Vor allem die Veräußerung von Gewerbeflächen beschert der Marktgemeinde einen Überschuss von 2,5 Millionen Euro. Das versetzt Eggolsheim in die Lage, künftig auf Kredite verzichten zu können.
Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) und sein Kämmerer Holger Arneth sehen "gute Voraussetzungen für den Markt Eggolsheim", wenn sie auf den Haushalt 2014 blicken. Der Verkauf von Gewerbeflächen im vergangen Jahr hat der Gemeinde einen deutlichen Überschuss beschert.
Trotz außerplanmäßiger Ausgaben für Sondertilgungsleistungen von knapp 760.000 Euro beträgt der Überschuss voraussichtlich 2,5 Millionen Euro, die den Rücklagen zugeführt werden. Vor diesem für die Gemeinde erfreulichen Hintergrund sollen zukünftige Projekte auch ohne Kredit durchgeführt werden können.
Gute Voraussetzungen Auch im Verwaltungshaushalt rechnet der Kämmerer mit einer "positiven Einnahmeentwicklung". Die Nachfrage nach Bauplätzen sei nach wie vor groß.
Dank des Ausbaus des Lindner-Gebäudes konnte ferner
vermietbare Fläche geschaffen werden. In den Faschingsferien zieht die Forchheimer Realschule übergangsweise in die ehemalige Fabrik. Aber trotz der guten Voraussetzungen ist es aus Sicht der Verwaltung zwingend notwendig, die Hebesätze für die Grundsteuer anzuheben, um eine möglichst große "Steuerkraft" zu erzielen. Dadurch sollen nötige Investitionen auch in Zukunft ohne Fremdkapital möglich sein.
Auch das Landratsamt fordert von Eggolsheim, die Einnahmesituation aus eigenen Mitteln zu verbessern. Allerdings spaltet gerade diese Frage den Gemeinderat schon seit fünf Jahren. Aus diesem Grund hat Arneth bei den vorläufigen Eckzahlen des neuen Haushalts keine Grundsteuererhöhung berücksichtigt.
Dennoch kam es im Anschluss an den Erläuterungsbericht zu einer Diskussion.
"Mit der Erhöhung des Hebesatzes hätten wir bis 2017 zwei Millionen Euro Mehreinnahmen gehabt", sagte Bürgermeister Schwarzmann, der die Diskussion darum inzwischen auch "ermüdend" findet. Das sehen unter anderem Hans-Jürgen Dittmann und Peter Eismann (beide CSU) anders. "Wenn man Steuern erhöht muss man rechtfertigen, wie das Geld verwendet wird", sagte Dittmann.
Eismann mahnt zur Disziplin Und Eismann erklärte, dass die Gemeinde zunächst die Mehrkosten bei diversen Projekten in den Griff bekommen solle. Er führte als Beispiel die Schulsanierung an, die am Ende eine Million Euro mehr gekostet hatte als ursprünglich veranschlagt. "Möglicherweise wäre unsere Verschuldung dann die Hälfte", mutmaßte Eismann.
Der Schuldenstand der Gemeinde, der mit vergangenen Kreditaufnahmen begründet wird, beträgt zum Ende des Haushaltsjahres 2013 4,77 Millionen Euro. Bis zum Haushaltsjahr 2017 sollen die Schulden auf 4,3 Millionen Euro reduziert werden. Das soll unter anderem dadurch erreicht werden, indem keine neuen Kredite aufgenommen werden.
Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, die im vergangenen Jahr angehoben worden ist, stagnieren und sollen 2014 etwa 1,2 Millionen Euro betragen. Damit liegt die Gemeinde weit unter dem Mittelwert vergleichbarer Gemeinden.
Landesweit beträgt die Steuerkraft pro Einwohner 307 Euro, in Eggolsheim dagegen nur 188 Euro. Die Verwaltung rät daher der Gemeinde - neben der Erschließung von Bauplätzen - , großen Wert auf die Entwicklung des gewerblichen Bereichs zu legen.
"Wir haben keine Industrieunternehmen mit Produktion", begründete
Schwarzmann seinerseits die Stagnation bei der Gewerbesteuer. Die Firma Lidl ist nach wie vor der größte Steuerzahler in der Gemeinde. Die Kreisumlage dagegen umfasst über ein Viertel der gemeindlichen Ausgaben im Verwaltungshaushalt.
Zum ersten Mal seit mehreren Jahren wird in Eggolsheim wieder die festgelegte Pflichtzuführung in Höhe von 700.000 Euro an den Vermögenshaushalt erreicht. Eggolsheim erreicht einen Zuführungsbetrag von 809.800 Euro.
Geplante Projekte und Investitionen können auch deshalb in den nächsten Jahren voraussichtlich ohne Neuverschuldung durchgeführt werden. Im Vermögenshaushalt sind aktuell Einnahmen und Ausgaben in Höhe von sechs Millionen Euro veranschlagt.
Mehrere Investitionen stehen an, etwa die seit zehn Jahren aufgeschobene Sanierung der Eggerbachbrücke in Tiefenstürmig (20.000 Euro).
Geld für künftige Projekte Für die Verlegung des Kohlbachs, der in Weigelshofen regelmäßig für Überschwemmungen sorgt, sind im Haushaltsentwurf 500.000 Euro veranschlagt.
Für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt stehen laut Entwurf 440.000 Euro bereit. Ob der geplante Radweg auf der Gemeindeverbindungsstraße Eggolsheim-Bammersdorf gebaut wird, ist noch nicht sicher. Dennoch stehen dafür schon jetzt 450.000 Euro bereit.