Diskussion um Oberflächenwasser in Langensendelbach

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Das Gelände an der Honingser Straße in Langensendelbach Foto: Karl Heinz Wirth
Das Gelände an der Honingser Straße in Langensendelbach Foto: Karl Heinz Wirth

Der Gemeinderat Langensendelbach beschloss den Bebauungsplan "Honingser Straße Ost". Einwendungen kamen aus dem benachbarten Baiersdorf.

In der Gemeinderatssitzung Langensendelbach stellte Martin Hempfling, Jugendhilfeplaner vom Amt für Jugend, Familie und Senioren am Landratsamt Forchheim, die Sozialraumanalyse und Elternbefragung zur Kindertagesbetreuung vor. Ziel der Befragung und Analyse, die alle drei Jahre durchgeführt werden, ist es, aufzuzeigen, wo für die Gemeinde Handlungsbedarf besteht. Die Analyse unterteilt sich in zwei Teile, Sozialstruktur und Jugendhilfe, erklärte Hempfling. Im Zentrum stand die Darstellung, wie Jugendliche im öffentlichen Raum agieren, wie sie ihre Freizeit gestalten, welche Freizeitangebote, Plätze und Orte sie nutzen. Als Fazit bleibe festzuhalten, so Hempfling, dass die Jugendarbeit in Langensendelbach gut aufgestellt sei. Aktive Vereine und deren Arbeit, die viel Wertschätzung erfährt, tragen zu dieser positiven sozialen Infrastruktur bei.

Im Landkreis unter den Besten

" Langensendelbach besitzt eine günstige Sozioanalyse und ist mit eine der besten Gemeinden im Landkreis Forchheim", betonte Hempfling. Bei der Befragung zur Kindertagesbetreuung wurden 205 Fragebogen verschickt, wovon 119 beantwortet wurden. Für die Betreuung der Kinder unter drei Jahren sind in der Gemeinde 36 Plätze vorhanden, benötigt werden allerdings 55 Krippenplätze. "Auch bei den Plätzen im Kindergarten besteht Handlungsbedarf", teilte Hempfling mit. So wollen alle Eltern für ihre Kinder ab drei Jahren einen Platz. Der Gemeinderat müsse sich den Aufgaben stellen, meinte Hempfling. So sei zu berücksichtigen, dass man für die Aufnahme von Kindern, die einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben, einen Aufnahmepuffer bereitstellt. Besonders zu berücksichtigen ist dabei der Zuzug junger Familien, Nachverdichtung der Besiedlung, zusätzliche Baulandausweisung und Zuwanderung. Langensendelbach stehe trotz allem beim Kindergartenangebot gut da.

Bebauungsplan

Im Rahmen der Beteiligung der Bürger und der Behörden behandelte der Gemeinderat die Stellungnahmen zur Änderung des Bebauungsplanes "Honingser Straße Ost". Von sieben Fachstellen wurden keine Stellungnahmen abgegeben, sieben Behörden gaben Stellungnahmen ohne Einwendungen ab, teilte Bürgermeister Oswald Siebenhaar (FW) mit.

Einwand aus Baiersdorf

Für eine konträre Diskussion sorgte die Stellungnahme der Stadt Baiersdorf, die auch weiterhin den Bebauungsplan ablehnt, da die Gemeinde Langensendelbach Flächen im Außenbereich durch Wohnbebauung versiegele, ohne auf den erforderlichen Hochwasserschutz näher einzugehen. Bürgermeister Siebenhaar sagte dazu: "Wir wissen, dass die Einleitung von Oberflächenwasser problematisch ist. Deshalb verpflichten wir auch jeden, der ein Grundstück dort bebaut, für eine eigene Rückhaltung seines Oberflächenwassers zu sorgen." Jochen Düsel (CSU) erwiderte: "Ich bin immer noch der Meinung, wir hätten nicht nur diese vier Bauplätze, sondern ein Baugebiet mit einer vernünftigen Regenrückhaltung mit Hochwasserschutz, um auch unsere Bürger im Innenbereich zu schützen, planen sollen." Mit 8:3 Stimmen beschlossen die Räte den Bebauungsplan "Honingser Straße Ost" mit Satzungs- und Feststellungsbeschluss. Weiterhin beschlossen die Räte, sich an den Kosten für die Sanierung der Mittelschule Baiersdorf zu beteiligen.