Die Mitglieder im Forchheimer Seniorenbüro wollen auch im Alter aktiv bleiben und sich weiterbilden. Ihr Name "Treffpunkt Aktive Bürger" passt wie angegossen.
Im Alter eine ruhige Kugel schieben, das kommt für die Mitglieder des Forchheimer "Seniorenbüros" nicht in Frage. Sie wollen sich nicht aus der Gesellschaft zurückziehen, sondern aktiv sein und ihre Erfahrungen mit anderen Generationen teilen.
Trotz dieser Haltung haben die Senioren immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. "Ich gehe doch nicht ins Seniorenbüro, so alt bin ich nicht" - Aussagen wie diese hören die Aktiven immer wieder, wenn sie potenzielle neue Mitglieder ansprechen.Viele Menschen haben solche Vorbehalte und trauen sich zunächst nicht, einen Blick in die Einrichtung zu werfen. Doch diese Sichtweise ist falsch.
Yoga, Singen und Wandern Denn für altbacken halten sich die Senioren im "Treffpunkt aktive Bürger" (TAB) noch lange nicht. Deshalb haben sie sich auch diesen zweiten Titel gegeben, der nach ihrer Meinung viel besser zu ihrem Verein passt.
Die Frauen und Männer im fortgeschrittenen Alter wollen kreativ bleiben und nicht zuhause die Hände in den Schoß legen.
"Bei uns kann jeder seine Fähigkeiten einsetzen und vielleicht sogar ganz neue Seiten an sich entdecken", sagt Johannes Friedrich. Er kümmert sich im Verein um die Öffentlichkeitsarbeit. Die Angebote der Einrichtung sind derart zahlreich, so dass für jeden Geschmack etwas Attraktives dabei ist.
Außerdem besteht immer auch die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen. "Unsere Gruppen sind alle auf Initiative von einem oder mehreren Mitgliedern entstanden", sagt Friedrich.
Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten und Anregungen, um seine geistige und körperliche Fitness zu fördern.
So treffen sich die Mitglieder nicht nur zu Kaffee und Kuchen - obwohl sie das natürlich auch gerne tun - , sondern auch zu Tanzkursen, Yoga, Nordic Walking, zum Wandern und im Singkreis.
Viele Senioren dort lernen aber auch mit Begeisterung Englisch oder den Umgang mit Computer und Internet. Die PC-Kurse haben das Forchheimer Seniorenbüro auch über die Grenzen Forchheims hinaus bekannt gemacht.
Das Konzept des so genannten "1:1-Trainings" ist der Schlüssel dafür, dass sich auch ältere Menschen am Computer zurechtfinden. Im Einzelunterricht kann der Kursleiter viel besser auf seinen Schüler eingehen als in einer großen Gruppe.
Der Vorsitzende Günter Brinke glaubt, dass neben den Kursen aber auch der soziale Kontakt sehr wichtig ist.
"Wir stehen vor der Situation, dass Menschen der älter werdenden Generation zunehmend alleine sind.
Unser Treffpunkt ist auch eine Anlaufstation, um herauszukommen und aktiv zu sein."
Training für das Gedächtnis Auch Menschen im Alter wollen sich weiterbilden und geistig gefordert werden.
Wer will, kann beispielsweise Scrabble oder Skat spielen, regelmäßig ein Gedächtnistraining absolvieren, und gemeinsam mit anderen Mitgliedern über aktuelle Themen diskutieren, Museen besuchen oder zu anderen interessanten Tagesfahrten aufbrechen.
Die Kurse "Kreatives Schreiben", die Gelegenheit, als "Naturkundler" die Welt zu entdecken und die "Feuersteiner Kunstwoche" runden das Angebot ab.
Der Trick mit der Harfe Beliebt sind auch die "Veeh-Harfen-Kurse". Die Kursteilnehmer müssen keine Noten lesen können, um die Harfe zu spielen.
Der Trick dabei ist: Ein Notenblatt wird direkt unter die Saiten geschoben und gibt damit die Reihenfolge vor, in der die Saiten gezupft werden müssen.
Langeweile kommt also im TAB ganz sicherlich nicht auf. Die Mitglieder tun nicht nur etwas für sich selbst, sondern sind auch für andere da.
Wer will, engagiert sich beim Sonntags-Cafédienst im Seniorenheim oder besucht als Lesepate Schulen und Kindergärten, um den Kindern Lesespaß zu vermitteln. Feste und Feierlichkeiten gehören ebenfalls zum jährlichen Programm.