Schüler des Ebermannstadter Gymnasiums lernen vom Koch Marcus Müller, wie sie mit wenig Aufwand leckeres Essen zubereiten können. Davon sollen sie einmal in ihrer Studienzeit profitieren.
Wenn das Abitur bestanden ist, beginnt auch für die Schüler im Gymnasium Fränkische Schweiz (GFS) in Ebermannstadt ein neuer Lebensabschnitt. Viele werden von zu Hause ausziehen und müssen fortan viele Dinge im täglichen Leben selbst regeln.
Dazu gehört auch das Kochen. Als Student etwa soll das Essen nicht nur gesund, sondern möglichst auch günstig sein. Wer aus verschiedenen Gründen nicht in die Mensa will, weil es etwa nicht schmeckt zum Beispiel, dem bleiben mehrere Möglichkeiten, um den hungrigen Magen zu füllen. Essen im Fast-Food-Restaurant, die Fünf-Minuten-Terrine oder auch eine Tiefkühlpizza. Das geht zwar alles recht schnell, schmeckt leidlich gut - aber gesund und nahrhaft ist es wirklich nicht. Die Alternative ist, sich selbst hinter den Herd zu stellen.
Was ist Quinoa? Der Elternbeirat des GFS hat sich Gedanken darüber gemacht und kurzerhand einen Kochkurs für Elftklässler und Abiturienten ins Leben gerufen. 14 Schüler haben sich dazu angemeldet.
Eingeladen haben die Eltern den Koch Marcus Müller und dessen Lebensgefährtin Jessica Geißler vom Landgasthof Lahner in Veilbronn. "Wir sind sehr dankbar, dass uns die Mittelschule in Ebermannstadt ihre Schulküche zur Verfügung stellt", freute sich Elternbeiratsvorsitzender Carsten Wentzel. Das Gymnasium hat keine eigene Küche, nachdem es dort keinen Hauswirtschaftsunterricht gibt. Die Idee für den Kochkurs geht auf ein Gesundheitskonzept zurück, dass ursprünglich der Elternbeirat erarbeitet hat. Verwirklicht wurde davon bisher ein neuer Wasserspender in der Aula und der besagte Kochkurs für Gymnasiasten.
Der erfahrene Küchenmeister Müller hatte mehrere Rezepte im Gepäck, die er selbst auch in seinem Restaurant den Gästen anbietet. Im Landgasthof Lahner gibt es neben typisch fränkischen Spezialitäten auch etwas außergewöhnliche Speisen. Die Zutaten hatte Müller ebenfalls mitgebracht. "Wenig Budget und viel Geschmack", fasste er die Rezepte zusammen.
In Gruppen eingeteilt machten sich die Schüler ans Werk, nachdem Müller mit ihnen die Rezepte durchgegangen und verschiedene Fragen geklärt hatte. Was in aller Welt ist eigentlich Quinoa? Quinoa, auch Inka-Reis genannt, verfügt über einen hohen Eiweißanteil. Er gilt deshalb ein perfekter Energielieferant. Das kann nützlich sein in einer Zeit, Prüfungen anstehen. "Ich kenne das, weil ich Vegetarierin bin", verrät Schülerin Vera.
Die mineralstoffreichen Körner sind in der vegetarischen Küche sehr beliebt. Als Vorspeise sollten die Schüler eine kalte Gurkensuppe pürieren und zudem gefüllte Tomaten zubereiten. Als Hauptgänge gab es gefüllte Hähnchenbrust und Hähnchen-Curry. Als Nachspeise stand selbst gemachtes Eis und Erdbeersalat auf dem Programm.
Müller war angetan von seinen Kochschülern und freute sich, wie konzentriert und ehrgeizig sie an ihre Aufgaben herangingen. "Ich sehe, wer schon vorher gekocht hat und etwas Routine hat. Einige haben noch nie gekocht, machen es aber auch sehr gut." Bei Fragen war er stets zur Stelle, um den Gymnasiasten zu helfen.
"Es wird interessant, ob es schmeckt", sagte Dominik, der mit seiner Gruppe die Gurkenkaltschale zubereitete. Carolin, Janine, Miriam und Vera sind sich sicher, dass sie die Tipps aus dem Kochkurs später einmal gebrauchen können. Sie hatten die Aufgabe, die gefüllte Hähnchenbrust zuzubereiten. Am Ende war kein einziges Gericht misslungen. Nichts war angebrannt oder versalzen. Und geschmeckt hat es auch.