Die letzte Streich-Aktion im Freibad Neunkirchen

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Die Helfer klettern im Becken herum, um auch alle Stellen zu streichen. Foto: Petra Malbrich
Die Helfer klettern im Becken herum, um auch alle Stellen zu streichen. Foto: Petra Malbrich
Foto: Petra Malbrich
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Jutta Wittmann vom Förderverein Freibad und Martin Mehl Foto: Petra Malbrich
Jutta Wittmann vom Förderverein Freibad und Martin Mehl Foto: Petra Malbrich
 
Foto: Petra Malbrich
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Foto: Petra Malbrich
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Seit 13 Jahren richten Helfer in Neunkirchen am Brand das Schwimmbecken her, um das Freizeitvergnügen vor Ort zu erhalten.

Mit einem besorgten Blick in den Himmel greift jeder der Frauen und Männer eine Malerrolle oder einen Farbkübel und steigt die Leiter in das Freibad Neunkirchen hinab. Schon vergangenes Wochenende hat es die Aktion verregnet. "Zwei Mal hintereinander, das hatten wir noch nie", sagt Jutta Wittmann vom Förderverein Freibad Neunkirchen.

Die ersten Männer sind schon in 2,90 Meter Tiefe im Schwimmbecken angekommen. Mit einem Teleskop-Pinsel streichen sie die Wände in Türkis. Ein anderer Mann ist am oberen Beckenrand beschäftigt und wieder ein anderer klettert und turnt mit dem Pinsel in der einen Hand auf einem schmalen Sims einige Meter weiter unten herum. Mit der anderen Hand hält er sich an dem Edelstahlrohr fest. Sport ist diese jährliche Streichaktion immer.


Zweiter Bauabschnitt

Aber heuer zum letzen Mal, denn das Freibad wird renoviert.
"Im zweiten Bauabschnitt, im Herbst 2016 bis Frühjahr 2017, wird das pflegeaufwändige Betonbecken durch ein Edelstahlbecken ersetzt", erklärt Christian Prophet vom Förderverein. Lange Zeit sah es so aus, dass das Freibad geschlossen werden müsste.

Seit 1953 gibt es in Neunkirchen das Freibad, eine umfangreiche Renovierung blieb nicht aus. Doch diese Kosten und der Unterhalt sind eine finanzielle Belastung für eine Gemeinde. Aber: "Ein Freibad direkt vor der Haustür bietet ein Stück wertvoller Lebensqualität. Das Bad bietet alles, was nötig ist: Abkühlung, Schwimmsport und gemeinsamer Wasserspaß für Groß und Klein", schwärmt Jutta Wittmann. In den Morgenstunden kommen Senioren, um sich beim Schwimmen fit zu halten. Das Bad ist für Neunkirchen und die umliegenden Gemeinden ohne Auto erreichbar. Nachmittags kommen die Kinder selbständig mit den Fahrrädern oder zu Fuß. Ihre Kinder wisse sie hier immer gut aufgehoben.

Die Mitglieder des Fördervereins haben aber noch andere Gründe parat, die für den unbedingten Erhalt des Bades sprechen: Weil sowohl Schulkinder als auch Erwachsene immer weniger Zeit hätten, sei es wichtig, sportliche Freizeitangebote vor der Tür zu haben, die zudem wenig kosten. Das Freibad bietet das alles.

Deshalb nahmen sich schon von Anfang an Bürger um das Freibad an. Die örtliche Wasserwacht beaufsichtigt das Bad und erledigt viele Instandhaltungsarbeiten. "2003 kamen Mitglieder der Agenda 21 und des Jugendclub Appendix hinzu. 2005 wurde aus diesem Kreis der Förderverein Schwimmbad Neunkirchen am Brand gegründet, um die Unterhaltskosten weiter zu senken und dem Freibad eine breitere Lobby zu geben", informiert Wittmann.

Die Männer im trockenen Becken unterhalten sich, spaßen und spornen sich gegenseitig an, den Pinsel schwungvoll an die Beckenwand zu drücken. In der nächsten Woche sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.


Sorgenvolle Blicke

Wieder ein sorgenvoller Blick zu den grauen Regenwolken. Regen würde die Farbe wieder abwaschen. Die Streich-Aktion wird seit 13 Jahren von den Freiwilligen ausgeführt. Auch Unkrautjäten gehört zu der Aktion Freibad genauso wie das Heckenschneiden, Rasenmähen, die Reinigung der Gebäude und Sanitäranlagen.

Bei allen Arbeiten sind Kinder und Jugendliche dabei, denn der Verein braucht Nachwuchs. Jutta Wittmann erklärt das Besondere an dem Förderverein, von der guten Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Bauhof abgesehen: "Der gemeinsame Einsatz macht Spaß und stärkt die Identifikation mit unserem Freibad."