"Die Heiligen Stadtschnecken" bereiten ihrem Publikum bei der Prunksitzung einen kurzweiligen Abend. Besonders gut an kommt der Auftritt von Eva-Katharina Schmidt und Silke Arndt - vielleicht wegen ihres Tipps, mit "Pril" zu duschen.
Applaus, Applaus, Applaus - so endete am Samstag in Heiligenstadt die Prunksitzung der Faschingsgesellschaft "Die Heiligen Stadtschnecken" in der Oertelscheune. Die schlagfertige Moderatorin des Abends, Eva-Katharina Schmidt, hatte die vielen Gäste mit dem Hinweis verabschiedet, dass die schönsten Dinge nur mit dem Herzen zu sehen seien.
Das Publikum kam voll auf seine Kosten, und auch Präsidentin Andrea Hertling und Erster Vorsitzender Fritz Arndt waren sehr zufrieden mit dem Abend. Arndt freute sich bereits auf das nächste große Ereignis: den Besuch des Bayerischen Landtags in München auf Einladung der SPD. Und die Präsidentin erzählte, dass die Vorbereitungen für den nächsten Fasching bereits einige Wochen nach Aschermittwoch beginnen.
Am Samstag wurde erst einmal der aktuelle Fasching gefeiert, der diesmal recht kurz ausfällt. 15 tanzende Bienchen rockten den vollbesetzten Saal und mussten auch gleich eine Zugabe geben.
Mit Erlangen verbunden
Besonders ist in Heiligenstadt, dass es kein Prinzen-, sondern ein Markgrafenpaar gibt. Dies sind bereits zum zweiten Mal Sabrina und Sascha Stevens. Ein Markgrafenpaar gibt es noch in Erlangen in der Faschingsgesellschaft Narrlangia. Wie es der Zufall so will, sind die beiden Vereine eng befreundet und besuchen sich gegenseitig bei ihren Veranstaltungen. Und weil das Ehepaar Stevens im Fasching viel unterwegs ist, tanzt Tochter Emmi auch gleich bei den Schneckenzwergen, in diesem Jahr als Bienchen.
Die Markgrafengarde zeigte ihr Können bei einem Garde- und einem magischen Showtanz, der von Zauberer Tom begleitet wurde. Markgraf Sascha hatte ein Jahr lang geübt, um ein Bein beim Spagat nach vorne zu bringen. Und das zeigte er auch auf der Bühne. Das Erlanger Markgrafenpaar Henrique und Darlice, das aus Brasilien stammt, tanzte begeistert mit beim Samba der Schnirkelschnecken.
Fritz Arndt überreichte deren erstem Vorsitzenden, Jürgen Friedrich, den Goldschneck, wozu die früheren Goldschneck-Preisträger ebenfalls auf die Bühne durften. Die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) erzählte, dass ihr Goldschneck auf der Fensterbank stehe und einmal die Woche mit einer Goldschneckbürste - ihrer alten Zahnbürste - gereinigt würde.
Ein Eunuch packt aus
Fritz Arndt berichtete in der Bütt als Eunuch von seinen Erlebnissen im Harem von Sultan Hatschibumm. Zugaben wurden auch von den Sternschnecken bei ihrem Garde- und Showtanz eingefordert.
Damit das Publikum so richtig integriert war, durften einige Gäste auf die Bühne und das Märchen "Aschenbrödel" spielen. Herzhaft gelacht wurde beim Sketch im sparsamen Altersheim und bei der Büttenrede von Markgraf Sascha.
Die befreundete Faschingsgesellschaft Narrlangia hatte ein Männerballett, ein Tanzmariechen, die Angels und ihre Gardetanzgruppe mitgebracht, die das Publikum begeisterten. Ein weiterer Höhepunkt waren die Linden von Heiligenstadt, zwei alte Damen - großartig gespielt von Eva-Katharina Schmidt und Silke Arndt -, die mit heißen Dessous zu Dates gehen und mit "Pril" duschen, das auch gegen hartnäckiges Fett vorgeht.
Krämer und Kalb sind sehr angetan
Bürgermeister Helmut Krämer (CSU) war voll des Lobes: "Das ist ein Fasching, wie wir ihn mögen, der kommt von Herzen, der ist echt klasse." Und der Bamberger Landrat Johann Kalb (CSU), ebenfalls Goldschneck-Träger, freute sich, dass sich so viele Kinder im Verein engagieren: "Da muss man den Hut vor dem Verein und der Gemeinde ziehen, denn die Kinder sind die Zukunft."
Auch Albrecht Mikulaschek, Vizepräsident der Narrlangia, lobte die ausgezeichnete Stimmung und die hervorragende Moderation durch Eva-Katharina Schmidt. Die Gäste und "Die Heiligen Stadtschnecken" waren begeistert von einem gelungenen Abend.