Bulldog-Parade in Heckenhof

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Nur drei von vielen alten Schleppern der Nützels (von links): Celena Nützel mit einer Schlüter-Straßenzugmaschine von 1950 mit 25 PS, Melanie Nützel mit einem Porsche-Schlepper mit 40 PS (Baujahr 1961) und Marcel Nützel mit der selbstfahrenden Steinquetsche von 1930. Foto: Georg Wolf
Nur drei von vielen alten Schleppern der Nützels (von links): Celena Nützel mit einer Schlüter-Straßenzugmaschine von 1950 mit 25 PS, Melanie Nützel mit einem Porsche-Schlepper mit 40 PS (Baujahr 1961) und Marcel Nützel mit der selbstfahrenden Steinquetsche von 1930. Foto: Georg Wolf
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Alte Schlepper und seltene landwirtschaftliche Maschinen aus alter Zeit werden am kommenden Sonntag auf dem Grundstück der Familie Nützel zu bewundern sein. Auch eine alte Steinquetsche kommt zum Einsatz.

Nach großen Erfolgen in den letzten Jahren laden die Oldtimer-Bulldog-Freunde Aufseß-Heckenhof zum 10. Oldtimer-Bulldogtreffen ein. Das diesjährige Treffen - 2011 bis 2013 wurde ausgesetzt - findet anlässlich der 900-Jahr-Feier der Gemeinde Aufseß auf dem Hof der Familie Nützel statt.

Das Fest beginnt am kommenden Sonntag, 3. August, um 10 Uhr, wenn beim Frühschoppen die Traktoren eintreffen werden. Gleichzeitig können schon landwirtschaftliche Geräte aus alter Zeit, also vor mehr als 50 Jahren, besichtigt werden. Die Oldtimer-Freunde aus der näheren und weiteren Gegend werden mit ihren alten Gefährten auf dem Grundstück von Fritz Nützel gegenüber der Kathi-Bräu in Reih und Glied aufgestellt sein. Erwartet werden bei schönem Wetter ca. 2000 Besucher.
Die Anfahrt führt durch die Ortsmitte Heckenhof zum Anwesen Nützel.

Alter Göpel in Aktion

Heuer wird auch einiges "Neues" als Überraschung zu sehen sein, verspricht Fritz Nützel, etwa die Vorführung und Handhabung eines alten Göpel zum Getreidedreschen. Neben den Oldtimer-Traktoren werden auch einige neuere Schlepper und Gerätschaften zum Vergleich auf dem Hof stehen. Mit von der Partie ist ein Korbflechter und Besenbinder. Auch finden Geschicklichkeitsfahren statt.

Am Nachmittag steigt dann das Dreschfest. Der ökumenische Gottesdienst mit Segnung der Fahrzeuge wird etwa um ca. 14.30 Uhr sein. Im Anschluss begeben sich die Oldtimer-Freunde zu einer Rundfahrt, damit die vielen Interessierten die Fahrzeuge mit ihrem seltenen Klang, so auch das typische "Doggern" der Lanz-Bulldogs hören. Danach werden mit einer alten Steinquetsche Steine zerkleinert.

Kartoffelgraber restauriert

Inzwischen besitzen die Nützels sehr viele alte landwirtschaftliche Geräte, so dass sie selbst ein kleines Museum einrichten könnten. Neben vielen Traktoren hat Fritz Nützel auf seinem Hof, auf dem sich das Geschehen abspielt, einiges vorbereitet. Zum Beispiel einen Fünf-Stab-Kartoffelgraber aus dem Baujahr 1930, den viele noch nicht gesehen haben dürften. Die Stäbe, die die Gabeln kreisen lassen, waren zuvor morsch und wurden originalgetreu ersetzt. Die Nützel-Brüder haben auch ein Kartoffel-Vielfachgerät. An diesem Gerät sind kleine Scharen angebracht, die Löcher ausheben konnten. Dann mussten die Kartoffeln mit der Hand in das Loch gelegt und mit einem weiteren Gerät zugedeckt werden.

Fritz Nützel besitzt außerdem noch mehrere alte Schlepper: Kramer 18 PS K18 Verdampfer (Baujahr 1938), Schlüter 25 PS DS25 (Baujahr 1948), Güldner 28 PS A28 (Baujahr 1949), Eicher 25 PS wassergekühlt (Baujahr 1950), Schlüter 25 PS Straßenzugmaschine (Baujahr 1950) , Allgaier 22 PS Verdampfer (Baujahr 1951), Deutz 15 PS luftgekühlt (Baujahr 1951), Hanomag 12 PS R12 (Baujahr 1953), Lanz 22 PS Halbdiesel (Baujahr 1953), Fendt 20 PS F20 (Baujahr 1956), MAN 18 PS D18A (Baujahr 1957).

Ein Monstrum aus Kiel

Zu sehen sein wird auch ein Hanomag R455 ATK mit 55 PS (Baujahr 1958), der fünf Tonnen Eigengewicht hat und von dem nur 1170 Stück gebaut wurden. Dieses Monstrum haben die Gebrüder Nützel in Kiel gekauft. Ferner wird am Hof ein Schlüter DS 25 Baujahr 1948 - er läuft 38 Kilometer in der Stunde - sowie ein weiterer Schlüter mit 34 PS S 350 Baujahr 1963 gezeigt. Fritz Nützel besitzt auch eine alte selbst fahrende Steinquetsche aus dem Jahr 1930, die beim Einsatz Massen von Menschen anlocken dürfte.

Einige der Fahrzeuge wurden auseinander gelegt, alle Teile gereinigt und mit Originalfarbe wieder lackiert. Die Arbeiten erledigten Fritz und Gerd Nützel in ihrer Freizeit mit viel Liebe zum Detail. Die Brüder Nützel sind aber noch immer auf der Suche nach alten Raritäten.