Baukosten für Kindergarten Trailsdorf auf drei Millionen Euro geschätzt

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Der geplante Kindergarten in Trailsdorf Grafik: Konopatzki & Edelhäuser
Der geplante Kindergarten in Trailsdorf Grafik:  Konopatzki & Edelhäuser

Der Gemeinderat Hallerndorf hat der Planung für den künftigen Kindergarten in Trailsdorf zugestimmt. Die Baukosten werden auf drei Millionen Euro geschätzt.

Seit Anfang Januar arbeitet Linus Oppelt als Sozialpädagoge in der Hallerndorfer Schule und als Jugendsozialarbeiter der Gemeinde. Der 28-Jährige studierte in Bamberg Pädagogik und arbeitete bisher als Bildungsreferent in München. Er möchte sich mit der halben Stelle als gemeindlicher Jugendpfleger um das Ferienprogramm und die kommunale Jugendarbeit kümmern, mit der anderen Stelle die Praxisklasse der Hallerndorfer Schule betreuen und dort die Sozialkompetenzen der Schüler bezüglich Kommunikation, Kooperation und Konfliktlösung fördern.

Mit den beiden vorgelegten Bauanträgen zeigten sich die Gemeinderäte einstimmig einverstanden.

Andreas Konopatzki und Matthias Michel vom Architekturbüro Konopatzki und Edelhäuser stellten die Entwurfsplanung für den künftigen Kindergarten in Trailsdorf vor. Über einen zentral gelegenen Eingangsbereich werden sowohl die Krippe als auch der Kindergarten erschlossen, die sich in einem jeweils separaten Gang anschließen.

Zwei Krippengruppen

Für die zwei Krippengruppen sind jeweils ein Gruppen- und ein Ruheraum vorgesehen, dazu ein kleiner Essensraum, ein Toilettenraum mit Wickelmöglichkeit und ein Nebenraum. Die großen Fenster der Gruppenräume sind zum Garten hin ausgerichtet. Die Ruheräume haben dagegen eine geschlossene Fassade und zeigen in Straßenrichtung. Der große Flur im Kindergarten trennt nicht nur die Gruppenräume von den gegenüber gelegenen Funktionsräumen, sondern kann gleichzeitig als Spiel- und Rennstrecke genutzt werden. "Die Planung ist sehr an der Praxis orientiert", lobte Gemeinderätin Claudia Kraus (WG Trailsdorf) und wollte wissen, warum in den Schlafräume der Krippe Türen nach außen vorgesehen seien. Diese dienten im Ernstfall als Fluchtweg nach draußen, erklärte Konopatzki. Ob ein Stellplatz für Kinderwagen notwendig sei, werde sich zeigen. Falls Bedarf bestehe, wäre das jederzeit möglich.

Dächer für Photovoltaik

Mathias Erlwein (JAB) wies darauf hin, dass die Dächer für Photovoltaik ausreichend dimensioniert sein sollten. Nur dann könne später mittels Photovoltaik die Energie der Sonne genutzt werden. Die Baukosten schätzten die Architekten auf 2.960.000 Euro. In den kommenden Monaten soll der Entwurfsplan bei der Regierung eingereicht werden, so dass anschließend die Genehmigungsplanung erfolgen kann. Wenn die Förderbescheide in den Sommermonaten erteilt werden, können die Ausschreibungen starten, erläuterte Konopatzki. Er verglich die Entwicklung der Baukosten mit einem Blick in die Glaskugel.

Die Außenanlagen

Kathrin Nißlein stellte die Planung der Außenanlagen vor: "Jeder Kindergarten braucht auch einen Garten." Damit die Fenster der Gruppenräume an heißen Sommertagen gut verschattet sind, ist eine Pergola geplant. Für Krippen- und Kindergartenkinder ist jeweils ein eigener Bereich vorgesehen mit Bobbycar-Rennbahn, Schaukeln, Sandkasten und vielen anderen Spielmöglichkeiten, so dass die Kinder balancieren, klettern, schaukeln und rennen können. Die Kosten für den Außenbereich schätzte Nißlein auf 319.738 Euro. Der Gemeinderat stimmte der vorgestellten Entwurfsplanung einstimmig zu.

Urnenbestattungen nicht samstags

In der Gemeinderatssitzung vom 23. Oktober 2018 hatte Gemeinderat Stephan Beck (WG Willersdorf/ Haid) den Antrag gestellt, darüber abzustimmen, ob Urnenbestattungen künftig samstags möglich sein sollten. Die Verwaltung rechnet bei einer Zustimmung der Gemeinderäte mit einer Mehrarbeit der Mitarbeiter des Bauhofs und wies darauf hin, dass für eine Urnenbestattung keine so engen Fristen wie bei einer Erdbestattung gesetzt seien. Daher ließe sich ein Termin auch unter der Woche finden und es müsse nicht zwingend der Samstag genutzt werden.

Reinhold Ruschig (WG Schnaid/ Stiebarlimbach) wollte von der Verwaltung wissen, ob überhaupt ein Bedarf nach Beerdigungen an Samstagen bestehe. "Wir haben keine diesbezüglichen Anfragen", versicherte Florian Braun. Claudia Kraus sah keine Notwendigkeit für eine samstägliche Urnenbestattung, auch Sebastian Schwarzmann (WG Trailsdorf) war dagegen. Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) hatte sich in anderen Gemeinden erkundigt und festgestellt, dass dort samstags keine Beerdigungen durchgeführt werden. Gibt es Ausnahmen wie in Buttenheim oder Hirschaid, sind hierfür nicht die Gemeinde und damit die Mitarbeiter der Gemeinde zuständig. Während drei Gemeinderäte für die Möglichkeit votierten, samstags gelegentlich Urnen zu beerdigen, stimmten elf von ihnen dagegen.

Da der Entwickler der Nahversorgung für Hallerndorf von seinen Planungen Abstand genommen hatte, stellte Markus Düsel den Antrag, die hierfür vorgesehene Fläche für das Sondergebiet wieder aus dem Flächennutzungsplan herauszunehmen. Dem entsprachen die Gemeinderäte mit drei Gegenstimmen.

Baugebiete in Haid und Schnaid

Mit der Untersuchung des Baugrundes in den Baugebieten "Marteräcker" in Haid und "Hasengarten" in Schnaid beauftragten die Gemeinderäte einstimmig die Firma Gartiser, Germann und Piewak aus Bamberg, die entweder das einzige (mit 3034 Euro für Haid) oder das günstigste Angebot (mit 3570 Euro für Schnaid) unterbreitet hatten. Die Firma bekam außerdem den Auftrag, für 2589 Euro das Bodengutachten für den Kindergarten Trailsdorf zu erstellen.

Regenwasser in der Schule

Nach einem starken Regen trat im Treppenhaus zwischen Schule und Turnhalle Wasser ein. Eine undichte Versorgungsleitung konnte nach einer Überprüfung ausgeschlossen werden. Möglicherweise reicht die Abdichtung dieses Bauteils nicht aus, berichtete Bürgermeister Torsten Gunselmann. Für die Abdichtung des Mauerwerks könne die Firma Veinal-Demuth mit einer Silikonharzlösung sorgen, schlug Gunselmann vor. Der Gemeinderat erteilte einstimmig den Auftrag, diese Abdichtung für 8332 Euro auszuführen.

Ebenso einstimmig votierten die Gemeinderäte für die Beteiligung Hallerndorfs an der Ausschreibung der Stromlieferverträge für die Jahre 2021 bis 2023.