Drei Chöre aus Pretzfeld, Neunkirchen am Brand und Großenseebach proben gemeinsam - für drei große gemeinsame Auftritte im Dezember in ihren Orten.
Am Samstagmorgen hörten Passanten ungewöhnliche Klänge aus dem Rathaus in Pretzfeld, denn die Singgemeinschaft Pretzfeld hatte sich mit dem Chor "Viva Musica" Neunkirchen am Brand zum Üben getroffen. Am Nachmittag stieß auch noch der Cäcilia-Chor Großenseebach" dazu. Denn bald wollen die drei Chöre gemeinsam die Pastoralmesse in C von Ignaz Reimann und das Weihnachtsoratorium "Oratorio de Noël op. 12" von Camille Saint-Saëns aufführen.
Die drei Chöre haben einen Chorleiter, den Nürnberger Chordirektor Udo Reinhart. "Das ist das Schöne an ihm: Er ist professionell, holt das Beste aus unseren Stimmen heraus und er traut sich was", schwärmt Armin Spatz, Spartenleiter beim Cäcilia-Chor Großenseebach.
Vier Streicher
Seit Anfang des Jahres probte jeder Chor für sich selbst, jetzt wird gemeinsam geübt. Dazu ging es jetzt auch in die Sankt-Kilian-Kirche in Pretzfeld. Dabei begleitete Reinhart die Sänger am Keyboard. In den Konzerten werden die Stimmen der über 80 Sänger von vier Streichern, einer Harfe und einem Pianisten vervollständigt.
"Beim Konzert brauchen wir ein Podest für die Bässe, sonst hört man die ab der zweiten Reihe nicht mehr", gab Reinhart an und motivierte die Sängerinnen und Sänger: "Wir sind ein Gemeinschaftschor, wir müssen uns nichts gegenseitig beweisen. Wir machen es einfach gemeinsam ganz schön." Es wird immer wieder gelacht, doch der Chorleiter lässt auch keine Fehler durchgehen: "Das sind doch nur drei Töne, das ist doch nicht so schwer." Oder: "Durch das Sanctus Spiritus muss große Freude entfacht werden."
Keine Profis
Die Sänger sind keine Profis. "Wir lieben es einfach zu singen und wir lieben die Musik", meint Rosi Grodd, Vorstandsvorsitzende der Singgemeinschaft Pretzfeld. Für sie ist das Singen ein Ausgleich zum Alltag. "Bei diesem Projekt ist es besonders schön mitzumachen, denn der Chor ist viel größer. Sonst sind wir etwa 30 Sänger, hier mehr als das Doppelte", freut sich Ulf Karnikowski, Vorstandsvorsitzender des Großenseebacher Chors. Alle finden, dass dieses Projekt ein schönes Erlebnis ist. "Ja, und man traut sich selbst mehr zu. Ich singe da immer viel lauter", gesteht Antje Prophet von "Viva Musica".
Und dann erheben sich die Stimmen der Sänger zu einem kraftvollen "Kyrie eleison" und danach zu einem ruhmreichen "Gloria" aus der Pastoralmesse, die auch den Beinamen "Christkindlmesse" hat. "Es ist gigantisch, was herauskommt, wenn die drei Chöre gemeinsam singen", schwärmt Armin Spatz. Rosi Grodd ergänzt: "Das sind aber auch zwei herrliche Werke, die die Chorgemeinschaft da aufführt. Das ist ein großes Projekt für alle von uns."
Termine
Die Konzerte finden statt: