Eggolsheim: Fünf Millionen für Lärmschutz an der A73

1 Min
Quelle: Freistaat Bayern / FT-Grafik: Carolin Höfler
Quelle: Freistaat Bayern / FT-Grafik: Carolin Höfler

Aufatmen in der Marktgemeinde: Die Autobahndirektion investiert entlang der A73 fünf Millionen Euro in Schutzwände. Diese werden bis zu 7,50 Meter hoch sein.

Noch vor eineinviertel Jahren waren Vertreter der Autobahndirektion Nordbayern in Eggolsheim zu Gast und boten der Gemeinde an, für rund zwei Millionen Euro die nötigsten Lärmschutzmaßnahmen entlang der A73 umzusetzen.

"Mittlerweile sind die gesetzlichen Vorgaben wegen der Entwicklung der Verkehrszahlen auf der A73 günstiger in Sachen Lärmschutz", sagte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) bei der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats. Jetzt will die Autobahndirektion rund fünf Millionen Euro für einen nachträglichen Lärmschutz ausgeben. Im Bereich Eggolsheim-West soll die Höhe der Lärmschutzwand am Fahrbahnrand 5,50 Meter betragen.

Glaswände bringen nicht viel

Der Schutz der Bahnhofssiedlung in Neuses soll durch eine 5,50 Meter hohe Wand gewährleistet werden, die auf einem bestehenden Wall gebaut wird und dann eine Gesamthöhe von acht Metern aufweist. Im Bereich des Wertstoffhofs soll ebenfalls eine 5,50 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden. "Zuvor war nur eine 3,50 Meter hohe Wand vorgesehen", informierte Schwarzmann.

Die Lärmschutzwand am Fahrbahnrand auf der Seite Eggolsheim-Ost soll 7,50 Meter hoch werden.
Auch die Anwohner des Wohngebiets "In der Au", das besonders dicht an der Autobahn liegt, bekommen eine Lärmschutzwand auf den bestehenden 4,50 Meter hohen Wall aufgesetzt, so dass die Gesamthöhe zehn Meter beträgt. Einige Häuser in der "Au" haben zudem Anspruch auf passiven Lärmschutz.

Zweiter Bürgermeister Georg Eismann (CSU), der bei der Kommunalwahl im März als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters antritt, sagte: "In der Au stehen die Häuser sehr nah am bestehenden Schutzwall. Kommt dort noch Licht durch, wenn darauf auch noch eine Lärmschutzwand errichtet wird?"

Schwarzmann sicherte zu, dass man mit den Beteiligten über dieses Thema diskutieren wolle. "Glaswände kosten ein Vielfaches und leisten eine schlechtere Abschirmung", gab er zu bedenken.

Dank an zwei Eggolsheimerinnen

Im weiteren Verlauf Richtung Süden beträgt die Gesamthöhe der Lärmschutzmaßnahmen zwischen sechs und neun Metern.

Insgesamt würde Eggolsheim laut Bürgermeister in Sachen Autobahn-Lärmschutz "gut wegkommen". Für das geplante Baugebiet in Eggolsheim-West (Peunt), in dem ein städtebauliches Wohnkonzept umgesetzt werden könnte, ist jedoch vorerst an keinen Lärmschutz gedacht. "Wir müssen dort einen Lückenschluss hinbekommen", sagte der Bürgermeister.

Auch für Unterstürmig auf der östlichen Seite besteht kein Rechtsanspruch auf Lärmschutz. Die Gemeinde überlegt daher, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen, und will sich eine Kostenübersicht von der Autobahndirektion einholen. Auch im Süden müsse der Lärmschutz noch weiter Richtung Forchheim gehen, wie Schwarzmann erklärte.

Monika Dittmann (BB) fragte nach einem Zeitfenster. "Im Juli beginnt das Planfeststellungsverfahren, das etwa ein Jahr dauern wird", antwortete ihr Schwarzmann. Die Bauarbeiten würden realistisch im Jahr 2016 beginnen. "Es gibt Fristen, die einzuhalten sind."

Der Marktgemeinderat würdigte auch das Engagement der beiden Eggolsheimer Bürgerinnen Claudia Windolph und Iris Amon, die mit einer Unterschriftenaktion für einen nachträglichen Lärmschutz eingetreten waren.