CSU retuschiert Freien Wähler aus Pressefoto

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Oben das Bild des FT-Redakteurs Nikolas Pelke, der vor Ort in München war, unten das angeblich von der CSU in Umlauf gebrachte Bild, auf dem der FW-Landtagsabgeordnete Thorsten Glauber nicht zu sehen ist. Foto: Josef Hofbauer
Oben das Bild des FT-Redakteurs Nikolas Pelke, der vor Ort in München war, unten das angeblich von der CSU in Umlauf gebrachte Bild, auf dem der FW-Landtagsabgeordnete Thorsten Glauber nicht zu sehen ist. Foto: Josef Hofbauer

Aufregung um ein Bild von der Übergabe der Unterschriften "Pro S-Bahn-Halt Forchheim-Nord" am Mittwoch in München. Der Landtagsabgeordnete Thorsten Glauber (FW), der auf einer Aufnahme des Journalisten Nikolas Pelke vor Ort im Hintergrund neben dem MdL Eduard Nöth (CSU) steht, ist auf einem anderen Foto beim selben Anlass aus gleichem Blickwinkel nicht zu sehen.

"Thorsten Glauber hält die offensichtliche Verfälschung von Tatsachen presse- und medienrechtlich für sehr fragwürdig", hieß es am Donnerstag aus seinem Abgeordnetenbüro.

Die Lokalredaktion Forchheim der Nordbayerischen Nachrichten (NN), die keinen Mitarbeiter nach München entsandt hatte, veröffentlichte das umstrittene Bild am Donnerstag. Dies veranlasste Thorsten Glauber, am Donnerstag eine E-Mail an den Forchheimer Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO), den Gößweinsteiner Bürgermeister und Vize-Landrat Georg Lang (CSU) und an Otwin Schneider (Bürgerinitiative) zu senden, die bei der Unterschriftenübergabe an den Bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) dabei waren. Darin heißt es: "Wir haben gemeinsam für den S-Bahn-Halt in Forchheim-Nord geworben - es war ein starkes Signal nach außen. (...) Umso mehr irritiert mich das Verhalten meines Kollegen MdL Eduard Nöth, der mich offensichtlich aus dem Foto, das er den Nordbayerischen Nachrichten für deren Berichterstattung zur Verfügung gestellt hat, herausschneiden hat lassen."

Nöth hat sich schon entschuldigt
Wie Georg Körfgen, Redaktionsleiter der Nordbayerischen Nachrichten in Forchheim, am Donnerstag erklärte, habe er das Bild von der CSU angefordert. Erschienen war es mit dem Fotovermerk "privat". Ein Fehlverhalten der NN-Redaktion kann Körfgen nicht erkennen. "Auch presserechtlich sind wir aus dem Schneider." Trägt also die Schuld an dem manipulierten Bild der CSU-Abgeordnete Eduard Nöth?

"Ich habe mich schon bei der Zeitung und bei Herrn Glauber entschuldigt." Aus Versehen habe Nöth ein bearbeitetes Bild an die NN geschickt, dass eigentlich für seine Homepage bestimmt war."Auf meiner Internet-Seite wollte ich nicht den Herrn Glauber haben." Dummerweise habe er in der Hektik - der Landtag hat fast bis Mitternacht getagt - das "Bild ohne Glauber" an die NN geschickt.

Weil die NN nicht nach München mitfahren wollten, sei Nöth gebeten worden, ein Bild und einen Text zu schicken. "Ich habe die Nordbayerischen genauso eingeladen wie den FT", sagt Eduard Nöth und weist daraufhin, dass er in seinem Text ja auch Glauber erwähnt habe. Die Zeitung habe ihn am Nachmittag angerufen und gefragt, wo Text und Foto blieben. In der Eile habe er das falsche Foto ausgewählt und auch keine Zeit gehabt, die Mail vor dem Senden zu checken. "Die NN haben den Bericht quasi in meine Verantwortung gelegt." Nöth bittet auch um Verständnis, dass "ich Herrn Glauber auf meiner eigenen Homepage nicht drauf haben will". Honorar habe er nicht bekommen.