Das Feuerwerk ist zwar schön anzusehen, macht aber auch unendlich viel Müll. Die Mitarbeiter der Forchheimer Straßenreinigung können davon ein Lied singen.
Wenn das alte Jahr zu Ende geht, lassen es auch die Menschen in Forchheim ordentlich krachen. Doch während am Himmel das Feuerwerk noch schön anzusehen ist, offenbart sich am Boden nur allzu schnell der hässliche Müll. Eigentlich müssten die Überreste von Feuerwerks-Knallern von den Personen entfernt werden, die sie gezündet haben. Doch das bleibt oft nur Wunschdenken, denn überall werden die Abfälle meist einfach liegen gelassen.
Die Spuren der Silvester-Nacht sind überall in der Stadt zu sehen. Darum folgt nach der Feier erst einmal das Fegen. Neujahr ist kein Feiertag für die Straßenreinigung. Wenn die letzten Nachtschwärmer ihren Weg aus der Kneipe nach Hause finden, sind die Männer in Orange bereits seit Stunden unterwegs, um die Hauptstraßen Forchheims und auch die wichtigen Plätze vom gröbsten Schmutz zu befreien.
Sechs Stunden an der Putzfront Die Nebenstraßen müssen dagegen noch auf die Säuberung warten. Dort wird erst aufgeräumt, wenn die nächste routinemäßige Straßenreinigung anfällt."Wer an Neujahr zur Bereitschaft eingeteilt ist, darf auch gleich aufräumen", sagt Jakob Endres, der mit der Kehrmaschine nach Silvester seit vielen Jahren eine Sonderschicht fährt.
Etwa sechs Kubikmeter Abfall schluckt das Fahrzeug, das Endres liebevoll auf den Namen "Mary II." getauft hat. Die Hälfte dieses Volumens würde für den Silvester-Müll wohl ausreichen. Für Endres ist es allerdings der letzte Neujahrstag, an dem er mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein wird. Noch in diesem Jahr geht er in den Ruhestand.
Georg Bauer und Werner Schäfer haben seit vier Uhr morgens Bereitschaft-Dienst.
Etwa sechs Stunden dauert in der Regel der Arbeitseinsatz an Neujahr, das sind drei Stunden mehr als sonst. Normalerweise bedeutet der Bereitschafts-Winterdienst im Wesentlichen, die Straßen abzufahren und auf Gefahrenstellen wie Glatteis zu kontrollieren.
An Neujahr befreien die Mitarbeiter jedoch mit Schaufel und Besen Fahrbahnen und Gehwege vom gröbsten Schmutz, bevor Endres mit seinem Fahrzeug ausrücken kann und den Rest zusammenfegt. Die drei fleißigen Helfer sind dabei gut gelaunt, obwohl keiner von ihnen Silvester lange feiern konnte und alle auch nur denkbar wenig Schlaf abbekommen haben.
Endres sitzt gerne am Steuer seiner Kehrmaschine. "Das ist manchmal fast wie Karussell-Fahren", scherzt er. Ganz so leicht ist es dann aber doch wieder nicht. Ohne seine beiden "Helden", wie er die Kollegen nennt, würde seine "Mary II." einige Probleme mehr bekommen.
Mutwillige Zerstörung Besonders die Feuerwerks-Batterien, die seit einigen Jahren an Silvester besonders im Trend liegen und der Rakete Konkurrenz machen, erschweren die Aufräumarbeiten, da viele von ihnen wegen ihrer Größe von dem Reinigungsfahrzeug kaum aufgenommen werden können. Das Rohr würde ständig verstopfen. Allerdings liege kein Schnee und es herrschten milde Temperaturen, das erleichtere die Arbeit ungemein.
Endres hat den Eindruck, dass heuer in Forchheim weniger Müll anfällt als in den Jahren davor. "Es liegen wesentlich weniger Sektflaschen herum", nennt er als Beispiel.
An den üblichen Brennpunkten, wie am Kolpingsplatz, sei die Verschmutzung in der Vergangenheit schon viel gravierender gewesen. Seit 1981 steuert er mit der Kehrmaschine durch die Straßen der Stadt. Vieles ist für ihn zur Routine geworden.
Am Rathausplatz erwartet den Kehrmeister schließlich dann doch noch eine böse Überraschung, die er bisher so nicht erlebt hat. Randalierer haben dort den Postkasten aus der Verankerung gerissen und umgekippt.
Auch zwei Verkehrsschilder liegen achtlos auf der Straße. "Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis", ärgert er sich, als er den umgestürzten Postkasten zurück in seine Position hievt. Wenn Menschen einmal im Jahr Knaller und Raketen zündeten und sich freuten, sei das schön. Aber bei mutwilliger Zerstörung höre der Spaß auf.