Die Gemeinde Eggolsheim will, dass in ihrem westlichen Bereich Häuser und Wohnungen entstehen. Dort sollen einmal vor allem ältere Menschen einziehen.
Es gibt nicht wenige Senioren, die mit dem Gedanken spielen, ihr Eigenheim zu verkaufen und in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Wer auf dem Land lebt und dort bleiben möchte, steht dann oft vor einem Dilemma. Mehrparteienhäuser und altersgerechte Wohnräume gibt es hier nur selten. In Eggolsheim will man diese verzwickte Situation nun durch ein städtebauliches Konzept lösen.
Der Architekt Franz Ulrich vom Büro Plan & Werk aus Bamberg hat den Eggolsheimer Gemeinderäten dazu einen ersten Bebauungsplan für den Bereich Eggolsheim-West (Peunt) vorgestellt. Sowohl 75 Einfamilien- und Doppelhäuser als auch 40 bis 60 Wohnungen könnten dort einmal entstehen. Voraussetzung dafür ist, dass Grundstückseigentümer und Behörden dem Plan zustimmen müssen.
"Das Hauptthema wird Wohnen im Einfamilienhaus sein", erklärte Ulrich den Ratsmitgliedern.
Drei große Bauabschnitte mit je etwa 25 Einfamilienhäuser waren auf seiner Skizze zu sehen. "Im Bereich beim Übergang an die Winkelgasse ist Geschosswohnungsbau möglich", sagte Ulrich.
Zu Fuß erreichbar Hier sei generationsübergreifendes und betreutes Wohnen denkbar, das durch einen Träger aus der Region umgesetzt werden könnte. Auch Alleinstehende könnten dort eine Wohnung beziehen. Das Neubaugebiet ist laut Ulrich zudem durch einen Fußweg über die Winkelgasse direkt mit dem Ortskern verbunden und würde damit auch nicht abseits liegen.
Auch die Eggolsheimer Kirche sei von dem Neubaugebiet aus gut zu sehen und würde die Menschen mit dem Ort verbinden. "Der Grundgedanke ist, ein attraktives Wohngebiet zu schaffen.
Die Funktionalität und Gestaltungsmöglichkeiten haben eine Qualität, die manches andere Gebiet nicht hat", sagte Ulrich.
Schwarzmann sieht Bedarf Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) lobte den ersten Entwurf des Architekten und bezeichnete ihn als "tiefgehend".
"In Eggolsheim haben wir das Problem, dass es viele Leute gibt, die eine Wohnung suchen und kein Einfamilienhaus", sagte der Bürgermeister. Den Geschosswohnungsbau empfindet er daher als "neue Qualität".
Irmgard Heckmann (FW) begrüßte zwar die Grundidee des Projekts. Sie mahnte aber an, zunächst den Bedarf für diese Wohnräume zu analysieren.
Schwarzmann beruhigte Heckmann, dass "mit Sicherheit ein Bedarf da ist". Befragungen in diese Richtung hält er indes für wenig aussagekräftig.
"Kaum ist die Entscheidung getroffen, ist die Nachfrage da", meint der Bürgermeister. Ulrich betonte, dass der Planungsentwurf eine Grundstruktur vorgebe, die viel Raum für Flexibilität und individuelle Gestaltung lasse. "In Eggolsheim wird sich so ein Gebiet gut entwickeln, weil unsere Anbindung top ist", sagte Schwarzmann.
Gemeinderat Stephan Amon (BBG) stellte Überlegungen an, die Bahnstromleitung näher an die Bahnlinie zu versetzen. So könnte noch mehr bebaubare Fläche hinzugewonnen werden. Der Bürgermeister räumte einem solchen Vorhaben allerdings "keine Chance" ein. Die Deutsche Bahn habe die Leitung erst im vorletzten Jahr technisch erneuert.
Der Gemeinderat fasste in dieser Sitzung noch keinen Beschluss über das vorliegende Konzept. Stattdessen soll sich ein Team mit dem Planer zusammensetzen und die Details erläutern. Eine Abstimmung soll dann innerhalb der nächsten Sitzungen folgen.