Der Bauausschuss der Marktgemeinde genehmigt die Erweiterungspläne einer privaten Anlage bei Schirnaidel. Seit drei Jahren speist die Anlage auch in das Wärmenetz von Eggolsheim ein.
Die private Biogasanlage bei Schirnaidel ist seit dem Jahr 2010 in Betrieb und seit dem vergangenen Jahr auch an das Wärmenetz der Gemeinde Eggolsheim angeschlossen. Nun möchte der Eigentümer die Anlage um ein zweites Gärrestelager erweitern, ein zweites Blockheizkraftwerk errichten sowie eine Gasfackel installieren.
Der Bauausschuss in Eggolsheim beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung in diesem Zusammenhang mit dem immissionschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren, an dem auch das Landratsamt beteiligt ist. "Das ist nicht neu", sagte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB). Überall, auch in der Nachbargemeinde Hallerndorf, würden Biogasanlagen zu regulierbaren Kraftwerken ausgebaut. "Wir haben den Biogasweg eingeschlagen", machte der Bürgermeister klar.
Eine Biogasanlage vergärt Biomasse wie Gülle, Mais und Gras. Dadurch erzeugt sie Biogas.
In einem angeschlossenen Blockheizkraftwerk kann dann aus dem Biogas elektrische Energie und Wärme gewonnen werden. Anfallende Gärreste werden im Gärrestlager zwischengespeichert. Gasfackeln dienen dazu, Abgase zu verbrennen.
Das soll verhindern, dass Gas nach außen dringt. Auch eine Geruchsbelästigung wird auf diese Weise vermieden.
Mehr Wärme im Winter Die Erweiterung der Biogasanlage in Schirnaidel ist laut einem Schreiben des Landratsamts notwendig, um in Zukunft mehr Flexibilität und Steuerungsmöglichkeiten zu gewährleisten.
Der zusätzliche Behälter soll dafür sorgen, dass die Gärreste länger gelagert werden können. Durch den zweiten Verbrennungsmotor könnte die Biogasanlage im Winter zudem mehr Wärme erzeugen.
Die Eggolsheimer Bauausschussmitglieder genehmigten den Beschlussvorschlag.
Nun ist noch die Zustimmung des Gemeinderats für den Ausbau der Biogasanlage notwendig.
Die älteste erhaltene Scheune in Eggolsheim aus dem 17. Jahrhundert soll komplett saniert werden. Das beabsichtigen die neuen Eigentümer, nachdem der Fachwerkstadel hinter dem Rathaus jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben war.
Dieser Umstand hatte im Frühjahr im Eggolsheimer Rathaus für viel Diskussionsstoff gesorgt, da das Gebäude nachträglich in die Denkmalliste aufgenommen wurde. Die Scheunenbesitzer erhieltem außerdem eine gemeindlichen Zuwendung von 2500 Euro.
Ein Loch im Dach soll noch heuer provisorisch geschlossen werden, um weitere witterungsbedingte Schäden zu vermeiden. Nun wurde der Beschlussvorschlag mit einer Gegenstimme im Bauausschuss gebilligt.
Wie die Eigentümer die Scheune einmal nutzen werden, ist allerdings noch nicht bekannt.
Noch einmal befasste sich der Bauausschuss mit einem Antrag, in dem es um ein Grundstück der Gemarkung Unterstürmig geht.
Die Eigentümer wollen dort einen Laubwald pflanzen. Die Aufforstung gilt als problematisch, da sich das Areal in der freien Flur befindet. Im Oktober hatten die Bauausschussmitglieder dem Antrag nicht zugestimmt, um auf die Stellungnahmen der Fachbehörden zu warten. Diese liegen nun vor.
Die Naturschutzbehörde stimmt zu, wenn auch die Gemeinde einverstanden sein sollte. Das Landwirtschaftsamt teilte mit, es sei "wünschenswert, auf die Aufforstung zu verzichten".
Ansonsten müssten Auflagen mit Mindestabständen eingehalten werden, um Nachteile für benachbarte landwirtschaftliche Nutzflächen zu reduzieren. Der betroffene Nachbar lehnt das Vorhaben ab.
"Ich bin mir nicht schlüssig, was die Eigentümer wollen", sagte Bauausschussmitglied Arnulf Koy (CSU). "Wollen sie einen dicken Laubwald oder eine Energiepflanzung, die regelmäßig abgeerntet wird?" Josef Arneth (WG EUK) teilte mit, dass er mit den Eigentümern gesprochen habe und es sich um einen Energiewald handeln soll.
Im Antrag, der der Gemeinde vorliegt, wird die Erstaufforstung jedoch als "Laubwald" bezeichnet. "Bei einem Energiewald sehe ich im Gegensatz zu einem Laubwald kein Problem", erklärte Stefan Rickert. Da die Begrifflichkeit unklar war, lehnte der Bauausschuss den Antrag noch einmal ab.
Schwarzmann rügt Firma Bauausschussmitglied Arneth machte am Ende noch darauf aufmerksam, dass die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt in Unterstürmig noch immer nicht abgeschlossen seien. Es sei bereits ein Unfall mit einem Fußgänger passiert.
Das beauftragte Bauunternehmen aus Bamberg sorgt im Eggolsheimer Rathaus derzeit für Unmut. Immerhin konnte der Bau des Linksabbiegers zum geplanten Lidl-Zentrallager im Gewerbegebiet Büg noch verspätet abgeschlossen werden.
Bürgermeister Schwarzmann bezeichnete die Arbeitsweise der Baufirma im Bauausschuss als "Katastrophe". Mehrere Mahnungen seien bisher ergebnislos geblieben.