3,5 Millionen Euro hat der Landkreis in die Realschule gesteckt.
Stand in der Gräfenberger Realschule Physik und Chemie auf dem Stundenplan, bedeutete dies in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme. Im Sommer war es zu heiß, im Winter zu kalt. Schimmelbefall war eine der Folgen, der Chemiesaal glich mitunter einem Hexenkessel. "Um die Räume zu verdunkeln, brachten die Lehrer Betttücher von zu Hause mit und behängten damit die Fenster", erinnert sich Rektorin Getrud Eismann.
Heute, nach den umfassenden Sanierungsmaßnahmen der Realschule, sind derlei Probleme aber Geschichte. Zur Einweihung des Fachraumtrakts hatte die Schule alle Interessierten zu einem Schulfest eingeladen.
Reibungsloser Ablauf
Eismanns Dank galt vor allem dem Landkreis für das gelungene Projekt. Noch unter dem ehemaligen Landrat Reinhardt Glauber war 2011 ein Schulsanierungsprojekt von 40 Millionen Euro vom Landkreis beschlossen worden.
"3,5 Millionen Euro gingen nach Gräfenberg. Wir sind dankbar über das gelungene Ergebnis", sagte Eismann.
Von April 2014 bis Oktober 2015 dauerte die Bauphase unter Federführung des Landratsamts. Dass auch während dieser Zeit ein reibungsloser Schulablauf möglich war, verdankte die Schule vor allem Konrektor Jürgen Vogler. Zudem bekam die Realschule Unterstützung von der Mittelschule Gräfenberg, die baulich mit der Realschule verbunden ist. "Wir konnten in der Mittelschule Klassenzimmer als Ausweichquartiere nutzen", dankte Eismann.
Vor allem wies sie vor den Grußworten des stellvertretenden Landrats Otto Siebenhaar (FW) und vor der Segnung der neuen Räume durch Pfarrerin Franke-Schenk auf die Belastungen während der Bauphase hin. Dies habe vor allem die Fachschaft Chemie und Physik getroffen. Schließlich fehlte die Ausstattung der Klassenräume.
Gläser mit Flüssigkeit
Dafür gleicht nun jeder Fachraum einem modernen Labor. Wie dort üblich hatten sich bei der Feier auch drei Schüler weiße Laborkittel übergeworfen. Sie hielten Reagenzgläser mit Flüssigkeiten in der Hand, unter Aufsicht ihrer Chemielehrerin Albina Hopp.
Nach einem unterhaltsamen Chemieversuch konnten die Gäste weitere Versuche in dem nebenanliegenden Fachraum sehen und sich diese von Schülern und deren Fachlehrer erklären lassen. Über den Elektromagneten beispielsweise hatten Wolfgang Distler und seine Schüler einige Versuchsstationen aufgebaut. Wie ein Elektromagnet, der in jedem Lautsprecher eingebaut ist, arbeitet, demonstrierten die Schüler mit drahtumwickelten Nägeln.
Dass der Fachraumtrakt ein wenig umgebaut wurde, wissen die Schüler, deren wöchentlicher Weg vom Klassenzimmer dorthin führt, am besten. Aber auch von außen hat die Schule ein neues Kleid bekommen. Dass der Landkreis das Geld gern für ein gutes Lernen investiert hat, hob stellvertretender Landrat Siebenhaar hervor.