Der Mythos Annafest zum Nachlesen

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Bürgermeister Franz Streit präsentiert das Annafest-Buch. Neben ihm Michael Bantele vom Verlag "Palm und Enke" (der auch als Autor an dem Jubiläumsbuch mitgewirkt hat) und Bierkönigin Laura I. Foto: Matthias Hoch
Bürgermeister Franz Streit präsentiert das Annafest-Buch. Neben ihm Michael Bantele vom Verlag "Palm und Enke" (der auch als Autor an dem Jubiläumsbuch mitgewirkt hat) und Bierkönigin Laura I. Foto: Matthias Hoch
So sieht das Cover des neuen Buches aus. Quelle: Stadt Forchheim
So sieht das Cover des neuen Buches aus. Quelle: Stadt Forchheim
 
Das Buch "Annas Fest" wird vorgestellt. Foto: Matthias Hoch
Das Buch "Annas Fest" wird vorgestellt. Foto: Matthias Hoch
 
Das Buch "Annas Fest" wird vorgestellt. Foto: Matthias Hoch
Das Buch "Annas Fest" wird vorgestellt. Foto: Matthias Hoch
 
Das Buch "Annas Fest" wird vorgestellt. Foto: Matthias Hoch
Das Buch "Annas Fest" wird vorgestellt. Foto: Matthias Hoch
 

Zum 175. Jubiläum wollte die Stadt Forchheim mehr als nur eine Festschrift herausgeben. So entstand "Annas Fest". Auf 128 Seiten kann der Leser in die Historie eintauchen.

Ein Mädchen mit Maßkrug, roten Schuhen und gelbem Kleid begleitet den Leser durch die 128 Seiten und gibt dem Werk auch seinen Namen: "Annas Fest". Die grafische Figur ist das spielerische Element in diesem ehrgeizigen Buch.

Zum 175. Jubiläum sollte es schon etwas mehr als eine Festschrift sein, verriet bei der Präsentation am Mittwoch der Kulturbeauftragte Dieter George, der auch als Autor an dem Jubiläumsbuch mitgeschrieben hat.

Neueste Forschung einbezogen

Bürgermeister Franz Streit (CSU), der sich wegen seiner Verdienste um das Ereignis im Kellerwald bereits den inoffiziellen Titel "Annafest-Bürgermeister" erworben hat, ließ im Kleinen Rathaussaal zur Feier des Tages schon mal Fest-Bier servieren: "Für mich ist es ein glücklicher Tag." Nicht "irgendeine Festschrift" sei hier entstanden, sondern Artikel zur Historie, "die den Hintergrund beleuchten und neueste Forschungen einbeziehen", freute sich Streit.

Das Buch sei "ein Volltreffer", auf den man stolz sein könne, meinte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO). Auch wegen derjenigen, die sich an dem Projekt beteiligt hätten.

Unter den Autoren finden sich etwa der renommierte Heimatforscher Reinhold Glas, der Philologe und Gründer des Forchheimer Institutes für Rhetorik, Gerhard Reichel, oder der Journalist Michael Wuttke, der von 1988 bis 2007 die Forchheimer FT-Lokalredaktion geleitet hat.

Neben den Autoren benamste Franz Stumpf die Sparkasse als Sponsor. Und Franz Streit hob die Beteiligung von Harald Schmidt hervor, jenes Mannes, der die wohl größte Forchheimer Postkartensammlung besitzt und der "Annas Fest" dank seines Archivs üppig ausgestattet hat. Dieter George schwärmte von Schmidts "hervorragendem Bildmaterial", das "einigen Forchheimern die Augen übergehen lassen wird".

Auflage: 4000

Annas Fest ist in einer Auflage von 4000 Stück beim Erlanger Verlag "Palm und Enke" erschienen. "Ein besonderes Lesevergnügen" verspricht Michael Bantele, Redakteur in diesem Verlag. Dem Annafest sei er seit Beginn des Jahrtausends treu verbunden, erzählte der 1981 geborene Erlanger. "Das sehnsüchtige Warten auf das Fest gehört eben auch zum Mythos", schreibt Bantele in seinem Beitrag "Alla Johr Annafest".

Die vielen Gesichter dieses seit 1840 in Forchheim gefeierten Ereignisses zeigt Michael Wuttke in seinem zeitgeschichtlichen Essay "Anna ruft seit 175 Jahren". Ihm sei es wichtig gewesen, "nicht nur die Bierseligkeit" des Annafestes zu beschreiben, sagt Michael Wuttke, sondern das Festtreiben im Spiegel der Zeitgeschichte zu schildern.

So erfährt der Leser etwa, dass 1913 im Kellerwald für ein "Internationales Welt- und Schlachtenpanorama" Reklame gemacht wurde. Die patriotische Darstellung großer Schlachten und des Untergangs der Titanic sei wie ein Vorzeichen des drohenden Unheils gewesen, das ein Jahr später in Form des Weltkrieges über Europa hereinbrach.

Sieben Jahre Verzicht

"Wegen des Krieges verzichtete die Stadt von 1915 bis 1921 auf die Abhaltung eines Volksfestes", hat Michael Wuttke herausgefunden. Und als im Inflationsjahr 1923 wieder gefeiert wurde, mussten die Forchheimer einen Bierpreis berappen, der noch in der Erinnerung ein Schaudern auslöst: 12 000 Mark für eine Maß.


In allen Forchheimer Bundhandlungen

Das Buch zum 175. Jubiläum des Annafestes trägt den Titel "Annas Fest" und kostet 16.80 Euro. Das 128 Seiten starke und mit einer Fülle historischer Bilder ausgestattete Werk ist in sämtlichen Forchheimer Buchhandlungen vorrätig.