Auftritt in Heroldsbach: Jakob Berner singt im Windsbacher Knabenchor

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Jakob Berner Foto: privat
Jakob Berner Foto: privat
Der Windsbacher Knabenchor Foto: privat
Der Windsbacher Knabenchor Foto: privat
 

Jakob Berner aus Ebermannstadt gehört seit über vier Jahren zum Windsbacher Knabenchor. Am Sonntag tritt der Chor in Heroldsbach auf.

Anlässlich des 140. Vereinsjubiläums des Männergesangvereins Eintracht Thurn gastiert am Sonntag, 14. Oktober, der Windsbacher Knabenchor in Heroldsbach. Auch aus dem Landkreis Forchheim ist ein Chorsänger dabei: Jakob Berner aus Ebermannstadt gehört seit über vier Jahren zu den Windsbachern. Mit ihm konnten wir uns vor dem Konzert in Heroldsbach unterhalten.

Jakob, wer ist damals auf die Idee gekommen, dass du zu den "Windsbachern" gehst?

Jakob Berner: Die Initiative ging von meiner Mutter aus, die einen Internatsbesuch als Alternative zur herkömmlichen Schule ins Gespräch brachte. Mein Bruder dann ergänzte den Vorschlag, dass - wenn schon Internat - dann nur die "Windsbacher" in Frage kämem. Beim Tag der offenen Tür in Windsbach durfte ich dann vorsingen. Herr Lehmann hat dann nach dem Vorsingen mich für geeignet befunden. Und nach einem Kennenlern-Wochenende war ich dann auch schon dabei.

Ihr seid ja nur jedes zweite oder dritte Wochenende zu Hause. Hattest du zu Beginn nicht schreckliches Heimweh?

Die ersten Wochen nicht, aber dann stellte sich doch das Heimweh ein. Aber nach etwa einem Jahr hat man sich an den Rhythmus gewöhnt. Die neuen Freunde helfen einem auch darüber hinweg.

Ihr singt für einen Knabenchor auf einem sehr hohen Niveau. Das kommt ja nicht von ungefähr. Wieviele Stunden singt und probt Ihr denn täglich?

Wir proben eineinhalb Stunden am Tag. Hinzukommt dann auch noch Stimmbildung einmal wöchentlich.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Musik und dem Singen. Ihr macht aber so ganz nebenbei auch das Abitur und müsst hierfür sicherlich genauso viel Zeit aufbringen wie andere Schüler. Habt hir denn da überhaupt noch Freizeit?

Ja, manchmal ist es schon schwer, die schulischen Anforderungen zu meistern. Die Lehrer können ja auch nicht immer auf alle Auftritte Rücksicht nehmen. Aber wir haben doch täglich auch Zeiten, in denen wir unseren Hobbys nachgehen können. Ich fahre dann sehr gerne auch mal mit dem Fahrrad und wir haben ein sehr schönes Gelände, wo wir zum Beispiel auch Fußball oder Volleyball spielen können.

In welcher Stimme singst du, bist du schon im Stimmbruch? Und was passiert dann?

Ich singe aktuell im Alt. Der Stimmbruch bahnt sich aber zurzeit bei mir an. Die Sänger, die in den Stimmbruch kommen, müssen dann in den so genannten "Mutantenstadel". Dort erhalten die Sänger dann spezielle Stimmbildung und Gesangsunterricht, um dann später zu den Männerstimmen wechseln zu können.

Die Windsbacher sind ja mittlerweile in der ganzen Welt bekannt. Auf welchen Chorreisen warst du schon dabei?

Ich war schon bei der Chorreise in China oder auch in Spanien dabei. Die Chorreisen sind immer etwas ganz Besonderes und man bekommt sehr viele neue Eindrücke auf diesen Reisen.

Wie viele Schüler seid ihr in Windsbach und singen da auch alle im Chor mit?

Soweit ich weiß, sind es 128 Schüler. Und bis auf ein, zwei Ausnahmen singen auch alle im Chor. Herr Lehmann wechselt allerdings bei den einzelnen Konzerten vor allem bei den noch unerfahrenen Sängern etwas durch, so dass wir bei den Auftritten meist zwischen 60 und 70 Sänger sind.

Martin Lehmann hat für Außenstehende ein sehr ungewöhnliches Dirigat. Wie könnt ihr Chorsänger euch darauf so gut einstellen?

Herr Lehmann ist mit seinem Dirigat dem Chor immer ein bisschen voraus, so dass wir immer wissen, wie die nächste Passage angegangen werden muss. Außerdem hat Herr Lehmann auch noch ein paar Zeichen, auf die wir sofort reagieren können. Als ganz junger Chorsänger muss man sich sicherlich zunächst daran gewöhnen. Aber nach einiger Zeit geht es einem in Fleisch und Blut über.

Was singst du am liebsten? Sind es eher die geistlichen Gesänge, Volkslieder oder doch eher modernes Liedgut?

Ich singe am liebsten die großen Werke. Zurzeit üben wir den "Messiah". Aber auch das Weihnachtsoratorium von Bach singe ich sehr gerne. Und die Volkslieder finde ich auch toll.

Das Interview führte Stephan Buchner (Vorsitzender des MGV Eintracht Thurn)

Das Konzert

Windsbacher Knabenchor - Geistliches Konzert a cappella am Sonntag, 14. Oktober, um 17 Uhr

in der Marienkirche der Gebetsstätte Heroldsbach, Am Herrengarten 9 Tickets: im Internet unter www.eintracht-thurn.de, Telefon 09190/757, oder an der Abendkasse (geöffnet ab 15 Uhr, Einlass 16.30 Uhr)


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