Die Siegritzer freuen sich auf ihre Kerwa

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So sah es aus, als in früheren Jahren in Siegritz Kerwa gefeiert wurde. Repro: Wolf
So sah es aus, als in früheren Jahren in Siegritz Kerwa gefeiert wurde.  Repro: Wolf

Der kleine Ort bei Heiligenstadt hat zwar keine Schule und auch keinen See mehr. Ein Grund, deshalb auch die Kirchweih abzuschaffen, sind diese Verluste aber noch lange nicht.

Am Samstag, 12. Oktober, feiert der zur Marktgemeinde Heiligenstadt gehörende Ort Siegritz seine Kirchweih. Zu diesem Anlass hat das Schützenhaus geöffnet. Ab 17 Uhr findet dort Kerwabetrieb mit Knack- und Bratwürsten statt. Ein eigenes Gasthaus hat Siegritz nicht mehr. So wie auch der See und die Schule aus dem Ortsbild verschwunden sind.

Siegritz liegt 456 Meter über dem Meeresspiegel. Bei der Talbrücke in Veilbronn führt die Straße an der romantischen Schulmühle vorbei den Berg hoch. Siegritz war ehemals der Sitz einer selbstständigen Gemeinde mit Leidingshof und Veilbronn. Ab 1951 zählte auch auch Neudorf dazu. Gemeinsam gehörte man zum damaligen Landkreis Ebermannstadt. Ab 1971 schloss sich Siegritz mit ihrem letzten Bürgermeister Hans Scheuring freiwillig Heiligenstadt an.

Noch vor zwei Jahrzehnte n besaß das Dorf einen rein landwirtschaftlichen Charakter.
Rings um das Dorf lag fruchtbares Ackerland. Die Gemarkung Siegritz mit Veilbronn und Leidingshof ist 924 Hektar groß.

Gründung um das Jahr 1000

Die erste schriftliche Erwähnung von Siegritz fällt in das Jahr 1331. Die Ritter Ott und Albrecht von Aufseß waren im Besitz des Zehnten und verkauften die Hälfte davon an das Spital St. Kathrein in Bamberg.

Überhaupt scheint Siegritz zum Einflussbereich der Herren von Aufseß gehört zu haben. Die Dorfgründung könnte um das Jahr 1000 erfolgt sein. Die Motschiedler sind bekannt als eine alteingesessene bürgerliche Familie im Leinleitertal.

Ursprünglich stammten sie aus Modschiedel sowie aus Görau. Die Existenz der Bürgerlichen lässt sich in Siegritz belegen seit 1662. 1674 waren es sogar direkte Lehenleute des Bamberger Lehenhofs.

Im Jahr 1914 beschrieb der Lehrer Rogler seine Schulstelle in Siegritz wie folgt: Der Sprengel umfasse 78 Familien mit 480 Seelen und besteht aus der politischen Gemeinde Siegritz, der Ortschaft Störnhof und Neudorf.

Die Schulwege nannte Rogler mittelmäßig, den Schulbesuch dagegen aber gut. Nur bei schlechtem Wetter gebe es Störungen. Das Jahresgehalt eines Lehrers betrug damals 1200 Mark. Allerdings musste Rogler dafür auch die Schuluhr aufziehen und die Glocke läuten.