Brunnengeschichten: Forchheimer Brunnen erzählen von der Vergangenheit der Stadt
Autor: Susy Bergmann
Forchheim, Dienstag, 26. Sept. 2023
Diese Brunnen in Forchheim bringen dir die Geschichte des oberfränkischen Ortes näher. Entdecke die interessanten lokalen Kunstwerke bei einem Spaziergang durch eine der ältesten Städte Frankens.
- Zwei Forellen: Forchheimer Forellenbrunnen und Fischerbub
- Der Konradbrunnen: Denkmal für König Konrad I.
- Zum Gedenken: Der Kriegerbrunnen
Brunnen, einst wichtiger Teil der Wasserversorgung, dienen heute überwiegend der Verschönerung von Plätzen. Viele dieser Kunstwerke zeigen jedoch historische Ereignisse und erzählen dir so etwas über ihren Standort. In Forchheim begann im Jahre 911 ein Stück eigenständige deutsche Geschichte. Daran erinnert einer der Stadtbrunnen. Doch nicht nur an die Geschichte der Herrschenden erinnern Forchheims Brunnen. Auch von Alltag, Handwerk und Schicksal der Forchheimer Bevölkerung erzählen sie.
Zwei Forellen: Forchheimer Forellenbrunnen und Fischerbub
In der Hornschuchallee steht der Forellenbrunnen. Hier gab es schon früher einen öffentlichen Brunnen zur Wasserversorgung der Forchheimer*innen. 1977 wurde dann der Forellenbrunnen des Bildhauers Harro Frey (1942–2011) aufgestellt. Freys ausdrucksstarke Menschen- und Tierskulpturen sind in der Region wichtiger Bestandteil vieler Stadtbilder. In Forchheim ist unter anderem auch seine "Porta Vorchheimensis" in der Innenstadt bekannt.
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Der Forellenbrunnen: Über dem steinernen Wasserbecken springen zwei lebendig wirkende, wendige Forellen in die Luft und versprühen dabei eine Wasserfontäne. Sie erzählen vom Fischreichtum der hiesigen Gewässer, vor allem der Wiesent, die durch Forchheim fließt. Schon im Mittelalter waren Fische – besonders als Fleischersatz während der Fastenzeit – sehr gefragt. Die Fischerei spielte in der Stadt durch die Jahrhunderte immer eine große Rolle. Im 14. Jahrhundert lässt sich erstmals die Fischerzunft als älteste Innung in Forchheim nachweisen. Ganz in der Nähe des Forellenbrunnens findest du das Viertel "Klein Venedig" an der Wiesent. In den historischen Fischkästen, die du hier siehst, wurden gefangene Fische aufbewahrt, um sie bis zum Verkauf frisch zu halten.
Zwei Forellen sind auch das Wahrzeichen Forchheims. Du findest zwei silberne Fische auf rotem (oder rot-gelbem) Hintergrund im Stadtwappen. Dieses Wappen entstand vermutlich im 13. Jahrhundert und sollte den Namen der Stadt symbolisieren: Man glaubte lange, "Forchheim" käme von "Forchen", also den heimischen Forellen. Heute meinen Historiker, der Stadtname komme vielmehr vom althochdeutschen Wort "foraha". Das bedeutet in etwa "Siedlung bei einem Föhrenwald". Die zwei Forellen triffst du übrigens noch in einem anderen Forchheimer Brunnen wieder: Im Park an der Klosterstraße steht auf einem Brunnensockel der Fischerbub. Diese Figur von Georg Leisgang (1893–1970) hält in jeder Hand eine Forelle, aus der Wasser sprudelt.
- Forellenbrunnen: Hornschuchallee 30, 91301 Forchheim
- Fischerbub: Klosterstraße 21, 91301 Forchheim
Der Konradbrunnen: Denkmal für König Konrad I.
Der 1998 vor der Sankt Martins Kirche aufgestellte Konradbrunnen stammt vom Forchheimer Maler und Bildhauer Hans Dressel (1925–2013). Du findest in Forchheim von ihm auch die Skulpturengruppe "Der Kreislauf des Geldes" bei der Sparkasse und die "Sitzgruppe" vor dem Klinikum.