Bei der Windkraft stößt Bürgermeister Seeber auf viel Widerwillen

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Bürgerversammlung in PinzbergFoto: Galster
Bürgerversammlung in PinzbergFoto: Galster

Beim Gespräch zwischen Seeber und den Pinzbergern dreht sich zunächst alles um die geplante Umgehung in Gosberg. Dann rücken die konkreten Folgen der Energiewende in den Mittelpunkt.

Gut besucht war die Bürgerversammlung in Pinzberg. Bürgermeister Reinhard Seeber (CSU) trug die Haushaltszahlen vor und ging auf die zahlreichen großen Projekte ein, die im abgelaufenen Jahr die Arbeit in der Kommune geprägt haben.
Dazu zählte in Pinzberg im Besonderen der gelungene Abschluss der Sanierung der Dorfstraße. Die Belastung der Bürger fiel letztlich geringer aus, als ursprünglich erwartet worden war. Als glanzvoller Höhepunkt darf die 950-Jahrfeier des Orts gelten. Für den 20. April lud Seeber alle Bürger in das VG-Gebäude nach Gosberg ein, das an diesem Tag mit einem feierlichen Akt seiner Bestimmung übergeben wird. Auf die Ostspange angesprochen, äußerte sich der Bürgermeister ähnlich defensiv wie zuletzt schon in Gosberg. Bei einem geschätzten Bauvolumen von 40 Millionen Euro für die sogenannte "große Lösung" kann sich Seeber eine Realisierung in absehbarer Zeit nicht vorstellen.

Für eine "kleine Lösung"

Dies ändere aber nichts daran, dass für die Umgehung von Gosberg eine Lösung gefunden werden müsse. Mit den Bürgermeistern der Nachbargemeinden hat sich Seeber inzwischen abgestimmt.
Zusammen mit Landrat Reinhardt Glauber (FW) gebe es auch Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt. Ziel sei es, alle Beteiligten für eine "kleine Lösung" zu gewinnen.
Da aber alles noch in Planung sei, wollte sich Seeber nicht weiter zu diesem Thema äußern. Eher unerwartet geriet im zweiten Teil der Versammlung das Thema "erneuerbare Energien" in den Mittelpunkt der Diskussionen. Zunächst wollte ein Pinzberger wissen, wie viel Gewerbesteuern denn schon für den Solarpark Dobenreuth in den Gemeindesäckel geflossen seien.
Seeber antwortete mit dem Hinweis, dass es etwa vier Jahre dauern wird, bis hier Steuern fließen. Anschließend stellte sich heraus, dass die Gegner der Windkraft die Versammlung zumindest zahlenmäßig dominierten.
Sie äußerten viele Bedenken gegenüber einem möglichen Windpark auf der Vorrangfläche zwischen Pinzberg und Gaiganz. Seeber verwies darauf, dass der Gemeinderat für die Neuauflage des Regionalplans West eine deutliche Verkleinerung der Fläche beantragt habe. Außerdem sei überhaupt noch gar nicht damit begonnen worden, den Wind in Pinzberg genauer zu analysieren.

Seeber wirbt für die Elektra

Wenn die Messungen einmal laufen würden, wäre ein Einspruch aber schon gar nicht mehr möglich, argumentierten die Gegner. Es sei immer noch besser die Elektra Pinzberg mit den Grundstückseigentümern im Boot zu haben anstelle von fremden Investoren, warb Seeber weiter.
Das ganze Vorhaben sei eine Geldmaschine für Planer, Investoren und Grundstücksbesitzer gleichermaßen, und der Bürger zahlt, lautete dazu die Antwort aus der Runde. "Der Gemeinderat ist verpflichtet, Schaden von den Bürgern abzuwenden", sagte der Pinzberger Klaus Hack.