerbach-Halle zu verlegen, erwies sich dabei als richtig. Die Themen "ICE-Ausbau" und "Stromtrasse" ließen vorab großes Interesse erwarten.

Rund 250 Bürger kamen dann tatsächlich, um sich von Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) über örtliche Themen, Projekte, Ziele und Perspektiven des Markts informieren zu lassen. Bei der anschließenden Diskussion konnten die Zuhörer Fragen stellen und eigene Standpunkte vorbringen.

"Der Markt Eggolsheim steht gut da", sagte Schwarzmann. Und das, "obwohl wir nicht im Geld schwimmen". Die Finanzen seien geordnet und die Gemeinde habe Großprojekte bewältigt. Die Schule sei saniert, der Bau des neuen Lidl-Logistikzentrum genehmigt - Spatenstich ist am 28.
Februar - das Lindner-Gebäude hergerichtet. Dort finden demnächst Forchheimer Realschüler eine neue Heimat.

Für die Zukunft gewappnet

Noch dazu stellt das Lindner-Gebäude laut Schwarzmann nun einen Wert dar und beschert Mieteinnahmen.
Schwarzmann ist nach eigenen Aussagen bereits dabei, eine Folgenutzung des Gebäudes sicherzustellen. Rund zwei Jahre soll die Realschule im Lidnder-Gebäude bleiben.

Schwarzmann ist überzeugt davon, dass Eggolsheim gut für die Zukunft gewappnet ist. Der DSL-Ausbau schreite voran und ein neues Baugebiet solle in Eggolsheim entstehen, in dem ein städtebauliches Wohnkonzept umgesetzt werden könnte. Auch diverse Straßenbauprojekte sollen in diesem Jahr angegangen werden.

Die Kreuzung am östlichen Ortsrand von Eggolsheim, die die Kreisstraßen nach Weigelshofen und Kauernhofen verbindet, gilt allgemein als gefährlich. Dort soll in Kürze der langersehnte Bau eines Kreisverkehrs aufgenommen werden. "Die Baueinweisung war heute", sagte Schwarzmann dazu. Landkreis und Freistaat investieren dafür 550 000 Euro.

Ein weiteres Projekt ist die Erneuerung der Ortsdurchfahrt von Weigelshofen mit Gesamtkosten von 1,1 Millionen Euro. Gemeinde, Landkreis, Freistaat und Bürger werden hier zur Kasse gebeten.
Die Gemeindeverbindungsstraße Eggolsheim-Bammersdorf und ein dazugehöriger Radweg kosten Gemeinde und Freistaat nach derzeitigem Planungsstand 1,6 Millionen Euro. Auch ein weiterer Radweg von Unterstürmig nach Buttenheim ist im Gespräch.

Außerdem wird die historische "Schleuse 94" saniert und auch Dorferneuerungen in drei Ortschaften Weigelshofen, Drügendorf, Neuses stehen in den nächsten Jahren an.

Investoren haben Interesse

Schwarzmann sieht auch Chancen für den Innenort von Eggolsheim, da es auch hierfür interessierte Investoren gebe. Die Sparkasse etwa würde gern das Gebäude kaufen, in dem der Jugendtreff "Faulenzer" untergebracht ist, um dort eine Filiale mit Café zu eröffnen. Mit dem Geld könnte Eggolsheim dafür einen neuen Jugendtreff errichten.

"Wir haben massive Probleme mit übergeordneten Planungen", sagte Schwarzmann. Zum einen wäre da die "Katastrophe Deutsche Bahn".

Schwarzmann erläuterte die Planungen, die die Unterführung am Bahnhof betreffen. Noch 2008 sollte demnach eine große Unterführung für 4,05 Millionen Euro gebaut werden. Der Anteil des Markts Eggolsheim wäre bei 1,35 Millionen Euro gelegen. Nun will die Bahn nur noch eine kleine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer bauen, die noch dazu mit 8,2 Millionen Euro wesentlich teurer gekommen wäre.

Pläne für Unterführung

Inzwischen hat sich laut Schwarzmann allerdings ein neuer Sachstand ergeben. Wie angekündigt, haben die Planer der DB-Projektbau der Gemeinde neue Pläne für eine große Unterführung zum Vergleich vorgelegt. Die Gesamtkosten würden jetzt laut Bahn 13,9 Millionen Euro betragen.

Ein Unterschied zu den alten Planungen von 2008 ist, dass nur noch ein einseitiger Gehweg aufgeführt ist. "Wir kriegen weniger für einen höheren Preis", klagte Schwarzmann.

Während der Versammlung regten sich auch kritische Stimmen aus der Bevölkerung. Bürger Martin Pöhlmann etwa sieht keinen Bedarf für eine große Unterführung. "Was wir brauchen ist Lärmschutz."