Die beeindruckende Festung Forchheim: Ein historisches Wahrzeichen

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Die Forchheimer Zwingerbastion lässt sich bei einem Spaziergang im Stadtpark besichtigen.
Die Forchheimer Zwingerbastion lässt sich bei einem Spaziergang im Stadtpark besichtigen.
Susy Bergmann
An der Saltorbastion prangt das Wappen des Bamberger Fürstbischofs Veit II. von Würtzburg.
An der Saltorbastion prangt das Wappen des Bamberger Fürstbischofs Veit II. von Würtzburg.
Susy Bergmann
Der einst vierstöckige mittelalterliche Saltorturm wurde im Barock kürzer gemacht.
Der einst vierstöckige mittelalterliche Saltorturm wurde im Barock kürzer gemacht.
Susy Bergmann
Der Themenweg Via Forte vermittelt Wissen über Forchheims Vergangenheit.
Der Themenweg Via Forte vermittelt Wissen über Forchheims Vergangenheit.
Susy Bergmann

Die Festung Forchheim machte die Stadt einst uneinnehmbar. Heute kannst du die noch erhalten gebliebenen Bastionen und Mauern dieser imposanten Anlage bei einem Stadtrundgang erleben.

Forchheim, das "Tor zur Fränkischen Schweiz", war früher eine uneinnehmbare Festung. Im Dreißigjährigen Krieg hielt sie der Belagerung durch die Schweden stand. Die imposanten Stadtmauern gehören zu den ältesten und bedeutendsten Festungsanlagen Süddeutschlands. Die - leider nur noch teilweise erhaltenen - Bastionen und Mauern der Verteidigungsanlagen findest du in der Stadt verteilt.

Der Ausbau Forchheims zur Festung

Eine mittelalterliche Befestigung Forchheims gab es schon um 1300. Im Zweiten Markgrafenkrieg zwischen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach und den katholischen Hochstiften Bamberg und Würzburg sowie weiteren Parteien, kam es 1552 zur Einnahme Forchheims.

Damit das nicht noch einmal passieren sollte, ließ das Hochstift Bamberg Forchheim zu seiner südlichen Grenzfestung ausbauen. Ab dem Jahr 1553 wurde die bestehende mittelalterliche Stadtmauer zur neuzeitlichen Festungsmauer erweitert. Damit wurde gleichzeitig auch mehr Platz für die Stadt geschaffen.

Diese erste fürstbischöfliche Festungsanlage wurde nach altitalienischem Vorbild angelegt. Die neue Festung mit vier Toren hatte Kasematten und zu beiden Seiten jede Menge Schießscharten. So wurde Forchheim im Dreißigjährigen Krieg uneinnehmbar und überstand die Belagerungen durch die Schweden. Die Festung wurde von verschiedenen Bamberger Fürstbischöfen immer wieder erweitert. Die Wappen dieser Bischöfe siehst du noch an den Bastionen.

Diese Teile sind von der Forchheimer Festung heute noch zu sehen

Im 18. Jahrhundert wurde die Stadtmauer schließlich nicht mehr gebraucht und zu großen Teilen abgerissen. Die Steine nutzte man zum Bau neuer Gebäude. Man benötigte zur Zeit der Industrialisierung Platz und Baumaterial. Doch einige Teile der ehemaligen Festung sind erhalten geblieben.

Im Norden und Westen der Forchheimer Altstadt kannst du Bastionen und Teile der Festungsmauer besichtigen. Ein Spaziergang durch den vor hundert Jahren vor und auf den Bastionen angelegten Stadtpark bietet dir wunderbare Aussichten auf die mächtigen Mauern. Besichtigen kannst du beispielsweise die Zwingerbastion (auch Valentini-Bastion) von 1657.

Im Nordwesten der Stadt siehst du die beiden "altitalienischen" Bastionen aus der ersten Bauphase: die St.-Veit-Bastion und die Bastion am Saltorturm. Die Kurtinen (Verbindungsmauern zwischen den Bastionen) sind teilweise unterbrochen oder niedriger gemacht worden, aber es ist noch einiges davon zu sehen. Das Nürnberger Tor ist das einzig erhaltene der vier ehemaligen Tore. Es ist nicht ganz einfach, sich die einstige Festung anhand der vorhandenen Reste vorzustellen. Im Pfalzmuseum kannst du dir ein Modell der ehemaligen Festung ansehen.

Der Saltorturm und das Erlebnismuseum Rote Mauer

Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung existiert nur noch der Saltorturm. Der Turm gleich hinter der Kaiserpfalz ist Mitte des 14. Jahrhunderts gebaut worden. Für die Festung ab 1553 wurde er zum Tor einer Bastion umfunktioniert. Hier ist auch der Eingang zu den Kasematten. Diese kannst du allerdings nur bei einer Stadtführung anschauen.

  • Adresse: Saltorturm, Sattlertorstraße 34, 91301 Forchheim

Die Bastion am Saltorturm schließt sich an den Turm an. Du kannst an ihr entlang gehen und durch den Stadtpark außerhalb der Mauer spazieren. Dann kommst du von hinten am Amtsgericht vorbei und erreichst die St. Veit-Bastion. Von hier unten bekommst du einen Eindruck, wie gewaltig die einstige Stadtbefestigung war. Oder du gehst oben herum über die Wallstraße. Hier kannst du über eine Treppe auf den Wehrgang gelangen und von dort einen schönen Blick auf die Stadt und den Park genießen.

Die St. Veit Bation ist die älteste Bastion der Stadtbefestigung. Wegen der damaligen Farbe der Sandsteine wurde diese Mauer auch "Rote Mauer" genannt. Heute sieht sie allerdings nicht mehr besonders rot aus. Unterhalb der Bastion befindet sich das Erlebnismuseum Rote Mauer. Hier, in einer ehemaligen Kasematte aus dem 16. Jahrhundert, erlebst du die Geschichte der Forchheimer Festung sehr anschaulich.

Fazit

In Forchheim stößt du überall auf Überreste der historischen Festung. Bei einem Spaziergang im Stadtpark kannst du die eindrucksvollen Mauern und Bastionen mit ihren fürstbischöflichen Wappen in aller Ruhe auf dich wirken lassen. Auch auf den Festungsmauern kannst du teilweise entlang wandern und die Stadt von oben betrachten. Es lohnt sich aber genau so, dich im Pfalzmuseum, im Erlebnismuseum Rote Mauer oder bei einer geführten Festungs-Tour mit der Geschichte der Bastionen zu befassen.

Auch der Themenweg Via Forte für die ganze Familie lässt Festungsgeschichte lebendig werden. Du kannst dir die App auf dein Smartphone herunterladen und eine virtuelle Zeitreise machen. Infotafeln an den Stationen machen es möglich, den Weg auch ohne App zu gehen.