Druckartikel: Beim Thema Jeki brodelt es weiter: Zurückhaltung der Stadt gefordert

Beim Thema Jeki brodelt es weiter: Zurückhaltung der Stadt gefordert


Autor: Jennifer Opel

Forchheim, Donnerstag, 16. März 2017

Beim Thema Jeki geht es weiter heiß her. Im Haupt-, Personal- und Kulturausschuss stand es gar nicht auf der Tagesordnung und war trotzdem Thema.
Die erste "Jeki"-Klasse an der Grundschule Stegaurach erforschte 2011 die Instrumente. Dabei wird mit den einfachen begonnen. Foto: Kreismusikschule/Archiv


Schon zu Beginn der Sitzung des Haupt-, Personal- und Kulturausschusses der Stadt Forchheim ergriff Udo Schönfelder (CSU) das Wort. Er äußerte Verwunderung darüber, dass das Thema Jeki (Jedem Kind ein Instrument) schon wieder nicht auf der Tagesordnung stehe.

Zudem nahm er Bezug auf Zeitungsartikel, die im Rahmen der Tagung der oberfränkischen Musikschulleiter entstanden waren. "Man könnte den Eindruck haben, dass hier nicht so gehandelt wird, wie wir das im Stadtrat verabschiedet haben", sagte er. Er finde es befremdlich, dass nun weiter öffentlich über Jeki gesprochen werde, auch wenn noch nicht alle Seiten im Stadtrat gehört wurden. "Ich bitte stark darum, von weiteren Meinungsbeeinflussungen Abstand zu nehmen", sagte Schönfelder. Auf die die Frage, wer denn seiner Meinung nach denn zurück halten solle, sagte er: "Die Stadt und auch die Kulturbeauftragte Browarzik."

Lisa Hoffmann (SPD) fand es "eher befremdlich" (und wiederholte damit die Worte von Schönfelder), dass Schönfelder nun Stellung zu einem Thema bezieht, obwohl dieses gar nicht in diesem Fachausschuss besprochen werde.


Meinung ist wichtig

Manfred Hümmer (FW) sprang jedoch Schönfelder zur Seite. "Eine Meinung darf sie sich freilich bilden, aber die Reihenfolge muss eingehalten werden." Er fände es nicht gut, dass sie als Kulturbeauftragte nun zitiert werde und somit eine (städtische) Meinung abgebe, obwohl im Rat noch nicht ausführlich gesprochen worden war.

Anita Kern (SPD) hatte kein Verständnis dafür, dass das Thema angesprochen wurde, obwohl es nicht auf der Tagesordnung stand. Wenn sie überlege, wie oft Dieter George, der Vorgänger von Browarzik als städtischer Kulturbeauftrager, mit der Presse gesprochen habe, "ohne, dass ich was davon gewusst habe oder das Thema in einem Ausschuss besprochen worden war". Sie sah die Kritik eher darin, dass die Aussage nicht zu der Meinung von Schönfelder passe. Zudem betonte Kern, dass der weitere offizielle Weg klar sei, da ein Beschluss gefasst worden sei. "Überall höre ich nur noch Kritik", sagte sie sichtlich aufgebracht, "ich denke, der Oberbürgermeister wird häufig zu unrecht angegriffen."


Zurückhaltung gefordert

Udo Schönfelder hingegen betonte, dass in seinen Augen beschlussunkonform gehandelt worden sei und die Beteiligten, so auch Kulturbeauftragte Katja Browarzik, sich zurückhalten hätte müssen.

Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) beendete die Diskussion um das nicht auf der Tagesordnung stehende Jeki-Projekt. "Jeki ist nicht das Allerwichtigste, das wir in der Stadt zu bereden haben", sagte der OB.