Alexander und Alexandra Bräunig aus Poppendorf sind Eltern von Drillingen. Ohne fremde Hilfe geht da gar nichts mehr.
Nein, langweilig wird es bei der Familie Bräunig in Poppendorf keine Minute. Dafür sorgen die Drillinge Max, Ben und Luca. In wenigen Tagen, am 19. September, werden die drei Racker drei Jahre alt.
"Das Jahr in der Krippe ,Flohkiste' hat ihnen sehr gut getan", erzählt Mama Alexandra. Da sind sie viel selbstständiger geworden, haben gelernt, ihre Schuhe selbst anzuziehen, ihren Rucksack selber zu packen und ihn zu schultern. Auch ihre Jacken können die Buben jetzt schon alleine anziehen.
Das sind bereits enorme Erleichterungen für die Eltern, die in den vergangenen drei Jahren genau zweimal eine Auszeit von ein paar Stunden hatten. Das war an den Hochzeitstagen. Die übrige Zeit war das Paar für die Kinder da. Im Prinzip rund um die Uhr.
Süß und stressig
Ohne die Unterstützung aus der Familie käme die Großfamilie nicht klar. Die Großeltern Josef (68) und Barbara (67) Bräunig, Alexandras Mutter aus Baunach, Tanten, Onkel und Neffen helfen, wo sie können. "Ob Einkauf oder Arztbesuch, ob Schwimmbad oder Kinderspielplatz, ich brauche stets eine zweite Aufsichtsperson", erzählt Alexandra. "Sonst läuft jeder in eine andere Richtung."
Wie stressig die sonst so süßen Drillinge sein können, zeigt sich, als Ben seinen Schnuller verloren hat. Als Papa Alexander nach vergeblicher Suche mit einen Ersatzschnuller ankommt, ist das Problem noch lange nicht gelöst. Jetzt wollen Max und Luca nämlich, dass Papa an ihrem Schnuller die Kette abmacht. Bens Schnuller hat schließlich auch keine Kette. Als Papa entnervt aufgibt und behauptet: "Ich schaff' das jetzt nicht", widerspricht Max energisch. "Papa kann's", ist er fest überzeugt.
"So geht das immer", berichtet Alexander, der sich manchmal an die Zeiten zurück sehnt, als die Jungs noch kleiner waren. Die Rivalität sei enorm. Nicht nur beim Wettrennen mit den Bobbycars im Hof. Hat einer einer ein Spielzeug, will es der andere auch. Statt nach dem eigenen Bagger, Teddy oder Flieger zu suchen, balgen sich die Lausbuben. Da sind blaue Flecken keine Seltenheit. "Daran haben sie sich schon gewöhnt, lacht Alexander Bräunig, der auch seinen Arbeitgeber lobt: "Ich habe einen einen sehr verständnisvollen Chef und nette Kollegen, die sich immer wieder nach den Drillingen erkundigen. Wenn hier die Hütte brennt, darf ich mir schon mal frei nehmen."
Momentan läuft die Eingewöhnung für den Kindergarten. Erst von 8 bis 11 Uhr, später bis 13, dann bis 14 Uhr, denn Alexandra muss wieder arbeiten. Die Zahnarzthelferin hat einen Job in Erlangen gefunden. Zunächst auf 450 Euro Basis. Der Arbeitgeber, bei dem sie vor der Schwangerschaft angestellt war, hat die Stelle mittlerweile anderweitig besetzt. Eine Rückkehr-Garantie, wie bei Beamten gibt es nicht.