Ohne Gegenstimme beschließt der Kunreuther Gemeinderat die Erweiterung der Kindertagesstätte. Staatliche Zuschüsse drosseln die Kosten der Gemeinde.
Größer als ursprünglich erwartet soll die Erweiterung der Kindertagesstätte Kunreuth ausfallen. Bürgermeister Konrad Ochs (CSU) begrüßte dazu den Planer Herbert Amtmann aus Forchheim. Dieser fand aufmerksame Zuhörer im Gemeinderat, als er die Ergebnisse der bisherigen Besprechungen darlegte.
Dazu gab es in einer konstruktiven Aussprache viele Fragen. 77 Plätze stehen zurzeit in der Einrichtung zur Verfügung, davon amtlich genehmigte zwölf Plätze für die Kinder unter drei Jahre. Die U3-Gruppe reicht, wie Leiterin Sabine Duddeck ausführte, bei weitem nicht aus. Der Bedarf sei doppelt so hoch.
Bauliche Veränderungen
Eine zweite Gruppe war bisher im Bewegungsraum provisorisch untergebracht. Den Anforderungen soll Rechnung getragen werden, indem Platz für eine zweite U3-Gruppe mit zwölf Plätzen geschaffen wird.
Im Gegenzug soll allerdings die Belegung der Kinder über drei Jahre von bisher 65 auf 53 Plätze zurückgefahren werden. Diese Umstrukturierung erfordert völlig neue Konzepte mit entsprechenden baulichen Veränderungen.
Amtmann nahm sich viel Zeit, die neue Planung zu erläutern. Die zweite Kinderkrippe erhält seinen Angaben zufolge eine neue Bewegungshalle, Garderobenbereich, Platz für die durchschnittlich zehn Mitarbeiter und eine veränderte Küche.
Schließlich muss auch der Mittagsbetreuung Rechnung getragen werden. Im Gegenzug soll der Bewegungsraum wieder in seinen ursprünglichen Zweck zurück gebaut werden.
Laut Amtmann ist der neue Anbau fast identisch mit dem bisherigen Gebäude. Aus 100 Quadratmetern Fläche werden künftig 178 Quadratmeter. Die Vergrößerung ist auch eine Folge von Vorgaben der Regierung.
Durch eine entsprechende Förderung werde das Vorhaben aber trotzdem billiger als der bisherige Plan.
Der Anbau soll kein Satteldach erhalten, sondern ein begrüntes Dach - so wie der bisherige Anbau. Das würde gegenüber dem bisherigen Bau zu mächtig erscheinen. Architektonische Harmonie ist gefragt. Bürgermeister Ochs betonte, dass man dieses Mal auch großes Augenmerk auf den Einfall von Tageslicht gelegt habe. Das sei für Kinder essenziell wichtig. Man ist zuversichtlich, dass die relativ neue Heizungsanlage die Erweiterung verkraftet.
Einstimmiger Beschluss
Herbert Amtmann veranschlagt die Kosten auf rund 490 000 Euro. Davon fließen 120 000 Euro Sonderförderung. Den Rest in Höhe von 370 000 Euro teilen sich Staat und Kommune im Verhältnis 60:40, was die Maßnahme für die Kunreuther durchaus attraktiv erscheinen lässt.
Die Bauzeit veranschlagt der Planer auf ein Jahr. Sabine Duddeck macht noch einmal klar, dass die Mittagsversorgung auch während der Bauphase gegeben sein muss, was Amtmann zusagte.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Durchführung der Maßnahme. Der Ingenieurvertrag soll um die Leistungen während der Gewährleistung erweitert werden.