Zwei Jahre lang werden die Arbeiten der Bahn dauern. Bis die Unterführung steht, sollen zwei Aufzüge Barrierefreiheit gewährleisten.
Der Eggolsheimer Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) freute sich über das große Interesse der Bürger in Neuses an dem, was die Gemeinde und ihre Vertreter so alles machen. Immerhin 60 Neuseser kamen zur Bürgerversammlung in der Alten Schule.
Ein großer Teil der Diskussion drehte sich um den Neubau der Haltepunkts Eggolsheim und den geplanten vierspurigen Ausbau der Bahn. Eine Skizze der Bahn zeigte, wie das Gelände zwischen Eggolsheim und Neuses künftig aussehen könnte. "Baubeginn für die Unterführung wird im Spätsommer sein", informierte Schwarzmann. Der Bau werde zwei Jahre dauern.
"Ein kleiner Beitrag"
Damit auch Behinderte während dieser Zeit den Bahnsteig mit Rollstuhl erreichen können, werden rechts und links neben den Bahngleisen zwei Aufzugstürme montiert.
Sobald die Unterführung fertig gebaut ist, werden die Aufzüge wieder demontiert. "Das kostet insgesamt 250 000 Euro, von denen wir als Gemeinde ebenfalls einen kleinen Beitrag leisten müssen", verriet Schwarzmann.
Der Lärmschutz kommt dagegen erst dann, wenn die Bahn die Strecke vierspurig ausbaut. Was die Gemeinde mit dem Bahnhofsgebäude machen wolle, wollte einer der Anwesenden wissen. Sobald die Bahn das Gebäude nicht mehr nutzt, müsse sich die Gemeinde über ein Konzept Gedanken machen, so Schwarzmann.
Ludwig Endres von der Bürgerinitiative "Das bessere Bahnkonzept" lud alle vom Bahnprojekt Betroffenen zu einer Informationsveranstaltung ein. Hier soll über den aktuellen Stand der Planungen und den Lärmschutz informiert werden.
Wegweiser durch Unterlagen
Außerdem informiert der Rechtsanwalt Johann Bramann darüber, wie Einwände im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eingelegt werden können. Er erklärte ferner, wie ein Beweissicherungsverfahren funktioniert, wie Schallschutzfenster beantragt werden müssen und wie im Allgemeinen mit den Vertretern der Bahn umzugehen sei.
Im Sitzungssaal der Gemeinde liegen sämtliche acht Ordner mit den Unterlagen zum Planfeststellungbeschluss, die von den interessierten Bürgern eingesehen werden können. Auf der Rückseite der Einladung zur Bürgerinitiative ist ein Wegweiser durch diese Unterlagen abgedruckt, mit dessen Hilfe die Interessenten die Neuses betreffenden Seiten leichter finden können. Ein weiterer Teil der Diskussion betraf das Lindner-Gebäude.
Es ging in diesem Zusammenhang um die dort geplanten Parkplätze, die Sicherheit der in der Siedlung wohnenden Kinder und um die Frage, ob die Kläranlage ausreiche, wenn im Lindnergebäude so viele Menschen arbeiten würden. Da in diesem Gebäude auch Wohnungen geplant sind, wollte ein Anwohner wissen, was günstiger Wohnraum in diesem Zusammenhang bedeute. Damit sei Wohnraum zu einem ortsüblichen Mietspreis gemeint: "Hochwertige Wohnungen sind nicht unser Konzept", versicherte Schwarzmann.
Diese Wohnungen sollen für junge und ältere Menschen, gewissermaßen für Normalverdiener gleichermaßen erschwinglich sein. Was die Gemeinde mit dem Biber mache, der am Eggerbach baut, wollte ein Bürger wissen. "Am Wertstoffhof mussten die Mitarbeiter des Bauhofs alle ein bis zwei Wochen einen Biberbau abreißen, berichtete Claus Schwarzmann.
Nach fünf Ortsterminen mit den Verantwortlichen wurde ein Biber zum Abschuss freigegeben. "Der Biber schmeckt gut", urteilte Schwarzmann schmunzelnd und ergänzte in diesem Zusammenhang, dass es eine ganze Reihe altfränkischer Rezepte zur Biberzubereitung gebe.
Drei Seiten Fragen
Ursprünglich hatte die Gemeinde hinter dem Lidl-Zentrallager ein Bibergewässer angelegt: "Aber der Biber mag das nicht", konstatierte Schwarzmann. Wildtiere machten eben manchmal Dinge, die den Menschen nicht passten. Fritz Sitzmann hatte drei Seiten mit Fragen an Bürgermeister Schwarzmann ausgearbeitet und mitgebracht.
Da sich viele Fragen jedoch um Belange der Dorferneuerung und der Interkommunalen Zusammenarbeit drehten, wies Claus Schwarzmann auf die entsprechenden Diskussionen in den dafür zuständigen Gremien hin.