Der Hausener Spargel steht schon in voller Pracht

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lChristine (l.) und Judith Kupfer haben auf den Feldern in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Foto: Barbara Herbst
lChristine (l.) und Judith Kupfer haben auf den Feldern in diesen Tagen alle Hände voll zu tun.  Foto: Barbara Herbst

Der fehlender Niederschlag ist für die Spargelernte bislang kein großes Problem. Auf dem Vormarsch ist in diesem Jahr der grüne Spargel.

Die Spargelsaison hat heuer so früh wie noch nie begonnen. Schon am 31. März konnte der Familienbetrieb Kupfer aus Hausen den ersten Spargel stechen. "Der März war so schön", erklärt Tochter Kathrin Güthlein, die im Laden verkauft, während ihre Eltern Lydia und Elmar Kupfer und Kathrins Geschwister auf den Feldern den "König des Gemüses" ernten.

Noch hat der Spargel alles, was er braucht: Wärme und das Wasser, das in den Wurzeln eingelagert ist. Wenn es aber weitere drei Wochen so trocken bleibt, könnte es anders werden, findet Daniel Singer, der auch in Hausen Spargel anbaut. "Wir brauchen dringend Niederschläge, nicht nur für den Spargel", sagt Daniel Spaderna vom Bauernverband Forchheim.

Schon im vergangenen Winter fielen die Niederschläge seiner Ansicht nach zu gering aus. Gefreut hat den Spargel hat die dagegen Temperaturen von den durchschnittlichen 15 Grad.

Aber die Spargelsaison hat ja auch erst begonnen. Zumindest die des weißen Spargels. Der grüne Spargel ist in der Regel eine Woche später dran. Nächste Woche beginnen die Kupfers auch hier mit der Ernte.

Der ist zwar nicht einfacher, aber schneller zu ernten, weil er nicht gestochen, sondern geschnitten wird. Überhaupt ist der grüne Spargel auf dem Vormarsch. Er wird immer mehr nachgefragt, denn er bietet durchaus Vorteile. "Er muss nicht geschält werden, braucht nur zehn Minuten zum Kochen, ist würziger im Geschmack und kann auch als Salat gegessen werden", sagt Kupfer. Aber die Kunden lieben auch die Kombination beider Spargel, den weißen, den violetten und den grünen als Blickfang auf dem Teller. Überholt hat der grüne den weißen Spargel trotzdem noch nicht. Die Familie Kupfer baut hauptsächlich weißen Spargel an und verkauft diesen auch am häufigsten.


Alles Handarbeit

Von sechs Uhr am frühen Morgen bis oft 20 Uhr am Abend steht Vater Elmar Kupfer auf dem Feld. Mit der Spargelernte ist es nicht getan, viele der Arbeiten laufen parallel.
Denn während auf den einen Feldern der Spargel gerade geerntet wird, werden die anderen Felder gepflegt, von Unkraut entfernt und neuer Spargel gepflanzt. "Das alles in Handarbeit. Jede Stange wird einzeln in den Boden gelegt", sagt Tochter Kathrin.

Neugepflanzter Spargel wird drei Jahre lang nur gepflegt, damit sich in dieser Zeit die Wurzelpflanze aufbauen kann. Der Spargel ist ein tiefverwurzeltes Gemüse, wächst 25 Zentimeter tief in die Erde und in den Damm hinein. Der Damm, also die Spargelbeete, werden bereits im Februar gezogen. Diese und die langen Wurzeln sind es auch der Grund dafür, dass der Spargel die Feuchtigkeit halten kann und mit der einsetzenden Frühlingswärme aus dem Damm sprießt. "Der Spargel entwickelt sich täglich", sagt Güthlein.

Gibt es in der Phase des Wachsens kühle Nächte, hört der Spargel einfach auf zu wachsen. Er bleibt stehen, setzt sich ins Beet und wartet auf wärmere Temperaturen. Die frühen Flächen sind Ende Mai geerntet. "Wenn es abgeerntet ist, gibt die Pflanze nichts mehr her", sagt Güthlein, die nichts davon hält, die Ernte hinauszuzögern. Das schädige die Pflanze fürs nächste Jahr. Der Spargel ist ein mehrjähriges Gemüse. Die Saison selbst endet am 24. Juni, an Johanni. Dann wächst das als Asparagus bekannte Spargelkraut heraus, eine Grünpflanze, die auch als Zimmerpflanze in manchen Wohnungen Einzug findet. Bis zum ersten Frost bleibt das Spargelkraut stehen.

Wenn der Spargel während der Ernte keinen Regen bekommt, ist dies in der Regel nicht besonders dramatisch. "Aber nach der Ernte braucht er das Wasser zum Regenerieren", sagt Güthlein. Das herauswachsende Spargelkraut führt dem Wurzelstock durch die Fotosynthese Nährstoffe zu.
Dann können im nächsten Frühjahr wieder weißer und grüner Spargel geerntet werden.