Beim Rathaussturm knöpfen die Narren Heiligenstadts Bürgermeister Helmut Krämer Kasse und Schlüssel ab.
Mit einem dreifachen "Schneck-Schneck Helau" hat die Faschingsgesellschaft die "heiligen Stadtschnecken" am Samstag das Rathaus gestürmt. Mit elf Bollerschüssen haben die Heiligenstadter Narren die Jahreszeit eingeläutet. Nach dem beeindruckenden Umzug, den die Wendengugge aus Wendelstein begleiteten, stürmte die Faschingsgesellschaft von den "Heiligen Stadtschnecken" das Rathaus und forderte von Bürgermeister Helmut Krämer (Einigkeit) Schlüssel und die Kasse - mit einem Wort: die Macht. Aufgebrezelt wie eh und je klopften die "Linden", Silke Arndt und Eva-Katharina Schmidt, am Büro des Bürgermeisters, bis dieser die Türen schließlich öffnete.
Umgeben von Garden, Aktiven und Heiligenstadtern auf dem Marktplatz rückte Krämer das Geld und den Schlüssel ohne größeren Widerstand heraus.
Er forderte aber, dass das Rathaus den Böllerschüssen nicht zum Opfer fallen darf. Da die "Schnecken" aus Heiligenstadt schon des Öfteren ein Klo-Haus für den Badesee gefordert hatten, haben sie die Angelegenheit jetzt einfach selbst in die Hände genommen.
Ein Klohäuschen als Geschenk Sie haben aus Holz ein Klohäuschen gezimmert und jetzt vor dem Rathaus abgestellt. Silke Arndt und Eva-Katharina Schmidt forderten aber, dass das Häuschen bald auch am Badesee aufstellt wird. Anschließend zog die Gesellschaft in die Oertel Scheune, um den Faschingsauftakt gebührend zu feiern. Dort wartete auf die Narren ein lebhaftes Programm.
Die vier Garden - "Schneckenzwerge", "Schnirkelschnecken", "Sternschnecken" und "Marktgrafengarde" - gaben einen kleinen Einblick in ihre neu einstudierten Tänze und begeisterten das Publikum.
Präsidentin Eva-Katharina Schmidt und Vize-Präsidentin Silke Arndt führten gekonnt durch das Programm, auch gaben ihr Stück "Die Linden von Heiligenstadt" zum Besten. Der Höhepunkt des Abends war aber natürlich die Inthronisierung des neuen Marktgrafenpaares: Manu I. und Lou I. vom kalten Berg. Im richtigen Leben heißen sie Manuela und Ludwig Müller.